Geschichte:
Der Amerikaner Edmund Jacobson (1885-1976) entwickelte die PME am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts.
Er war Chefarzt an einer Klinik für innere Medizin.
Damals war die Übungszeit für eine Muskelgruppe noch eine Stunde!
Wolpe, Bernstein und Borkovec verfeinerten und vereinfachten die Methode.
Heute ist PME eine leicht zu erlernende Methode, durch die ein neues Körperbewusstsein erreicht wird.
Es ist ein Training in dem bestimmte Muskelgruppen abwechselnd An- und Entspannt werden. Somit kann der Körper frühzeitig auf eine Verspannung mit einer Entspannung reagieren.
In der heutigen Zeit sind wir ständig angespannt, wir können uns oft nicht richtig entspannen.
In Urzeiten hat sich der Körper angespannt, wenn wir auf Jagd gingen, die Anspannung war lebensnotwendig! Der Blutdruck steigt, die Augen weiten sich, Adrenalin wird ausgeschüttet. Der Körper bereitet sich vor zu kämpfen oder zu flüchten!
Hat der Jäger nun das Tier erlegt und kommt nach Hause gab er das Tier der Frau zum Zubereiten und danach kam die Entspannung! Ganz automatisch, ohne sein Zutun. Die Gefahr war weg, die Verdauungssäfte konnten wieder fließen.
Unsere heutige „Jagd“ besteht aus Zeitdruck, Lärm, Ärger mit dem Chef, Medien …. Doch wann können wir entspannen? Viele haben diesen normalen Reflex fast verlernt!
PME kann hier helfen!
Was bewirkt PME?
Blutdruck reguliert sich, die Herzfrequenz sinkt,
die Atmung vertieft sich, somit steigt der Sauerstoffanteil.
Die Durchblutung steigt, die Hirnaktivitäten verändern sich.
Es kommt zu einer inneren Ruhe, zu einer Ausgeglichenheit.
Die Konzentrationsfähigkeit steigt.
Motorische Unruhe, Nervosität, Aggressionen und Wut sinken.
Wie übt man?
Es gibt den 17er-Schritt, den 10er-Schritt und dann den 7er-Schritt.
Hier werden nacheinander verschiedene Muskelgruppen angespannt, eine kurze Zeit gehalten und danach entspannt, und es wird noch mal in die Entspannung nachgefühlt.
Die Anspannungs- und Entspannungszyklen, die Anzahl und auch die Abfolge der Muskelgruppen können allerdings variieren.
Indikation:
- Zur allgemeinen Entspannung
- Verbesserung der Konzentration
- In Stresssituationen direkt anzuwenden
- Schmerzen
- Verspannungen, besonders Spannungskopfschmerz
- Migräne
- Primäre Hypertonie
Kontraindikation:
Bei extremen Verspannungen kann der Patient evtl. durch eine erneute Anspannung nicht in die Entspannung gelangen. Hier sollte die Anspannung nicht zu fest und nicht zu lange gehalten werden.