im Anhang mein Prüfungsprotokoll (vielleicht ist ja noch ein Sachse unter uns... ;o))))...)
Amtsarzt: Herr Dr. Ziesch
Heilpraktikerin (weiß ich nicht mehr)
Beisitzerin: Frau Hartrampf,
Alle sehr nett und zuvor kommend. Frau Hartrampf empfing mich im Wartezimmer und ich musste mein Einzahlungsbeleg sowie mein Personalausweis vorzeigen.
Im Prüfungszimmer waren o.g. Personen anwesend und ein Stuhl mit Zettel und Stift lag auf dem Tisch. Alle begrüßt und Platz genommen.
Des Weiteren lag auf dem Tisch ein Buch Isolde Richter Atlas > Ich denke für Erläuterungen von Bildern!!!!
Dann kam die berühmte Frage: „Fühlen Sie sich gesundheitlich in der Lage?“
1.
Erklären Sie mir etwas über die Lymphe!
- alles aufgezählt, angefangen von der Bildung der Lymphe, Lymphstämme, Ductus thoracicus, cisterna chyli bis zur Einmündung in den rechten und linken Venenwinkeln > welche Seite welche Körperregionen versorgt
- Aussehen der Lymphe und Aufgaben der Lymphe
- Aus was besteht Lymphe > er wollte hier vor allem Lymphozyten und Umweltgifte, Medikamente, Farbstoffe hören
- Dann fragte er wie die Flüssigkeit der Lymphe transportiert wird > genauestens die sog. „Lymphpumpe“ (arterielle Pulsationen, alle Bewegungen des Körpers…. Etc.)
- Dann erklärt das die Lymphknoten eingebettet sind > welche Aufgabe diese haben > hier war ihm wichtig das es regionale und Sammellymphknoten gibt > denn von hier aus leitete er weiter zu Krankheiten > können denn Veränderungen an Lymphknoten bei Krankheiten auftreten und wenn ja, welche? (physiolog. Aussehen, Beschaffenheit, Größe in den verschiedenen Körperregionen erötert….etc.) > Anschwellung der Achsellymphknoten (Hat dies eine Bedeutung?) > Ja, evtl. Mammakarzinom
> Können weitere Organe betroffen sein? > Ja, regionäre Lymphknoten eines jeden Organs können Veränderungen aufweisen und somit jedes Organ betreffen (hat ihm gereicht!!!)
> Welche Erkrankungen fallen Ihnen ein, die im Zusammenhang mit den Lymphgefäßen/Lymphknoten in Zusammenhang stehen? (Lymphangitis, Erysipel, Lymphödeme, M. Hodgkin) > hat ihm gereicht!!!
2.
Gesetz
- Was ist im HP-Gesetz aufgeführt? …. Bis §5 hat er mich aufzählen
lassen
- Es kommt ein Patient zu Ihnen und möchte unbedingt behandelt werden. Müssen Sie diesen Patienten behandeln? > Nein (Kenntnisse und Fähigkeiten des HP beachten bzw. ob die Voraussetzungen medizinischer Geräte zur Untersuchung gegeben sind > hier noch einmal auf Sorgfaltspflicht hingewiesen > AUSNAHME: Notfall!!!!!!)
- So, damit hab ich ihm gleich den nächsten Anreiz gegeben > was haben sie ausser der Sorgfaltspflicht noch als HP > Aufklärungs-, Dokumentations-, Schweigepflicht….. Wo ist Schweigepflicht verankert? (BGB) > habe ihn hier auch auf die Änderung des Patientenrechtegesetz (§630) hingewiesen > fand er gut….
- dann weiter mit Schweigepflicht > Sie haben einen „bekannten“ Patienten vergessen etwas zu fragen, es ist mittlerweile abends… sie wissen von ihm bei welchen Hausarzt er behandelt wird…. Dürfen Sie den Hausarzt nach weiteren Angaben anrufen? > Nein, Schweigepflicht (Einverständnis über Patient)!!!
