"Present Child" Methode

[Alexandra Maria]

Ihr Lieben,

hat vielleicht irgend jemand von dieser Therapieform gehört oder selber Erfahrungen damit gemacht? Wenn ja, was haltet Ihr davon?

Ein Freundin möchte mit Ihrem Sohn eine Therapie beginnen und hat mich deshalb um Rat gefragt.

Ich freue mich auf Eure Kommentare

[Savina Tilmann]

Hallo Alexandra,
möchte sie dorthin gehen wegen vornehmlich körperlicher oder vornehmlich psychischer Beschwerden des Kindes?
Lieben Gruß,
Savina

[Alexandra Maria]

Liebe Savina,

ich denke wegen vorwiegend psychischer Probleme. Der Kleine (fast 9) ist unaufmerksam in der Schule und weigert sich Aufgaben zu erledigen, jähzornig, trietzt sein kleines Schwesterchen und ich glaube die Mama ist ziemlich an der Grenze ihrer eigenen Kraft.

Eine Psychologin sprach auch von leichter ADHS. Seine Mama hat schon einen Kurs gemacht, um besser damit umzugehen - Medikamente nimmt er aber keine. Das geht nun schon seit einigen Jahren so.

Was denkst Du? Könnte das was sein in so einem Fall?

[Savina Tilmann]

Liebe Alexandra,
in diesem Fall würde ich eine Theraplay-Therapie empfehlen. Ich war selten so berührt von einer therapeutischen Methode für Kinder und Jugendliche wie von dieser.
Durfte bei einer Fortbildung zum Thema Bindung und ADHS unveröffentlichte Therapiesitzungen von Theraplay sehen und die Methode wurde ausführlich vorgestellt. Mir standen Mund und Herz offen! Und sollte ich in diesem Leben nochmal wieder Zeit haben, werde ich versuchen, eine Theraplay-Ausbildung zu machen.

So spielerisch, so achtsam, so sanft, so liebevoll, so sehend... Die Diagnose ADHS wird da ganz schnell haltlos

Guck mal hier: http://www.theraplay.de

Liebe Grüße,
Savina

*edit: PS: Ich hatte gefragt, weil ich die Present Child-Methode bei ungeklärten (also körperlich ohne ärztlichen Befund) körperlichen Symptomen prima finde. Was du beschreibst, passt aber für mich eher zu Theraplay.

[Alexandra Maria]

Vielen Dank, Savina!

WEißt Du, ob die Kassen das übernehmen? Present Child könnte meine Freundin über Kasse machen. Das war ihr glaube ich auch wichtig.

[Monika K.]

Hallo Ihr Zwei,

ich frage mich gerade, ob es so etwas wie "leichte ADHS" gibt................?

Ich schreibe diesen Kommentar aus dem Blickwinkel einer gestandenen Mama, die innerhalb von 4 Jahren 3 Kinder zur Welt gebracht und alleine großgezogen hat Davon ein Kind, das ich mit unendlich viel Liebe und Geduld so gefördert habe, dass es heute ein glückliches, selbstbewußtes und eigenverantwortliches Leben führen kann.....vor einem Vierteljahrhundert wäre es mit dem Stempel ADHS versehen worden, vermutlich mit Pillen vollgestopft und auf eine Sonderschule abgeschoben.

Mir tut die betroffene Mutter unendlich leid, und ich verstehe, dass sie nach alternativen Methoden sucht, um ihrem kleinen "Großen" zu helfen. Nur, wenn sie Methoden beginnt, ohne sich vorher genau zu informieren, kann es ganz schnell sein, dass sie ihren Sohn überfordert....oder evtl. auch sich.
Letztendlich kommt es dann im schlimmsten Fall zum "Therapy-hopping", und das bringt niemandem was.

Ja klar, ADHS: damit ist man offensichtlich heute schnell bei einer bequemen Diagnose: Das Kind ist anders, anstrengend und nervt alle - zack - Pillen hinein und das Kind ist angepasst.
Andererseits: Es gibt Fälle von ADHS, in denen ist die medikamentöse Therapie ein Segen für alle Beteiligten.

Die Frage nach der Kassenbezahlung empfinde ich eigentlich als etwas unpassend. Wenn mir mein Kind wichtig ist, dann.......

Jetzt überlasse ich das Feld wieder den Expert/Innen.

Herzlichst

Monika