(22.12.2013, 20:28)Isolde Richter schrieb: Kann man Krankheit überhaupt so betrachten indem man einen "Menschen" auf ein Beschwerdebild reduziert?
Zunächst einmal sollte man tatsächlich, jedenfalls ist das meine Auffassung, den gesamten Fragekomplex nicht als Vergleich Arzt / HP isoliert sehen.
Es gibt nun einmal Diagnose-, Therapie-, Behandlungsverfahren, die nur von einem Arzt durchgeführt werden können und zu gegebenem Zeitpunkt durchaus notwendig sind. Ein HP ist in einem bestimmten Stadium entweder überhaupt nicht "DIE" Adresse für den Patienten.
Ich möchte das an zwei Beispielsfälle demonstrieren:
1. Fall:
Patientin, mit Rückenbeschwerden (Schmerzen, Bewegungseinschränkungen), hinzu Parästhesien linkes Bein.
Orthopäde: entsprechende Untersuchungen zum Ausschluss Prolaps. Veranlassung: CT, Ergebnisse: Prolaps L4/L5, L5/S1, Sequester. Therapieregime: KG, Kortisoninfusionen (wegen Sequester).
Ergebnis der Behandlung (nach 6 Wochen): Schmerzreduktion, Bewegung immer noch leicht eingeschränkt, Parästhesien sind weg.
nach ca. 10 Wochen: starke morgendliche Steifigkeit nimmt starkt zu mit Schmerzlokalisation Kreuzbein, ab und zu leichte Parästhesien.
Ortopäde: erneute CT, Prolaps (s.o.), sonst keine weiteren Erkenntnisse.
Therapie: keine, ggf, KG, Antwort Orthopäde:
damit müssen sie leben!!!!
Anscheinend ist der Fachgrenze an seine Grenzen gestoßen!
im weiteren:
Osteopathie, 1 Jahr lang, zunächst alle 6 Wochen, dann alle 3 Monate. Beschwerde reduziert auf leichtere morgendliche Anlaufprobleme (Steifigkeit, Bewegungseinschränkung, leichter Schmerz)
dann darauf folgend:
Yamaoto-Schädelakupunktur, zunächst 3 mal wöchentlich, dann alle 2 Wochen, schließlich alle 3 Monate und heute: bei Bedarf.
Ergebnis: morgentliche Beschwerden - gering, leichte Steifigkeit, kaum Schmerzen, keine Parästhesien.
Fall 2:
multimorbide Erkrankungen: MammaCA, Prolaps L4/L5, L5/S1, ProlapsOP; TEP bds. (links zweimal), rheumatoide Arthritis
MammaCA: OP und Bestrahlung, bisher oB
Prolaps: keine Beschwerden
rheumatoide Arthrtis: schmerhaft, Bewegungseinschränkungen; Behandlung mit Korison und MTX (weiterhin Schmerzen und starke Bewegungseinschränkungen); Rheumtologe: keine Besserungen sind möglich, Optimum erreicht!
deutliche Bewegungseinschränkungen bleiben an allen Extremitäten vorhanden.
hinzu kommt: massive Schmerzen Hüfte, Kreuzbein
Orthopäde: Einrenkungen Iliosacralgelenk -Schmerzen nehmen zu; Knochenszintigraphie: OB;
Orthopäde: keine weiteren Behandlungen möglich, außer KG.
im weiteren: Yamamoto-Schädelakupunktur, kombiniert mit Ohr-Akupunktur.
nach erster Sitzung: Schmerzen der rheumatoiden Arthritis deutlich reduziert; Hüftproblematik: reduziert.
in der Folge: alle 3 Wochen Akupunktur
Schmerzen sind deutlichst reduziert
heute: Schmerzen erheblichst reduziert,an Händen keine Schmerzen, keine Bewegungseinschränkungen
In diesen Fälle haben die Ärzte praktisch die Behandlung aufgegeben, oder hatten keine Alternativen!
Es handelt sich zuvor nur um auszugsweise Darstellungen der beiden Fälle!
Hier haben sich alternative (recht einfache) Methoden als der Weg zum Ziel erwiesen, die für die Patienten auch noch mehr als verträglich erweisen.
Jedoch gibt es auch viele Fälle, in denen Ärzte und HP sinnvoll und ergänzend komplementär zusammenarbeiten sollten/müssen:
z.B. Krebsbehandlungen und alternative Mistel-Therapien oder auch andere Therapieansätze.
Einerseits gilt es sich, das Beschwerdebild/ die Beschwerdebilder zu betrachten, andererseits aber auch den Menschen als Ganzes zu sehen. Hier zeigt sich z.B. die Akupunktur, die nicht nur auf das alleinige Beschwerdebild abstellt, für bestimmte Erkrankungen, als ein Weg die Beschwerden auszuschalten oder zumindest zu reduzieren.