Definition
Phytotherapie ist die Lehre von Pflanzen die als Heil und Arzneimittel verwendet werden.
Geschichte:
Die Geschichte der Heilpflanzen begann schon ca. 3000 Jahre vor Christi Geburt.
Archäologen fanden in Mesopotamien Tontafeln in die mit Keilschrift der Gebrauch von Heilpflanzen eingraviert war.
Meist wurden die Erfahrungen mit Heilpflanzen und deren Wirkungen und Nebenwirkungen mündlich überliefert, da die meisten Menschen nicht lesen und schreiben konnten.
Es gab auch eine Zeit im Mittelalter wo ein Kräuterkundiger verfolgt und als böse angesehen wurde. Man ging sogar soweit, dass man Frauen, die Heilpflanzenkundig waren verbrannt hat.
Erst in der Mitte des Mittelalters wurden viele Klöster zu Orten des medizinischen Wissens und der Pflanzenheilkunde. Heilkundige legten große Kräutergärten an.
Die wohl bekanntesten von allen Heilkundigen, die in einem Kloster wirkte, war die Äbtissin Hildegart von Bingen und Pfarrer Sebastian Kneipp.
Mit der Erfindung des Buchdruckes, wurde vielen Menschen, die Lesen konnten die Möglichkeit gegeben sich Kräuterwissen anzueignen.
Diese Faszination über Heilkräuter und deren Wirkung hat bis zum heutigen Tag angehalten.
Wirkung der Heilpflanzen
Die Wirkung der Heilpflanzen setzt nicht so schnell ein wie die Wirkung eines schulmedizinischen Präparates. Dafür ist die Behandlung mit Heilpflanzen schonender für die Organe.
In der Phytotherapie werden dem Organismus keine Schadstoffe zugeführt.
Dem Körper wird auf natürliche Weise geholfen mit seiner Krankheit fertig zu werden.
Natürliche Stoffe in den Heilpflanzen (Droge) sind z.B. Harze, Alkaloide, ätherische Öle, Flavonoide, u.v.m.
Beispiel einer Droge
Frauenmantel: Alchemilla xanthochlora syn. A. vulgaris
Drogenname: Alchemilla herba
Verwendete Teile: Blätter und blühendes Kraut
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, ätherische Öle, Bitterstoffe, Salizylsäure, Harz, Lecithin, Saponine, Tannine.
Wirkung: harntreibend, magenstärkend, entzündungshemmend, menstruationsregelnd.
Verwendung der Droge: Frauenmantell wird meist als Tee verwendet und man kann auch frische, junge Blätter in Salate und Käse einarbeiten.
Ausarbeiten der Wirkstoffe
z.B. Da sich in den Pflanzenteilen die Wirkstoffe unterschiedlich konzentrieren, sind auch die Wirkstoffe aus der Droge unterschiedlich zu lösen. Deshalb sollten Blätter nur kurz überbrüht werden, hingegen werden Wurzeln in Wasser über Nacht eingelegt oder 10-20 Min. im Wasser gekocht.
Verwendete Teile von der Droge können sein:
Blüten, Blätter, Kraut, Frucht, Samen, Rinde und die Wurzeln. Meist werden die Pflanzenteile als Tee verwendet die Droge kann auch getrocknet und pulverisiert werden. Die Droge kann auch als Tinktur oder als Salbe verarbeitet werden.
Die Empfehlung der Zubereitung und die Dosierung der Droge, sollte man einer pflanzensachkundigen Person überlassen, z.B. einen Phytotherapeuten.
Denn wie schon Paracelsus sagte: Die Dosis macht das Gift.
Nebenwirkungen der Heilpflanze
Jede Wirkung hat meist eine Nebenwirkung. Johanniskrautöl, das zur Verwendung bei Muskelschmerzen auf die Haut aufgetragen wird, die nicht vor Sonnenlicht geschützt ist, kann Verbrennungen hervorrufen, da Johanniskraut eine Lichtempfindlichkeit bei Hautzellen auslösen kann.
Andere Beispiele sind:
Teebaumöl kann Hautekzeme hervorrufen
Korbblütengewächse (Arnika, Kamille) können Allergien auslösen.
Weitere Lehrinhalte einer Phytotherapieausbildung können sein:
Pflanzen in der Mythologie
Grundlagen der TCM
Anwendung der Aromatherapie
Gewinnungsverfahren
Herstellen von Tinkturen, Salben und Emulsionen
u.v.m.