In meinem jetztigen Job (Export-Sachbearbeiter) wissen es nur 3 oder 4 meiner Kollegen, was ich mache. Ich verschweige es dort lieber, denn ich habe Angst, bei der nächsten Entlassungswelle (die ziemlich sicher noch im ersten Halbjahr kommen wird) mit betroffen zu sein - mit der Begründung, dass meine Interessen ja sowieso ausserhalb der Arbeit liegen. Ist mir nämlich schon mal passiert, dass ich wegen der Übernahme des Vorsitzes in einem Verein von meinem damaligen Vorgesetzen fallen gelassen wurde wie eine heiße Kartoffel ... ich zeigte ja schließlich damit, dass ich nicht zu 300% nur für die Firma lebte.
Im Freundeskreis wissen es bei mir alle, die habe ich gleich eingeweiht, um einen entsprechenden Druck von dort zu sichern, dass ich auch durchhalte ;-).
Meine Familie - nun, meine Mutter sieht das sehr skeptisch, sie hat wohl Angst, dass ich aus meinem "sicheren" kaufmännischen Job heraus gehe in eine "unsichere" Selbständigkeit. Glücklich sein mit dem was man beruflich macht gehört nicht zu ihrem Lebensplan ....wie man hier so schön sagt "Schaffen ist ein Geschäft" (hört sich Hochdeutsch ziemlich doof an ..). Oder übersetzt: wo bitte steht geschrieben, dass Arbeit auch noch SPASS machen soll ????? Mein Vater realisiert es glaube ich nicht mehr so sehr, schon gar nicht die Konsequenzen, die sich daraus ergeben (Selbständigkeit). Der verabschiedet sich Stück für Stück von dieser Welt und ist nur dankbar, wenn ich ihn immer wieder mal behandle.
Und für meine Tochter bin ich sowieso ziemlich abgedreht, aber sie liebt mich trotzdem
Alles in allem: Rückblickend war jeder Umweg, den ich bislang gegangen bin, doch auch immer ein Gewinn.
Annette
....lasst uns über den Körper die Seele heilen ...
Patenkind von Bettina65