Früher habe ich meinen Vorname Dariga nie gemocht. Meinen Mädchenname war Seitbecova, den habe ich auch nicht gemocht. Ich habe mich für meinen Vornamen und meinem Nachname geschämt. Als kleines Kind wurde ich Daria oder Dascha genannt. Ich habe einen Teil meines Lebens im Russischen Sprachraum gewohnt, einen anderen Teil in Rumänien und bin seit 10 Jahren in Deutschland. Ich habe mich überall fremd und anders gefühlt wegen meines Namens, meines Aussehnens - kleine Augen wie bei einem Asiaten - und wegen meiner Familie, meine Mutter und wir (ich habe noch eine Schwester). Als ich 7 Jahre alt war hat sich meine Mutter von meinem Vater getrennt und hat uns Kinder mitgenommen. Sie ist damals, Gott sei Dank, weggelaufen von meinem gewalttätigen Vater.
Ich war schon seit Kindesalter sehr sensibel und in mich gezogen. Meine Mutter hat uns in Liebe großgezogen mit Ihre Vorstellungen von gute Erziehung und Liebe. Dadurch, dass sie selbst ohne Mutter großgezogen wurde, hat sie diese Liebe bei uns kompensiert.
Ich bin jetzt 33 und ich kann sagen, dass ich erst in den Jahren 2019-2020 erwachsen oder auferstanden bin. Ich wusste, dass ich meinen Kindern nicht diese Einstellung vom Leben weitergeben möchte.
Was habe ich die ganzen 30, 31 Jahre gemacht?
In meinem Kopf war nur: Was denkt man über mich, was darüber wie ich hier oder da handle oder was ich sage?
Ich hatte kein Selbstwertgefühl, war verschlossen und ängstlich.
Manche stürzen sich in die Kariere, Geldmachen oder Studium.
Nein, ich nicht, ich habe ein Studium angefangen, aber nicht abgeschlossen, wurde exmatrikuliert. In der Schule habe ich immer gut gelernt, alles auswendig, ohne etwas zu verstehen oder irgendwelche Fragen zu stellen. Ich wollte nur meiner Mutter und anderen gefallen, dass die anderen sagen wie gut ich in der Schule bin und nur die Note „1“ habe. In der Uni muss man anders lernen, diszipliniert, für sich selbst, damit man die Klausur besteht. Das musste ich noch lernen.
Ich habe mich dann zufrieden gegeben mit einer Arbeit als Angestellte, mit möglichst wenig Verantwortung und habe immer 100% gegeben egal was für Arbeit es war.
Ich bin jetzt im 3. Elternzeitjahr, Dank meinem Man kann ich solange zuhause bleiben und mich um unsere Tochter und unseren Haushalt kümmern. Das ist auch eine Arbeit. Früher habe ich mit leiser Stimme über sowas gesprochen. Jetzt sehe ich das alles anders. Ich bin offen und zuversichtlich geworden.
Ich weiß, dass ich zu meinem früheren Arbeitgeber nicht zurück gehen werde.
Ich habe endlich verstanden, dass das Leben so ist wie es ist.
Meine Einstellung, Bewertung , Denkweise machen es, dass ich leide, nicht das Leben.
Der Numerologie-Kurs hat mir geholfen, mich zu verstehen, kennen zu lernen.
Ich habe viel an meiner Selbstliebe, meinem Selbstvertrauen und Durchhaltevermögen zu arbeiten. Das ist mein Weg. Das ist das Leben. Ich glaube, dass meine Schwachstellen gleichzeitig meine Möglichkeiten sind. Mir ist bewusst, dass mein Weg sehr lang ist. Ich weiß, dass ich nicht von heute auf morgen zu Selbstbewusstsein und starkem Selbstwert komme. Aber ich bin schon ein Schritt weiter mit der Akzeptanz und Offenheit.
Grüße
Dariga