Manch einer braucht "die harte Tour" und kann damit auch gut umgehen, ein anderer muss erstmal im Mitleid schwimmen um dann irgendwann den Dreh zur Änderung des Verhaltens zu bekommen.
Mal ein ganz simples Beispiel aus der Praxis. In meiner onkologischen Schwerpunktpraxis waren zwei Ärzte, die unterschiedlicher hätten nicht sein können. Für die Patienten gut, da so jeder einen Arzt fand, der ihm lag.
Der eine Arzt einer von der Sorte "Wo ist das Klavier!" - also Diagnose, anpacken und loslegen. Der andere von der Sorte "Es tut mir so leid für Sie!", also Diagnose, Besprechung, Schnittlauchtee,.. ihr wisst was ich meine.
Ich brauche ganz knallhart die Zahlen , Daten, Fakten und viel Info, damit ich sofort anpacken und loslegen kann. Also war Arzt 1 für mich wie geschaffen. Als er mal nicht da war, rief mich Arzt 2 auf.. mit einer Art Abgesang meines kompletten Namens. Ich bin aufgesprungen, an ihm vorbei ins Sprechzimmer und habe währenddessen laut vernehmbar gesagt: "Ich bin noch nicht tot, ich kämpfe zwar - aber ich lebe und benötige keinen Abgesang!!"
Andersherum war die Frau neben mir bei der Terminvergabe etwas kompliziert und zickig. "Oh, in 3 Wochen kann ich nicht, ich will da in Urlaub fahren." (Die Zyklen mussten immer alle 3 Wochen regelmäßig laufen). Mein Arzt Nr. 1 bekam das Gezicke mit und erwiderte ganz klassisch: " Dann wünsche ich Ihnen einen schönen Urlaub, genießen Sie ihn ordentlich, es wird wohl ihr letzter sein. Und einen weiteren Termin benötigen Sie dann auch nicht mehr." BUMMS.. das hat gesessen. Und manchen reichte nichtmal das, um aufzuwachen....
Der eine braucht es so, der andere anders.. und ein dritter wacht nie auf!
LG,
Heike