03.10.2010, 14:17
Zusammenfassung:
Folgender Fall:
Frau hat seit mehreren Wochen Verstopfung.
Verdachtsdiagnosen
- falsche Ernährung
- wenig Bewegung
- zuwenig Flüssigkeitszufuhr
- MS
- psychische Faktoren
- Hektik Stress
- Diabetes
- Schilddrüsenunterfunktion- Hypothyreose
- Nebenwirkung von Medikamenten (auch Abführmittel)
- Polypen bzw. Dickdarm - CA
- Parkinson
- Hypokaliämie (Kaliummangel)
- Hyperkalzämie (Kalziumüberschuß)
- Psychopharmaka
- Darmverschluss
- Karzinom im Darm
- Schwangerschaft
- Polypen
- Morbus Crohn
- Conn-Syndrom bzw. Hyperaldosteronismus
Anamnese
Stimme am Telefon zittrig
wird schnell Nervös
Alter: 45 Jahre
andere Krankheiten (Diabetes o.ä)? Bluthochdruck, kein Durchfall, Bauch spannt ist aber nicht bretthart.
Beruf: Grundschullehrerin, z. Zt. sehr stressig mit Eltern und Schülern
Familie: Seit 2 Jahren geschieden
Urlaub: 3 Wochen Schweiz (Sommerferien)
Sie fühlt sich verstopft. Der Stuhlgang ist hart und knollig. Früher konnte sie so 2x am Tag. Zur Zeit nur 1x in der Woche. Und dann dauert die Entleerung ewig. Es kommen immer nur ein paar Brocken raus. Echt qualvoll.
Ernährung: Wie immer. Sie kocht jeden Tag selber. Wenig Fast Food. Hat einen eigenen Garten und isst viel Gemüse und wenig Fleisch. Trinkt jeden Tag 1,5 Liter
Größe und Gewicht? 1,63 und wiegt 67 Kg
Sie bewegt sich viel. Fährt viel Fahrrad und geht regelmäßig ins Schwimmbad.
Gesichtsfarbe: sie läuft schnell rot an.
Medikamente: Sie nimmt Blutdrucksenker und was stärkendes fürs Herz.
Hat sie schon selbstständig etwas unternommen gegen ihre Verstopfung? Ja, sie hat es mit einem pflanzlichen Mittel probiert. Kann dir den Namen aber nicht mehr sagen. Keine Abführmittel
Temperatur: Temperatur normal
Schmerzen: ja, keine richtigen Schmerzen. Beim Stuhlgang tut ihr der Bauch weh. Sie weiß nicht richtig wie sie das beschreiben soll. Es ist so ein Druckgefühl.
Sie hat viiiiiiel Durst. Nachts muss sie auch oft aufs Klo.
Muskelschmerzen, Kopfschmerzen
Untersuchungen
nach Patienten Meinung Stuhlgang normal braun
Blutdruck: 165/ 100 mmgH (sie hat heute ihren Blutdrucksenker vergessen
Palpation des Bauches - spannt - ist aber nicht Bretthart
Hier die wichtigsten Blutergebnisse:
Hypokaliämie liegt vor, d.h. eine Verminderung von Kalium im Blut
BKS und CRP leicht erhöht
Natriumkonzentration erhöht
Chlorid - erniedrigt
Aldosteron (Hormon aus der Nebenniere zur Regulierung des Natrium-, Kalium- und Wasserhaushaltes) - erhöht
Renin - erniedrigt
Diagnose
Conn-Syndrom bzw. Hyperaldosteronismus
Ursache und Krankheitsbeschreibung
Als primären Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom) bezeichnet man eine Erkrankung der Nebennieren, bei der eine Überproduktion des Nebennierenhormons Aldosteron vorliegt. Aldosteron wird in der äußersten Schicht (Zona glomerulosa) der Nebennierenrinde gebildet und ist maßgeblich an der Regulation des Wasser- und Salzhaushalt des Körpers beteiligt. Durch den Effekt auf den Ionentransport in der Niere führt es zur Ausscheidung von Kalium und zur Rückresorption von Natrium und Wasser.
Ursache:
Die Hauptursache für das Conn-Syndrom ist die bilaterale Nebennierenhyperplasie, d.h. eine mikroskopische Vergrößerung beider Nebennieren, welche für ca. 2/3 aller Fälle von Conn-Syndrom ursächlich ist. 1/3 der Fälle sind bedingt durch ein Aldosteron-produzierende Adenom, einen gutartigen Aldosteron-bildenden Tumor.
Seltenere Formen umfassen die unilaterale Hyperplasie (eine mikroskopisch erkennbare Vergrößerung einer Nebenniere), das Aldosteron-produzierende Karzinom sowie die beiden vererbbaren Formen Familiärer Hyperaldosteronismus Typ I und Typ II.
Therapie
Schulmedizinisch:
Die Behandlung der Conn-Syndroms ist abhängig davon, welche Unterform der Erkrankung vorliegt.
Bei beidseitige Vergrößerung der Nebennieren => Aldosteron - Antagonisten Spironolakton Therapie
Bei Aldosteron produziertes Adenom = aldosteron bildender gutartiger Tumor =>operative Entfernung der betroffene Nebenniere
Naturheilkunde: begleitend
Ihr redet mit der Patientin über euren Verdacht und schickt sie zur weiteren Behandlung zum Arzt
Vielen Dank für Eure tolle Mitarbeit.
Bis zum nächsten Mal!!!!!
