danke, dass du uns noch ein bisschen Zeit gelassen hast. Ich bin jetzt erst dazu gekommen hier wieder reinzuschauen.
Ich finde die Abgrenzung der Diagnose bei dieser Patientin ungemein schwer.
Vieles spricht für eine Dysthymie nach aktuellen Diagnosekriterien. Der lang anhaltende Verlauf zum Beispiel. Oder die Tatsache, dass sie anscheinend keinen phasischen Verlauf zu haben scheint. Auch die auf den ersten Blick "leichte" Symptomatik, da sie ja ihren Alltag durchaus noch bewältigen kann.
Aber gerade an dieser vermeintlich leichten Symptomatik störe ich mich etwas. Nach Diagnosekriterien darf ich die VD Dysthymie nur stellen, wenn die Kriterien für eine leichte depressive Episode nicht erfüllt sind.
Ich denke aber, dass wir hier aktuell sogar eine mittelgradige depressive Episode vorliegen haben könnten.
Die 5 Jahre Verlauf könnten genauso gut Ausdruck einer rezidivierenden Depression sein in der sie kaum vollständie Rückbildungen erfährt.
Die Komorbidität der Dysthymie ist ja vorallem so hoch weil sie sehr fluent in andere Erkrankungsbilder übergeht bzw. sich von diesen schwer abgrenzen lässt.
Ich denke, dass man hier ohne tiefe Kenntnis der jeweiligen Ausprägungen keine eindeutige Diagnose stellen kann.
Bei der DD Persönlichkeitsstörungen schließe ich mich Kirsten an, hab aber irgendwie im Bauch dass man hier auch noch auf andere DDs kommen könnte.
Ich sehe leider noch nicht ganz was du siehst Marlene.
Liebe Grüße,
Katha