Momentan befasse ich mich mit den einzelnen Therapiemethoden.
Bedingt durch die Schwärmerei in den vergangenen Tagen bzgl. des Kurses „Gesprächsführung nach Rogers„, beschäftige ich mich grad besonders mit dieser Methode bzw. lese mich ein.
Eine grundlegende Frage taucht nun auf. Die klientenzentrierte Gesprächsführung basiert ja darin, dass kein Urteil gefällt wird, keine Ratschläge bzw. Wertungen gegeben werden, sondern ermöglicht dem Klienten die eigenständige Selbstexploration. (Ich will jetzt hier nicht zu weit ausholen, dafür hab ich mich auch noch nicht genug in die Materie eingearbeitet).
Ich hab mich jetzt gedanklich mal in die Rolle eines Klienten versetzt:
Ich gehe zum Psychotherapeuten, weil ich z.B. verschiedene Ängste habe (nehmen wir mal Menschenansammlungen, enge Räume, Kaufhäuser …. eigentlich egal).
Vom Therapeuten erhoffe ich mir als Klient vermutlich den ultimativen Rat, wie die Phobie beseitigt werden kann. Vermutlich werde ich nach wenigen Sitzungen merken, dass es so einfach nicht geht, aber dass die Therapie mir (im Idealfall) dennoch gut tut (weil ich mir alles von der Seele reden kann, z.B.).
Aber dennoch könnte ich mir vorstellen, dass ich mich irgendwann wundere, wenn mein Therapeut in erster Linie nur meine eigenen Sätze bestätigt - grob formuliert: dauernd meine Sätze noch mal nachspricht bzw. spiegelt.
Ich merke, es fällt mir grad schwer zu beschreiben, was ich meine .
Noch ein Versuch: Erwartet ein Klient nicht, dass der Therapeut Stellung zu seinen Problemen/Konflikten nimmt und gewisse Lösungsansätze vorbringt?
Vielleicht können mir die frisch gebackenen Seminarabsolventen diese Frage ja schon locker beantworten.
Ich finde übrigens die Klientenzentrierte Gesprächsführung sehr faszinierend (zumindest das, was ich bisher darüber gelesen habe). Und ich glaube, das wäre auch genau die Methode, die ich Klienten gern anbieten würde (wenn es denn mal soweit ist).
Liebe Grüße - Kerstin
Nachdem ich mich weiter informiert habe, merke ich selbst, dass meine Frage nicht so pauschal beantwortet werden kann. Ich lasse sie aber dennoch mal hier im Forum stehen.
Vielleicht könnt ihr mir jedoch Buchempfehlungen nennen?
Das Buch "Carl R. Rogers, Therapeut und Klient, Grundlagen der Gesprächspsychotherapie" habe ich bereits, mag ich aber nicht sonderlich, da es für mich (noch) zu komplex ist und in erster Linie langatmige Mitschnitte aus Gesprächen beinhaltet.
LG Kerstin