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Hallo Ihr Lieben!
Ich habe in einer meiner Rehagruppen ein sehr interessantes Krankheitsbild.
Ich mußte erstmal googeln...
Hat jemand Erfahrung damit? Gibt es überhaupt Heilungschancen?
Liebe Grüße Karin
Bewegung ist keine Freizeitbeschäftigung,
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Der Sohn einer Bekannten hat das. Der Arzt meinte das es wahrscheinlich von selber verschwinden würde. Interessanterweise ist es nach einer Impfung aufgetreten
Steffi
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Yep, Scapula alata. Fluegelstellung des Schulterblatts. Das ist ein Ausfall des M.latissimus dorsi oder Serratuslaehmung durch Schaedigung des N.thoracicus longus (C5-C7). Kann durch Druck( Rucksack, Schultasche),Trauma oder Neuritis passieren. Weisst du sicher schon.Ich glaube, die Claudia Helmer ist da eine gute Adresse als Physiotherapeutin und frischgebackene HP
Viele liebe Gruesse, Macala
Glückliche Patentante von nadinebe
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Das Problem ist bei meiner "Patientin" wohl seit vielen Jahren. (Laut ihrer Aussage)
Jetzt ist sie 31 Jahre alt und hat gesagt das sie wohl erst jetzt einen
Physio hat der sich wohl ernsthaft um sie kümmert.
Der Arzt weiß wohl nicht was er noch machen soll und hat ihr jetzt einfach mal noch Rehasport verordnet.
Liebe Grüße Karin
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Liebe Karin,
man muß zwischen kostitutioneller Scapula alata und pathologischer Scapula alata unterscheiden. Kinder haben oft solche Schulterblätter, weil die Muskulatur noch nicht so ausgeprägt ist und sie fallen dann bei sehr dünnen Kindern auch auf. Auch bei Erwachsenen findet man Scapula alata ohne Krankheitswert.
Behandlungsbedürftig sind sie, wenn sie neu auftreten ( Zeichen für Lähmung ) oder einseitig, oder bei Schulterbeschwerden, da sie dann ein Zeichen für ein Muskelungleichgewicht sein können, das eine veränderte Biomechanik im Glenohumeralegelenk bewirkt. Beachte auch, ob sich die Scapula alata nur in Ruhe oder erst bei Bewegung zeigt, oder ob sie bei Bewegung verschwindet. Alles Hinweise, wo die Ursache liegen könnte.
Um gezielt behandeln zu können muß man die Ursache kennen. Hier ein paar Beispiele:
- Bandscheibenvorfall oder -vorölbung, der auf den versorgenden Spinalnerv drückt.
- Lähmung durch andere Nervenschädigung, wie Martina ja schon so richtig schreibt
- Muskelungleichgewicht durch einseitige Tätigkeit, Trainig oder Muskledystrophie ( hier muß man die gesamte Schultergürtel- und Schultermuskulatur befunden). Der Latissimus hat nur bedingt Einfluss auf den Scapulastand in Ruhe. Hier v. a. Rhomboiden, Subscapularis, Trapezius (alle 3 Anteile) und Serratus anschauen.
Warum ist denn Deine Patientin bei Dir in der Rehagruppe?
Die Therapiechance hängt sehr von der Ursache ab.
Vielleicht kannst Du uns noch mehr zu Deiner Patientin erzählen.
LG Claudia
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Hallo Claudia!
Ich hab auf der VO stehen:
Diagnose: Fehlhaltungsstörung bei Scabula alata bd
Schädigung: HWS/Schulter
Ziel: Besserung, Mobi und Muskelaufbau
Alles in allem schön allgemein gehalten wie immer auf diesen VO. Ich muss bei allen Patienten immer noch mehr nachfragen denn meistens sind noch mehr "Baustellen" vorhanden.
Das beste wird sein das ich mich noch mit Ihrem Physio kurzschließe um mehr über die Ursachen herauszufinden.
Mein Problem war nur, daß ich dieses Krankheitsbild das erste mal vor mir hab und da Danke ich euch erst mal ganz herzlich für die Infos.
