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Gestresstes Immunsystem
Unser Immunsystem ist in manchen Situationen einfach überfordert. Denn es hat neben der Abwehr von Keimen eine weitere wichtige Aufgabe: Es muss Stoffe und zerstörte Zellen abtransportieren, die nicht mehr benötigt werden. Wenn wir z. B. hart trainieren, entstehen feine Risse in den Mikrostrukturen des Muskelgewebes und verschlissene Gewebeteilchen – kleine Protein-Bruchstücke – werden freigesetzt. Wir merken das zum Beispiel am nächsten Tag an einem Muskelkater. Diese Gewebeteilchen müssen nun von denselben Immunzellen abgebaut werden, die auch für die Bekämpfung von Infektionserregern zuständig sind. Um beide Aufgaben hundertprozentig zu erfüllen, steht aber zeitweilig nicht genügend Kapazität zur Verfügung: Es kommt zu einer Überforderung des Immunsystems. Wer dann dem Körper keine Zeit für Regeneration und Stabilisierung des Immunsystems lässt, riskiert einen Infekt. Bis die Abwehrkräfte sich nach der Belastung wieder vollständig erholt und ihren Normalwert erreicht haben, dauert es zwischen drei Stunden und mehreren Tagen. Die Zeitspanne wird als „Open Window“ bezeichnet, weil in dieser Phase Viren und Bakterien leichter Infektionen auslösen können.
Zu intensiv, zu lang, zu oft
Viele Studien haben das Verhalten von Abwehrzellen und anderen Immunparametern im Zusammenhang mit körperlicher Aktivität untersucht. Das Ergebnis: Je intensiver der sportliche Einsatz, umso mehr wird die Immunabwehr gefordert. (siehe Abb.) Neben Wettkampfbelastungen an der Leistungsgrenze können auch große Trainingsumfänge den Ausbruch einer Infektion begünstigen. Insgesamt scheinen Ausdauersportler anfälliger für Erkältungen zu sein, als Athleten der Kraft- und Spielsportarten. Auch wenn die Regenerationszeiten zwischen den Trainingseinheiten oder einer Wettkampfserie zu kurz sind, kann sich der Open-Window-Effekt verstärken. In diesem Fall haben sich die Abwehrkräfte noch nicht ausreichend erholt, bevor eine weitere sportliche Belastung den Körper stresst.
Gesundheitliche Folgen
Die zeitweilige Lücke im Immunsystem bedeutet nicht, dass man auch zwangsläufig erkrankt. Dennoch sehen Wissenschaftler im Open-Window-Effekt eine Ursache für häufige Erkältungskrankheiten im Leistungssport. Die Infektionen sind meistens auf die oberen Atemwege beschränkt und äußern sich in Halsschmerzen, Husten und Schnupfen. In der kalten Jahreszeit sind Sportler besonders gefährdet, da die Ansteckungsgefahr allgemein erhöht ist. Das Atmen großer Mengen von kalter Luft – etwa beim Training im Freien – belastet die Schleimhäute zusätzlich.
Das „offene Fenster“ schließen
Auch mit einer vernünftigen Trainingssteuerung und ausreichenden Regenerationsphasen können Spitzenathleten und ambitionierte Sportler den Open- Window-Effekt nicht vollständig vermeiden. Allerdings gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die helfen, das Fenster so klein wie möglich zu halten. Dazu gehört vor allem eine ausreichende Versorgung mit den für das Immunsystem besonders wichtigen Nährstoffen wie z. B. Mineralien und Vitamine. Im anstrengenden Alltag gelingt es vielen Menschen jedoch nicht regelmäßig, auf eine ausreichende Versorgung mit frischem Obst und Gemüse zu achten. Bei aktiven Sportlern kann genau dann eine Unterstützung des erhöhten Nährstoffbedarfs durch ein hochwertiges und ausgewogenes Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein...
Quelle:
http://www.loges.de/prinzip-biologik/spo...ow-effekt/
http://www.loges.de