Ob du uns erhellen kannst war auf das Verständnis der Persönlichkeitsstörung bezogen. Irgendwie hatte ich das Gefühl das wir das unterschiedlich verstanden haben.
Ok, bei mir sind ehrlich gesagt, nur 3 DDs erhalten geblieben. Die Dysthymie, Depression und die Persönlichkeitsstörung.
Nach meinem aktuellen Wissensstand und den Diagnosekriterien für eine depressive Episode würde ich das aktuell so einstufen:
Hauptsymptome
• gedrückte, depressive Stimmung -> vielleicht (nach deiner vorletzten Aussage würde ich das bejahen, aber ich frag nochmal nach)
• lnteressenverlust, Freudlosigkeit -> (Interessenverlust wäre zu erfragen, Freudlosigkeit würde ich fast bejahen, aber lieber nochmal konkret nachfragen)
• Antriebsmangel, erhöhte Ermüdbarkeit -> ja
Zusatzsymptome
• Gestörte Konzentration und Aufmerksamkeit -> ja
• Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
• Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit
• Negative und pessimistische Zukunftsperspektiven
• Suizidgedanken-handlungen -> nein
• Schlafstörungen -> ja
• Verminderter Appetit -> ja
= aktuell 1(bis 2) Hauptkriterien + 3 Nebenkriterien
Fragen die ich dazu ergänzend habe, um zwischen Dysthymie und depressiver Episode zu unterscheiden:
Hat sie sich in den letzten 2 Wochen fast jeden Tag nahezu durchgängig niedergeschlagen oder traurig gefühlt?
Gab es in den letzten 4 Wochen Dinge in ihrem Alltag, die ihr Freude bereitet haben?
Hat Sie noch Interesse an Dingen, die Ihr früher (bevor sie sich so abgeschlagen gefühlt hat) wichtig waren und/oder Freude bereitet haben?
Verspürt sie Schuldgefühle? Hat sie das Gefühl ihre Familie enttäuscht zu haben/ zu enttäuschen?
Wie schätzt sie ihre Leistung im Beruf/ Stellung im Team ein?
Wenn sie sich aktuell in einer depressiven Episode befindet, sollte man soweit ich weiß keine Diagnostik zu einer PS durchführen, da das Bild verzerrt sein kann.
Grundsätzlich können beide nebeneinander bestehen. Da es sich hier um einen fiktiven Fall handelt möchte ich aber trotzdem auch zu der PS noch ein bisschen was abklopfen:
- sie hat engen Patientenkontakt. Wie fühlt sie sich in Gesellschaft der Patienten?
- wie fühlt sie sich generell in der Gesellschaft anderer Menschen?
- hat sie enge Freunde / soziale Kontakte außerhalb der Familie/Beziehung?
wenn ja wieviele? wie lange bestehen diese Freundschaften?
- wie hat sie ihre Studien- und Berufswahl getroffen?
(alleine, Entscheidung der Eltern/ des Partners...)
- wer trifft die Entscheidungen in der Beziehung / in ihrem Leben?
- hat sie getrennt von den Eltern gewohnt?
wenn ja wann und wie lange?
wie ging es ihr damit emotional?
war es ihre Entscheidung wieder bei den Eltern einzuziehen?
- wie lange besteht die Beziehung zu ihrem Partner bereits?
- wie stehen die Eltern zu ihrem Partner?
- was schätzt sie an ihrer Beziehung am Meisten?
- würde sie ihre Beziehung als liebevoll beschreiben?
- wie würde sie die Zeit von vor 5 Jahren beschreiben?
- in welchen Lebensumständen hat sie sich damals befunden?
- Wie war ihre Schul- und Studienzeit im Allgemeinen?
- Hatte sie damals mehr soziale Kontakte und Interessen als jetzt ?
Hmm...ich denke mehr Fragen fallen mir im Moment nicht ein, sind ja auch ne Menge
Liebe Grüße,
Katha