Liebe Grüße Karin
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Liebe Karin,
halt uns doch auf dem laufenden. Z.B. was der Physio dazu meint und welche Beschwerden Deine Patientin denn konkret hat. Die Scapula alata beschreibt ja zunächst nur den Stand der Scapula in Relation zum Thorax. Die Beschwerden können ja ganz unterschiedlich sein und evtl. gar nicht von den Schulterblättern kommen. Aber weil die Schulterblätter so ins Auge springen, hat man sie halt mal mit auf die Verordnung geschrieben. Hab ich auch schon erlebt.
Ist bestimmt für uns interessant, wenn du uns mehr dazu schreibst.
Es heißt übrigens wirklich Scapula alata
LG Claudia
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Schreibfehler
Halte euch gern auf dem laufenden... ich hoffe nur, daß der Physio bereit ist mit mir zusammezuarbeiten. In dem Bereich hatte ich schon die tollsten Menschen kennengelernt.
Schönen Couchtag noch!!!
Liebe Grüße Karin
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Hab mich heut mit dem Physio der Frau kurzgeschlossen. Zur Ursache kann auch er nichts sagen. Die Frau hat wohl schon seit vielen Jahren Probleme, ist aber erst seit 4 Wochen bei Ihm in Behandlung.
Er ist seit 30 Jahren in seinem Bereich tätig, aber so ein Fall wär auch Ihm noch nicht untergekommen.
Um der Frau zu helfen, werde ich jetzt erst mal in der Gruppe mit Ihr arbeiten, sie beobachten wo genau Ihre defizite liegen.
Anschließend werden wir uns zusammensetzen, unser Wissen und unsere Meinungen zusammenwerfen, um das Ideale an die Frau zu bringen.
Ich find es total gut, das er mit mir zusammenarbeiten will.
Ich berichte gerne weiter, wenn es neues gibt.
Liebe Grüße Karin
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Hallo Karin,
vielleicht erlaubt Dir Deine Patientin ein Foto zu machen und es hier einzustellen - wäre bestimmt interessant und evtl. auch etwas aufschlussreich.
LG Claudia
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Ich werd sie fragen.
Sie ist Mittwoch Abend das erste mal dabei...
Liebe Grüße Karin
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Guten Morgen Claudia!
Meine Pat. hat wirklich massiv Probleme. Hab mir gestern beim Training ein paar Übungen einfallen lassen, um Sie besser beobachten zu können, was geht und was nicht. Nachdem ich nochmal mit Ihr gesprochen habe, sagte Sie mir, das wohl ein Orthopäde meinte, das wär bei Ihr Genetisch bedingt. Zudem hat Sie eine starke Verkürzung der Brustmuskulatur und das würde eben einfach zusammenhängen.
Eine Zeit hab ich jetzt auch. Sie leidet seit Ihrer Kindheit darunter.
Ob ich Bilder machen darf, das möchte Sie sich noch überlegen (Sie ist türkischer Abstammung).
Jetzt werd ich mich nochmal mit dem Physio kurzschließen das wir zusammen evtl. der Dame helfen, zumindet etwas linderung verschaffen können.
Liebe Grüße Karin
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Hallo Karin,
die ganze Sache wird ja echt interessant.
Wenn ein genetischer Hintergrund vermutet wird, handelt es sich vielleicht um eine angeborenen Muskeldystrophie vom Schultergürteltyp. bei einer Muskeldystrophie wandelt sich der Muskel irreversibel bindegewebig um und es kommt zum Funktionsverlust.
Ich habe mal eine Fortbildung zu diesem Thema in Höxter in einer Spezialklinik für Muskeldystrophiker gemacht.
Es ist ganz wichtig die betroffene Muskultur nicht zu überlasten. Normale Trainingstherapie wäre hier komplett kontraindiziert. Es darf nicht zur Ermüdung kommen. Man beübt v.a. in Muskelketten und im Sinne von Gleichgewichtsübungen, um die Muskulatur reaktiv zu trainieren. Es geht möglichst um Funktionserhaltung, Funktionsverbesserung ist normalerweise nicht zu erzielen, weil der Muskelumbau irreversibel ist.
