das Rätsel ist gelöst. Ich möchte Euch noch etwas über die Patientin erzählen:
Vor knapp 1 Jahr ist ihr Mann an Krebs gestorben. Kurz nach dem Tod ihres Mannes, hatte sie einen Nervenzusammenbruch. Sie war sehr froh darüber, dass ihr Sohn und die Schwiegertochter mit ihren Kinder im selben Haus wohnten und ihr damals halfen und immer für sie da waren.
Auf Anraten der Heilpraktikerin, traf sie sich mit Freunden und war sehr angagiert bei den Landfrauen.
Eine Woche vor dem Glaukom Anfall, hatte ihre Schwiegertochter einen schweren Unfall. Die Patientin musste ihren Sohn und seine Kinder versorgen. Eine sehr stressige Zeit begann. Um sich fit zu halten und nicht müde zu werden, trank sie sehr viel Kaffee.
Als die Patientin mit den Beschwerden Bauchschmerzen und Kopfschmerzen zu ihrer Heilpraktikerin kam, viel dieser sofort das gerötete Auge auf. Sie untersuchte das Auge und stellte fest, das der Bulbus im betroffenen Auge sich hart anfühlte, durch den erhöhten Druck. Durch den hohen Innendruck ist die Pupillenmotorik stark gehemmt. Die Pupille war weit, lichtstarr und entrundet. Da beim akuten Glaukom immer die Gefahr besteht, das der Patient erblindet, muss der Augeninnendruck schnell medikamentös oder operativ gesenkt werden, sonst kommt es zu einer irreparablen Atrophie des Sehnervs.
Die Heilpraktikerin ließ die Patientin sofort ins Krankenhaus in die nahliegende Augenklinik einweisen.
3 Wochen später kam die Patienten mit einer Orchidee in die Praxis, und bedankte sich für die gute Diagnose und das schnelle Handeln. Weiterhin muss die Patientin ständig ihren Augendruck überwachen lassen.
Durch ihre gute Diagnose hat die Heilpraktikerin eine gute Patientin behalten. Mittlerweile ist die Schwiegertochter auch aus dem Krankenhaus und lässt sich von der Heilpraktikerin behandeln.
Zum Abschluss möchte ich selber noch einige Worte zum nachdenken sagen. Vor 3 Wochen ist mein Lieblingsonkel an Krebs gestorben, der nicht rechtzeitig erkannt wurde. Leider konnten wir ihn nur noch bis zu seinem Tod begleiten.
Auch wir werden später einmal eine große Verantwortung haben. Oft können wir einen Patienten nur begleiten, aber manchmal können wir ihm durch eine gute und schnell Diagnose das Leben retten. Bitte beteiligt euch eifrig (alle) an den Diagnoserätseln, damit wir später gute, verantwortungsvolle Heilpraktiker werden. Wir lernen für unsere späteren Patienten nicht für den Amtsarzt. Bei meinem Onkel habe ich gemerkt, wie schwer auch das Begleiten ist, deshalb bitte ich euch, denkt an eure innere Ausgeglichenheit, vermeidet Druck und achtet auf eure eigene Energie, damit ihr später die Kraft habt, euren Patienten eine wirkliche Hilfe und Stütze zu sein.
Eure Steffi