Die zwölf Raunächte und die Zeit die uns darauf vorbereiten sind zusammengenommen ein Prozess. Jede Nacht ist ein Schritt in diesem Prozess. Es ist gleichermaßen wichtig sich ein wenig in der Bedeutung der einzelnen Nacht zu vertiefen, gleichzeitig sollten wir aber auch immer den gesamten Prozess vor Augen haben. Im alten Bauernbrauchtum hatte man die zwölf Raunächte den zwölf Monaten des bevorstehenden neuen Jahres zugeordnet. So sagte man, dass die Träume oder gar das Wetter der Nacht etwas über das Wetter im entsprechenden Monat voraussagte. So hatte sich auch der Brauch entwickelt, dass man sich für jede Nacht einen Wunsch aufschrieb, welcher dann im jeweiligen Monat in Erfüllung gehen sollte. Nur der zwölfte Wunsch war jener, welchen man sich selbst erfüllen sollte.
Die zwölf Raunächte sind also mit den bevorstehenden zwölf Mondphasen verbunden (nicht unbedingt den Kalendermonaten), es ist jedoch nicht so, dass die erste Raunacht bloss das erste Mondmonat betreffen würde, sondern die Basis für alle zwölf Monate legt. Ebenso steht jede einzelne Nacht für einen Schritt in diesem Prozess, welcher sich im kommenden Jahr seinen Ausdruck sucht, aber beeinflußt eben auch den gesamten Prozess. Es ist also ein fließender Übergang zwischen den Nächten.
Für mich sind die Raunächte eine Zeit des Dialogs zwischen unserer höheren Führung und uns selbst. Wir können diese höhere, innere Führung fragen, wir können sie auch um etwas bitten, wir können ihr aber auch einfach nur Nacht für Nacht zuhören. Wir können den Kontakt zu unserem höheren Selbst auf die verschiedensten Arten aufnehmen, wichtig ist offen zu bleiben und die leisen Zeichen zu hören.
So finde ich es auch sehr schön, wenn dann die eine oder andere Raunacht mit der betreffenden Phase des Jahres in Resonanz steht, wie Du das liebe Antje für den vergangenen April beschrieben hattest.
Liebe Romana, Du kannst also gerne Fragen stellen, wie "soll ich", aber es können auch Fragen sein, die vielleicht gar nicht unbedingt in Sätzen formulierbar sind, die vielleicht nur unsere Seele stellen kann. Dein erster Traum waren auch sehr kennzeichnend für die "Anfangswehen" dieses Prozesses. Verinnerliche Dir noch einmal das Grundgefühl Deines Traumes, wo die Frau Dir mit dem Finger über den Bauch fuhr. Wie hat sich dieser Augenblick angefühlt? Die Überraschung, der Schreck, etc. Es ist wahrscheinlich ein Grundgefühl, dass auch in Deinem Leben manchmal wiederkehrt.
Liebe Marianne, die Raunächte mit dem Bardo (dem Zwischenreich, welches wir zwischen zwei Wiedergeburten durchwandern) zu vergleichen finde ich sehr schön und passend. Es ist eine Zeit der Übergangs und eine Zeit der tiefen Wahrheiten.
Liebe Tanja, auch Dein Traum hatte mit dem Übergang in einer ganz anderen Symbolik zu tun. Nämlich alles was wir essen wollen, muss zuerst sterben. Auch wenn wir Vegetarier sind, müssen wir ja zu erst ernten, was wir verzehren wollen. Du hattest gefragt: "Was ist wirklich wichtig für mich nächstes Jahr?" - und Du hattest es so gedeutet, dass Du mehr in Richtung Intuition und spirituelle Arbeit gehen möchtest. Dein Traum war, finde ich, eine schöne Antwort: Als wollte Er Dir zeigen: Intuition und spirituelle Arbeit: Ja! Aber sieh, wie alles in einem natürlichen Übergang ist. Bleib schön geerdet und sieh, dass weder Intuition noch spirituelle Arbeit etwas abgehobenes sind, sonder hier unter uns Menschen ganz normal und alltäglich passieren.
Ich empfehle euch also weiterhin offen zu bleiben, zu beobachten und Antworten des Universums auch dann zu hören, wenn Ihr meint, Ihr hättet gar nicht gefragt. (Denn manchmal merkt man, dass man doch schon eine Frage im Herzen trug).
Ich hoffe Ich konnte auf alle Eure Träume und Fragen antworten, falls etwas ohne Antwort blieb, schreibt mir doch! Ich bin ab jetzt wieder jeden Tag bis zur zwölften Raunacht hier im Forum aktiv.
Ich freue mich weiterhin auf Eure Eindrücke, Eure Träume, Eure Fragen und wer Lust hat und sich traut, der darf auch gerne mal selbst versuchen einen der hier geteilten Träume ein wenig zu deuten.
Ich wünsche Euch weiterhin eine besinnliche und nach innen gekehrte Zeit!
Liebe Grüße,
Attila