Eure Steffi
Folgender Fall:
Frau hat seit mehreren Wochen Verstopfung.
Verdachtsdiagnosen
- falsche Ernährung
- wenig Bewegung
- zuwenig Flüssigkeitszufuhr
- MS
- psychische Faktoren
- Hektik Stress
- Diabetes
- Schilddrüsenunterfunktion- Hypothyreose
- Nebenwirkung von Medikamenten (auch Abführmittel)
- Polypen bzw. Dickdarm - CA
- Parkinson
- Hypokaliämie (Kaliummangel)
- Hyperkalzämie (Kalziumüberschuß)
- Psychopharmaka
- Darmverschluss
- Karzinom im Darm
- Schwangerschaft
- Polypen
- Morbus Crohn
- Conn-Syndrom bzw. Hyperaldosteronismus
Anamnese
Stimme am Telefon zittrig
wird schnell Nervös
Alter: 45 Jahre
andere Krankheiten (Diabetes o.ä)? Bluthochdruck, kein Durchfall, Bauch spannt ist aber nicht bretthart.
Beruf: Grundschullehrerin, z. Zt. sehr stressig mit Eltern und Schülern
Familie: Seit 2 Jahren geschieden
Urlaub: 3 Wochen Schweiz (Sommerferien)
Sie fühlt sich verstopft. Der Stuhlgang ist hart und knollig. Früher konnte sie so 2x am Tag. Zur Zeit nur 1x in der Woche. Und dann dauert die Entleerung ewig. Es kommen immer nur ein paar Brocken raus. Echt qualvoll.
Ernährung: Wie immer. Sie kocht jeden Tag selber. Wenig Fast Food. Hat einen eigenen Garten und isst viel Gemüse und wenig Fleisch. Trinkt jeden Tag 1,5 Liter
Größe und Gewicht? 1,63 und wiegt 67 Kg
Sie bewegt sich viel. Fährt viel Fahrrad und geht regelmäßig ins Schwimmbad.
Gesichtsfarbe: sie läuft schnell rot an.
Medikamente: Sie nimmt Blutdrucksenker und was stärkendes fürs Herz.
Hat sie schon selbstständig etwas unternommen gegen ihre Verstopfung? Ja, sie hat es mit einem pflanzlichen Mittel probiert. Kann dir den Namen aber nicht mehr sagen. Keine Abführmittel
Temperatur: Temperatur normal
Schmerzen: ja, keine richtigen Schmerzen. Beim Stuhlgang tut ihr der Bauch weh. Sie weiß nicht richtig wie sie das beschreiben soll. Es ist so ein Druckgefühl.
Sie hat viiiiiiel Durst. Nachts muss sie auch oft aufs Klo.
Muskelschmerzen, Kopfschmerzen
Untersuchungen
nach Patienten Meinung Stuhlgang normal braun
Blutdruck: 165/ 100 mmgH (sie hat heute ihren Blutdrucksenker vergessen
Palpation des Bauches - spannt - ist aber nicht Bretthart
Hier die wichtigsten Blutergebnisse:
Hypokaliämie liegt vor, d.h. eine Verminderung von Kalium im Blut
BKS und CRP leicht erhöht
Natriumkonzentration erhöht
Chlorid - erniedrigt
Aldosteron (Hormon aus der Nebenniere zur Regulierung des Natrium-, Kalium- und Wasserhaushaltes) - erhöht
Renin - erniedrigt
Diagnose
Conn-Syndrom bzw. Hyperaldosteronismus
Ursache und Krankheitsbeschreibung
Als primären Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom) bezeichnet man eine Erkrankung der Nebennieren, bei der eine Überproduktion des Nebennierenhormons Aldosteron vorliegt. Aldosteron wird in der äußersten Schicht (Zona glomerulosa) der Nebennierenrinde gebildet und ist maßgeblich an der Regulation des Wasser- und Salzhaushalt des Körpers beteiligt. Durch den Effekt auf den Ionentransport in der Niere führt es zur Ausscheidung von Kalium und zur Rückresorption von Natrium und Wasser.
Ursache:
Die Hauptursache für das Conn-Syndrom ist die bilaterale Nebennierenhyperplasie, d.h. eine mikroskopische Vergrößerung beider Nebennieren, welche für ca. 2/3 aller Fälle von Conn-Syndrom ursächlich ist. 1/3 der Fälle sind bedingt durch ein Aldosteron-produzierende Adenom, einen gutartigen Aldosteron-bildenden Tumor.
Seltenere Formen umfassen die unilaterale Hyperplasie (eine mikroskopisch erkennbare Vergrößerung einer Nebenniere), das Aldosteron-produzierende Karzinom sowie die beiden vererbbaren Formen Familiärer Hyperaldosteronismus Typ I und Typ II.
Therapie
Schulmedizinisch:
Die Behandlung der Conn-Syndroms ist abhängig davon, welche Unterform der Erkrankung vorliegt.
Bei beidseitige Vergrößerung der Nebennieren => Aldosteron - Antagonisten Spironolakton Therapie
Bei Aldosteron produziertes Adenom = aldosteron bildender gutartiger Tumor =>operative Entfernung der betroffene Nebenniere
Naturheilkunde: begleitend
Ihr redet mit der Patientin über euren Verdacht und schickt sie zur weiteren Behandlung zum Arzt
Vielen Dank für Eure tolle Mitarbeit.
Bis zum nächsten Mal!!!!!
Eure Steffi
