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beim Wiederholen der Skripte bin ich auf folgendes gestoßen:
Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse verursacht eine Brustfellentzündung?
Warum ist das so? Warum gerade eine Pankreatis aber keine Hepatitis oder Gastritis!!!
Es sind keine Nachbarorgane, in welchem Bezug stehen sie zu einander? Bin mal gsepannt, was ihr dazu findet!
- liche Grüße
Andrea
Ist das, was das Herz glaubt, nicht genauso wahr
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Patin von Tatjana S und Gabi-D.
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Das ist ja mal interessant.
Ich weiss wohl,dass Amylase und Lipase nachgewiesen werden kann,bei einem Pleuraerguss.
Nun wäre meine Überlegung so,dass diese beiden Enzyme bei einer Pankreatits erhöht im Blut vorliegen und bei einer Schädigung der Pleura in den Gleitspalt eintreten können.Dieses wäre dann ursächlich für eine Pleuritis und die Pankreatits dann Ursache.
Ist aber nur eine Überlegung
Liebe Grüße
Petra
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das klingt ganz interessant, Danke Petra!!
weiß noch jemand was darüber?
- liche Grüße
Andrea
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Liebe Andrea,
eine wirklich interessante Frage, die ich mir auch schon gestellt hatte.
Ich sehe es wie Petra und hatte dazu folgendes gefunden:
Pneumologie_Naechtliche_Ursache_Pleuraerguss.pdf (Größe: 405,84 KB / Downloads: 57)
Außerdem:
Die örtliche Beziehung zwischen Pankreas und Pleura ist ja bekannt. Wenn sich also bei einer akuten Pankreatitis das "Entzündungssekret" in alle Richtungen ausdehnt, dann auch über die Organgrenze hinaus bis an die Pleura.
Man nennt dies "Durchwanderungspleuritis", las ich.
Hab ich mal so hingenommen
Liebe Grüße
Sonja
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Habe gestöbert und bin auf ein Medizinstudentenforum gestoßen, auch da herrscht keine Einigkeit, was die Ursache betrifft, abe einige schöne Ideen hatten sie...
Bei Entzündungen kann es immer passieren, daß benachbarte Gewebe mitreagieren und sich dort ebenfalls Entzündungen und Abszesse bilden. Und die Pleura liegt ja nicht weit entfernt.
Einer erzählte, dass er in der Vorlesung mal einen Fall gehört hat, bei dem sich eine Fistel zwischen Pankreasgang und Pleura gebildet hat. Das ließ sich durch die hohen Lipase-Werte im Pleurapunktat beweisen.
ein OA hat erzählt, daß die austretende "Flüssigkeit" bei der Pancreatitis durch Unterdruck in den Pleuraspalt gesogen wird.
Allerdings ist die Pankreas-Pleurafistel ist eine schwere und seltene Komplikation einer Pankreatitis oder einer pankreatischen Operation.
Der Reizerguss als Folge einer Entzündung ist vergleichsweise häufig, da die Pleura "mitreagiert" und als Reizung Flüssigkeit vermehrt sezerniert.
Zum Peritoneum hin ist der Pleuraspalt nicht immer komplett abgeschlossen, da war wohl mal einePatientin mit Leberzirrhose, wo der Aszites ständig in die rechte Pleura lief.
Die Pleuraergüsse im Rahmen einer Pancreatitis sollen häufig linksbetont sein, scheint also was dran zu sein an der Hypothese...
.
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Hallo,
das kann ich allerdings aus eigener Erfahrung bestätigen. Durch einen Pferdetritt in den Bauch ist mein Pankreaskopf gegen die Lendenwirbelsäule geschleudert worden. Das fand er gar nicht lustig. Folge war eine ausgemachte Pankreatis auch mit erheblichem Pleuraerguß, der zur Verzweiflung des ausführenden Arztes kaum zu drainieren war. Es waren auch Pseuozysten am Pankreaskopf, die ich allerdings immer noch habe. Anfangs ging es halbwegs gut, sollte nach 2 Monaten auch entlassen werden, dauerte allerdings nur einen Tag, dann kam der Rückfall. Der steigerte sich bis zum vierwöchigen Koma. Der ganze Bauch- und Brustraum war entzündet und richtig vereitert und das trotz Antibiose oder auch gerade wegen dieser Dauertherapie, die allerdings gar nicht mehr griff, da man mir mit unnötigen Novalgingaben die zusätzlich zu den Morphingaben angeblich auch helfen sollten, die Leukozyten völlig in den Keller gehauen hatten. Nach vier Monaten Dauertherapien knickt auch der stärkste Körper dann mal ein.
Insgesamt hat der "Spaß" sieben Monate Krankenhaus bedeutet. Im Folgejahr gab es einen Rückfall aber leichterer Art. Wieder sammelte sich Wasser an, dass jedoch diesmal nicht drainiert werden mußte und auch nicht entzündet war.
LG Suanne
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Diese Frage hatte ich mir auch gestellt, allerdings noch umfassender:
Eine Pleuritis kann sich sekundär entwickeln aus:
Karzinom (Brustdrüsen-, Bronchial-), rheumatische Erkrankungen, Urämie, Pankreatitis etc.
Wieso kann sich bei den genannten Erkrankungen eine Pleuritis entwickeln?
Und wieso ausgerechnet eine Pleuritis und nicht die Entzündung eines anderen Organs?
Bonnie
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Danke für die vielen Antworten!!!
liebe Bonnie die "anderen" Ursachen kann ich halbwegs herleiten,
Zur Urämie habe ich gefunden, dass der anfallende Harnstoff leicht in den Brustraum infiltriert und so ergibt sich eine urämische Pleuritis oder Perikarditis.
Die Karzinome befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Brustfell, ein Übergreifen ist nicht abwegig...
Und bei Autoimmunerkrankungen LE oder cP sind es eben die Immunkomplexe die sich im Brustfell anlagern.
und eine Erklärung hat mir bei der Pankreatitis gefehlt...ihr habt ja jetzt einige Ansätze zusammengesammelt, die gehe ich jetzt durch! vVelen Dank schon mal!!
Und vielen Dank Susanne für deinen Erfahrungsbericht, gut dass du es jetzt überstanden hast!!
- liche Grüße
Andrea
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