Evtl. müssen Kompensationstrategien beübt werden.
Auf jeden Fall kann man sie nicht wie eine normal abgeschwächte Muskulatur wieder auf trainieren.
Sollte es sich wirklich um eine Muskeldystrophie handeln, ist das ein Spezialthema, das auch nicht allen Physiotherapeuten geläufig ist. Zumal die Fälle im Zeitalter der genetischen Beratung weniger zu werden scheinen ( kommt mir zumindest so vor).
Ich find es aber supertoll, daß Du uns hier so auf dem laufenden hälst, und dass Du und der Physio sich so um die Patientin bemühen und Ihr versucht an einem Strang zu ziehen. So sollte es immer sein!!!
LG. Claudia
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Danke für deine Antwort, liebe Claudia...
sowas in der Art hatte ich schon vermutet. Ich finde es auch toll, das der Physio sich nicht verschließt. Da habe ich schon ganz andere Erfahrungen gemacht.
Dann schaun wir mal wie es weiter geht.....
Was hälst du eigentlich von Pilates bei diesem Krankheitsbild?
Liebe Grüße Karin
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Liebe Karin,
generell find ich Pilates sehr gut, auch bei diesem Krankheitsbild. Aber man muss halt immer aufpassen, dass es nicht zur Überforderung und Laktatbildung kommt. Außerdem würde ich alle Übungen im 4-Füßlerstand weglassen, weil die Patientin ihren Schultergürtel bestimmt nicht ausreichend stabilisieren kann und es dadurch wieder zu Fehlbelastung kommt. Und Fehlbelastung macht Schmerz.
Liebe Grüße
Claudia
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Hallo Claudia!
Mir gingen vor allem Übungen in Rückenlage durch den Kopf. So hat der Schultergürtel zusätzlich noch die Schwerkraft zum Boden hin.
Vielleicht noch was im stehen, mit dem Rücken an der Wand....
Ich probiers mal mit Ihr aus, es muss Ihr ja auch gefallen. Wenn es keinen Spaß macht, bringt es auch nichts. Auf lange Sicht hätte Sie jedenfalls ein neues Körpergefühl.
Liebe Grüße Karin
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Hallo Claudia!
Heute Abend kommt meine Patientin und wir probieren mal Pilates aus. Wenns nicht anders geht, bekommt Sie "Personaltraining".
In der Rehagruppe hat Sie in der Zeit, in der meine anderen Übungen in Bauchlage durchführten, Beweglichkeitsübungen gemacht.
Mein Vorteil ist, dass meine Gruppen nicht mehr als 9 Personen haben, da die Räumlichkeiten ausgeschöpft sind. So kann man sich als Trainer viel besser kümmern.
Liebe Grüße Karin
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Liebe Karin,
Deine Patientin hat echt Glück an dich geraten zu sein. Nicht jeder würde sich so viel Gedanken machen.
Find ich echt toll.
Liebe Grüße
Claudia
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Danke für die Blumen, Claudia!
Hatte ja heut Abend einen Termin mit Ihr....
Ein paar Grundlagen zu Pilates, ausprobieren unseres Zhendong. Zu guter letzt wollte Sie unbedingt noch die Geräte ausprobieren. Hab Sie dann auf den Hydraulikzirkel gesetzt... und dann?... sagt Sie doch tatsächlich: Die tun mir richtig gut!---- Hab Sie jetzt einfach mal zu nem Zirkelkurs eingeladen. Der dauert 30 min. Ich glaub anschließend kann Sie mehr sagen, ob es wirklich gut tut. Als Sie mir heute erzählte das Sie auch zuhause Gymnastik macht, aber selbst den Eindruck hat das es noch schlimmer wird, möcht ich eher vorsichtiger an die Sache rangehn. Im Rehakurs wird Sie von mir mehr Übungen fürs Beweglichkeitstraining bekommen.
Und wir all warten auf Bilder...
Und warten....
Liebe Grüße Karin
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Ihr dürft gespannt sein....
Nächste Woche haben wir einen Termin zum Fotoshooting....
Irgendwelche besonderen Stellungen gewünscht?
Liebe Grüße Karin
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