Definition
Osteon = Knochen Pathos = Leiden
Die Osteopathie stellt ein ganzheitliches manuelles Diagnose- und Behandlungskonzept der alternativen Medizin bei Störungen und Bewegungseinschränkungen der Fascien und Gelenke dar.
Historische Entwicklung
Vorläufer der Osteopathie ist das sogenannte Bone-setting (Einrichten von Knochen und Gelenken), welches sich seit Anfang des 17. Jahrhunderts in Europa entwickelt hat.
Da es damals noch keine bildgebenden Verfahren gab, mussten sich Bone-setter allein auf den klinischen Befund verlassen. Hieraus entwickelte sich ein großes Wissen über die funktionelle Anatomie, ganz besonders in Bezug auf Knochen, Bänder und Muskulatur.
Schon damals verstanden sich Bone-setter als bessere Alternative zur damaligen Schulmedizin, weil die Ursache von Gelenkfehlstellungen in der Muskulatur vermutet wurde.
Begründer der Osteopathie ist Andrew Taylor Still, der das Bone-setting aufgrund des damaligen Einflußes der Kenntnisse über die Selbstheilungskräfte des Körpers verfeinerte. Er präsentierte am 22.06.1874 die Osteopathie als neue Wissenschaft der Allgemeinheit.
John Martin Littlejohn übertrug Stills vorwiegend anatomisches Konzept auf die Physiologie, William Garner Sutherland erweiterte das Konzept auf den Bereich des Schädels und begründete damit die craniale bzw. craniosacrale Osteopathie, die von John Upledger aus der Osteopathie ausgekoppelt und als eigenständige Therapie weiterentwickelt wurde.
Grundlage und Wirkungsweise
Stills These war, dass alle Gewebe im Körper für Gelenkfehlstellungen verantwortlich sind, was bedeutet, liegt eine Fehlstellung in einem Gelenk vor, ist ein Gewebe hierfür verantwortlich und die Funktion des Gewebes ist in seiner Funktion beeinträchtigt.
Viele Störungen, die vom Patienten wahrgenommen werden, sind oft nicht durch die uns bekannten schulmedizinischen Untersuchungen wie z. B. Labor oder bildgebende Verfahren zu erfassen, weshalb der Patient oft nicht ernst genommen wird.
Nehmen diese Störungen zu und der Körper kann sich hiergegen nicht mehr zur Wehr setzen, kommt es oft zu tatsächlichen Erkrankungen wie z. B. Bluthochdruck, Magengeschwür, Bandscheibenvorfall.
Heute unterscheidet man 3 Teilbereiche in der Osteopathie:
-parietale Osteopathie = Bewegungsapparat
-craniosacrale Osteopathie = Schädel, Gehirn, Rückenmark
-viscerale Osteopathie = innere Organe
Aufgabe der Osteopathie ist es, nicht nur die Symptome, sondern die Störungen aufzufinden und die Ursachen zu behandeln.
Der Osteopath hilft dem Körper durch Erfühlen und Ertasten der Funktionsstörung seine Selbstheilungskräfte in Gang zu setzen, indem er die Harmonie des Gesamtorganismus' wieder herstellt.
Die Osteopathie ist deshalb eine ganzheitliche Behandlungsform.
Die Osteopathie verfährt nach folgenden Basisprinzipien:
Unser Körper bildet eine Einheit
Es ist alles aufeinander abstimmt und das Zusammenspiel aller Teile ist entscheidend für unsere Gesundheit.
Ein Indiz dafür, dass unsere Bewegungen nicht durch einzelne Muskeln, sondern durch das Zusammenspiel vieler Muskeln, also durch einen Ablauf einer Reihenfolge, zustande kommt, ist, dass z. B. Rückenschmerzen durch Fehlbewegungen in den Zehen oder durch Kieferfehlstellungen entstehen können.
Aber auch durch Blockaden in der Wirbelsäule können Nerven eingeklemmt werden, die Herzprobleme verursachen. Die Blockade in der Wirbelsäule nehmen wir dann vielleicht nicht wahr, aber die Herzprobleme.
Unser Körper hat selbstregulierende Mechanismen
Der Osteopath ist in der Lage durch verschiedene Techniken die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und dadurch die Widerstandsfähigkeit zu stärken. Dieses bewirkt Linderung oder sogar Heilung einer Krankheit.
Leben ist Bewegung, Bewegung ist Leben
Nach Still bedeutet dieses, dass die Beweglichkeit des Körpers erhalten bleiben bzw. verbessert werden muss, um so ein Optimum der Durchblutung und des venö-lymphatischen Rückflußtransportes zu erreichen, damit die Selbstheilungskräfte aktiviert werden können.
Indikationen und Kontraindikationen:
Es können alle Erkrankungen bis auf wenige Ausnahmen behandelt werden.
Anwendungsbeispiele:
Skoliose, Hexenschuss, Ischialgie, Schleudertrauma, Gelenkdysfunktionen, Bandscheibenvorfälle,Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Obstipation, Diarrhoe, Magengeschwür, funktionelle Störungen der inneren Organe, Migräne, chron. Kopfschmerzen, Schwindel, Tinnitus, Heuschnupfen, Asthma, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Menstruationsschmerzen, Nierenprobleme, Prostataleiden.
Zu den Ausnahmen gehören:
akute Infektionen
Tumorerkrankungen
Unfälle
psych. Erkrankungen
Behandlungsablauf und -mittel
Es erfolgt zu allererst eine ausführliche Anamneseerhebung. Danach erfolgt die osteopathische Untersuchung und Therapie mit den Händen.
Der Osteopath untersucht die Gewebe mittels verschiedener Techniken und ausschließlich mit den Händen.
Es sind immer mehrere Behandlungstermine notwendig. Dem Körper muss genügend Zeit gegeben werden, um auf die Therapie durch Aktivierung der Selbstheilungskräfte anzusprechen.
Nach 2 bis 3 Behandlungen sollte es schon zu einer erheblichen Verbesserung der Beschwerden gekommen sein.
Gibt Dir das Leben mal nen Knuff,
dann weine keine Träne.
Lach Dir nen Ast und setz Dich druff
und wackle mit de Beene