(06.05.2014, 08:57)Momo78 schrieb: ich habe eine Frage zum Fett.
Mein derzeitiger Wissensstand ist, dass es im Prinzip egal ist, ob ein Hund seine Energie aus tierischem oder aus pflanzlichem Fett bezieht.
Tierisches Fett von Wiederkäuern ist für Hunde schlechter verdaulich als pflanzliches Öl, Geflügelfett hingegen wieder besser verdaulich als Wiederkäuerfett.
So gesehen ist es doch egal, ob die Energie hauptsächlich aus pflanzlichem Fett kommt oder aus tierischem, richtig? Oder sehe ich das falsch?
Ist tierisch generell besser für den Hund, weil es tierisch ist? Natürlich müsste ich jede Menge Öl in den Hund kippen, damit er damit seinen
wichtig ist neben der Energieversorgung, dass das Verhältnis der Fettsäuren zueinander einigermaßen stimmt, und dass man bei der Gabe von von PUFA Fettsäuren die Vitamin E Menge erhöht.
Hunde können die Fettsäuren aus Pflanzenölen verwerten, Katzen können das nicht.
Hunde können aus Linolsäure (Omega 6) Arachidonsäure synthetisieren, Katzen nicht (ein weiteres Merkmal der obligaten Karnivoren).
α-Linolensäure (Omega 3) kann vom Menschen und zum Teil vom Hund in EPA und DHA verwandelt werden.
Katzen können das nicht.
α-Linolensäure gibt es nur in Pflanzen und eigentlich gibt es da keinen nachweislichen Bedarf bei Hunden - zumindest nicht von der Menge, aber generell wird empfohlen, dass 1% des Futters (Trockenmasse) Linolsäure (LA) und 0,044 % (Trockenmasse) α-Linolensäure (ALA) sein sollte (AAFCO).
Dieses Verhältnis (ca 23:1) sollte beibehalten werden wenn der Linolsäurengehalt höher als 1% der TM des Futters ist.
Bei Katzen werden 0,5% (LA) und 0,2% Arachidonsäure (AA) (der Trockenmasse) des Futters empfohlen. Ein Verhältnis von ca 2,5:1.
Bei Katzen - die neben Linolsäure noch Arachidonsäure, EPA und DHA über die Nahrung aufnehmen müssen - muss man die Fettversorgung aus tierischen Quellen abdecken - Fleisch, Fett und Fischöl (EPA DHA).
Um den Energiebedarf zu decken würde ich immer tierische Quellen bevorzugen, da die Akzeptanz besser ist und weil Omega 6 lastige Pflanzenöle wie Rapsöl, Maisöl, Sojaöl, Leinsamenöl, Sonnenblumenöl oder Färberdistelöl nicht gute Fettquellen für Hunde sind.
Katzen können Pflanzenfette sehr schlecht verwerten und sollten sie gar nicht bekommen.
Auch bei Nierenerkrankungen sollte man solche Öle gar nicht verfüttern.
Tierische Fette bestehen überwiegend aus gesättigten Fettsäuren und einfach ungesättigten Fettsäuren.
Dass Pflanzenöle per se eine bessere Verdaulichkeit haben stimmt so nicht. Die Verdaulichkeit von tierischen Fetten hängt von der insgesamt enthaltenen Menge an ungesättigten Fettsäuren im Fettanteil des Futters ab. Liegt das über 50 % (des gesamt Fettgehaltes) steigt die Verdaulichkeit über 90 %.
Bei einem Gehalt an ungesättigten Fettsäuren von unter 40 % (des gesamt Fettgehaltes) sinkt die Verdaulichkeit bis auf 81-86 % ab.
Beutetiere (Fleisch) enthalten in der Regel 50-70 % ungesättigte Fettsäuren.