wollte euch noch die Zusammenfassung von meinem Rätsel schreiben:
Der Heilpraktiker, versuchte durch viel Einfühlsamkeit und geschickte Fragen, die genaue Trinkmenge der Patientin herauszufinden.
Die Patientin reagierte auf die Fragen sehr schockiert und meinte sie habe kein Alkoholproblem, sie hätte etwas mit dem Magen. Dafür wäre sie da.
Der Heilpraktiker weiß, das alkoholkranke Patienten ihre Abhängigkeit versuchen zu leugnen oder zu bagatellisieren. Sie schickt die Patientin zu ihren Hausarzt um organische Erkrankungen auszuschließen.
Es wird ein Termin für die nächste Woche vereinbart. Leider ist die Patientin nicht zum Termin erschienen.
Ein halbes Jahr später bekommt sie überraschend Besuch von der Patientin.
Sie sieht prima aus, hat etwas zugenommen, ihre Augen strahlen und man sieht es ihr an, da es ihr viel besser geht. Sie fällt der Heilpraktikerin um den Hals und erzählt folgende Geschichte:
Nach dem Besuch der Heilpraktikerin habe sie sich über einige ihrer Fragen Gedanken gemacht. z.B. Trinke sie öfters als früher? Greife sie zu Alkohol bei Stress? Wäre es schwer, eine alkoholfreie Woche einzulegen? Verheimliche sie vor anderen, wie viel sie trinke?
Manchmal fing sie morgens schon an, einen Schnaps zu trinken, damit die Magenschmerzen weggingen. Mittags trank sie zum Essen 1-2 Gläser Sekt.
Fast jeden abend nach der Schicht ging sie mit ihren Arbeitskolleginnen in die Kneipe und trank auch ein paar Gläser. Williams wurde auch sehr häufig spendiert. Auf der Arbeit war Alkohol verboten, meistens trank sie vorher ihr Pensum oder gleich danach. Oftmals beschwerten sich ihre Kolleginnen, weil sie so unkonzentriert und vergesslich war. Manchmal zitterten ihre Hände, dann ging sie zum Spind und trank einen kleinen Ramazotti. Am Wochenende war sie oft mit den Frauen von ihrem Verein unterwegs und es wurde oft intensiv Geburtstag gefeiert. Morgens kam sie garnicht mehr aus dem Bett. Ihre Kinder mussten am meisten leiden. Oftmals war sie sehr gestresst und genervt. Irgendwie glitt ihr ganzes Leben aus ihren Händen. Die Kinder mussten sich selbstständig versorgen, machten den gesamten Haushalt und kochten sich ihr Essen selber. Wenn sie aufstand, schrie sie oft rum, zog sich an und verließ das Haus ( meistens um die leeren Flaschen in den Glascontainer zu werfen, damit niemand sah, wieviel Leergut sie hatte). Sie kümmerte sich nicht um die Hausaufgaben und vergaß die Nöte ihrer Kinder. Die Schuld gab sie ihrem Exmann der sie alleine gelassen hatte. Sie war richtig einsam.
Die ganze Woche nach dem Heilpraktikerbesuch versuchte sie keinen Alkohol zu trinken, leider schaffte sie es keinen Tag. Sie war verzweifelt und suchte Rat bei der Sozialarbeiterin in ihrer Firma. Dort wurde ihr auch gleich geholfen.
Ein Platz in einer Entzugsklinik wurde für sie gesucht und gefunden. Ihre Mutter versorgte fürsorglich in dieser Zeit ihre Kinder. Der Betrieb hat sie für den Entzug freigestellt.
Die Kur ist vorbei und sie ist trocken. Sie weiß, das sie eine Alkoholikerin bleibt und jeder Tropfen Alkohol sie wieder Rückfällig machen könnte. In der Kur wurde viel mit ihr gemalt und sie hat dort gelernt Verantwortung für sich und für ihre Familie zu tragen. Sie hat erkannt, das sie der glücklichste Mensch der Welt ist, da sie drei wunderbare und gesunde Kinder hat, die es wert sind eine schöne und unbeschwerte Kindheit zu haben. Jede Woche trifft sie sich mit den Anonymen Alkoholikern und bittet den Heilpraktiker ihr weiterhin zu helfen.
Eigendlich wollte ich euch noch ein paar persönliche Worte zum Schluss schreiben habe aber bei meinen Recherchen folgenden Text gefunden.
Vom weisen König Salomo:
Schau den Wein nicht an, wenn er sich rot zeigt, wenn er im Becher funkelt, wenn er leicht hinuntergleitet. Am Ende beißt er so wie eine Schlange, und er sondert Gift ab so wie eine Viper. Deine eigenen Augen werden fremdartige Dinge sehen, und dein eigenes Herz wird verkehrte Dinge reden. Und du wirst gewiß wie einer werden, der im Herzen des Meeres liegt, ja wie einer, der auf der Spitze eines Mastes liegt. Sie haben mich geschlagen, aber ich wurde nicht krank, sie haben mir Streiche versetzt, aber ich wußte es nicht. Wann werde ich aufwachen? Ich werde noch mehr davon suchen.
Eure Steffi