> Schweigepflicht haben auch Angestellte einzuhalten > bei elektronischer Personalakte an Bundesdatenschutzgesetz denken!!!! > ab 4 MA sollte ein Sicherheitsbeauftragter hinzugezogen werden (war ihm nicht so wichtig)
3.
Fallbeispiel:
27 jähriger Patient kommt zu ihnen, hatte vor 3 Wochen fieberhaften Infekt, etwas Schweißausbruch, ging nicht zum Arzt, jetzt vor einer Woche stieg das Fieber erneut auf 37,9 Grad und er hat jetzt Schmerzen hinter dem Sternum, fühlt sich unwohl… Sie kennen den Patienten nicht… Wie gehen Sie vor?
- als erstes Notfall ausgrenzen > RR messen > kein Notfall (war ihm am Anfang auch wichtig!!!!)
- danach komplette Anamnese > da ja kein „bekannter“ Patient (wollte alle Formen mit Erläuterungen dazu bzw. differentialdiagnostische Fragen) > Fazit: Perikarditis sicca >
jetzt wollte er alles allgemein zur Perikarditis hören (wie ensteht Perikarditis, welche Formen gibt es > jetzt kam das IPPAF – Schema wörtlich erläutern > bei Perkussion fragte er ob diese wichtiger sei als die Auskultation > NEIN > was hören sie bei der Perikarditis sicca? (Lederknarren) > erläuterte dann das diese meist in die Perikarditis exsudativa übergeht und die Schmerzen erst einmal abnehmen und erst später durch erhöhte Flüssigkeit (Druck) wieder zunehmen > Was hören sie dann? (abgeschwächtes Geräusch)
4.
praktische Übung > Blut abnehmen
Patient (Hausmeister) kam zur Tür herein
> na ja nun nach Schema abgearbeitet wie wir es bei unseren lieben Andrea im Injektions-Kurs gelernt haben….. :o))))
> Hände waschen erwähnt, da ja kein Waschbecken im Zimmer vorhanden war und Hände desinfizieren
> alles gezeigt (WICHTIG: es liegen Spritzen und Aufziehkanülen sowie Ampullen mit Na-zitrat, jedoch genau hinschauen es sind auch Monovetten und eine Butterfly-Kanüle anwesend > praktischer für die Handhabung :o))))….. )
> nachdem ich alles vorgezeigt habe (immer mit dem Patienten reden und Blickkontakt halten (dies wollte er sehen)), frug er mich was ich machen würde, wenn ich eine Vene durchsteche > naja halt herausziehen und neuen Punkt auf der Vene suchen für Einstich
> Ja, sagte er, wenn es RICHTIG blutet …. Da meinte ich nur, wenn es halt spritzend blutet, habe ich irrtümlich eine Arterie getroffen > Er wieder ja es blutet richtig stark….. Was machen Sie???? Na sofort Druckverband, Arm hoch halten und Arterie abdrücken > sollte dies nicht helfen und Patient wird bewusstlos > stabile Seitenlage und Notarzt!!!!! > der Druckverband war ihm wichtiger!!!!
Meine Eindruck von Herrn Dr. Ziesch ist, dass für ihn differentialdiagnostisches Wissen bzw. Fähigkeiten sowie das Behandeln von Notfälle wichtig ist.
Er legt viel Wert darauf sich selbst die Zusammenhänge zu erschließen.
Er verlangt ein sicheres souveränes Auftreten, denn er entscheidet letztendlich darüber, ob wir eine oder keine Gefahr für die Volksgesundheit sind.
So, das war es von mir und wünsche allen anderen Prüflingen alles Glück auf der Welt sowie die richtigen Einfälle zur richtigen Zeit. Ihr seid in den richtigen Händen. :o))))
zusammenbleiben ist ein Fortschritt,
zusammenarbeiten ist ein Erfolg.