Heute möchte ich Euch ein weiteres Prüfungsprotokoll für Saarbrücken bereitstellen.
Ich hoffe der Eine oder Andere kann es gebrauchen.
Von einer lieben Mitschülerin zur Verfügung gestellt.
LG
Sylvia
Mündliches Prüfungsprotokoll
Ort: Saarbrücken, Datum: 12. 11. 2014
Prüfer: Frau Dr. Grieger
Beisitzer: sehr netter Hp
Sehr nette Atmosphäre, fühlte mich nicht wie in einer Prüfung, eher wie in einem Gespräch
1. Frage: Was wissen sie über PCP?
-Veraltet für rheumatoide Arthritis, ist eine chron. entzündliche in Schüben verlaufende Krankheit des Bewegungsapparates, Betonung auf der Synovialis u. gelenknaher Strukturen, kann auch innere Organe befalle
-autoimmun, tritt familiär gehäuft auf
-HLA- B27 assoziiert, ca. 80% RF positiv, Entzündungszeichen erhöht ( BSG, CRP, Leukos)
-Morgensteifigkeit u. Nacht-/ Ruheschmerz, im Gegensatz zur Arthrose mit Anlauf- u. Belastungs-
schmerz
-immer symmetrisch, Befall der Fingergrund-/ endgelenke, pos. Gänslenzeichen, Die Finger sind die Visitenkarte des Rheumatikers wie
Knopfloch-/ Schwanenhalsdeformationen und ulnare Deviation
-später auch Karpaltunnelsyndrom und Rheumaknoten
Wie behandele ich schulmedizinisch?
-erzählt, dass man nur symptomatisch behandeln kann wie Physio-/ Ergotherapie
-dann noch NSAR, Kortison, Immunsupressiva wie MTX (erklärt wie es funktioniert, wollte sie aber gar nicht wissen, habe es auch nur erwähnt, da mir momentan nix besseres eingefallen ist!!)
"Na, sagte Fr. Dr. Grieger, da gibt es auch noch andere Mittel!", ok, dann viel mir auch Ibu, Diclofernac ein. Das reicht ihr dann von der schulmedizinischen Seite.
Wie behandele ich naturheilkundlich?
-In der schubfreien Zeit warme Anwendungen, wie "Saarlandtherme" (hatte gehört, dass sie einen Prüfling danach gefragt hat, brachte mir auch einen Lacher ihrerseits ein), Bewegungstherapie warme Wickel, Darmsanierung, Vit. E, Omega- 3- Fettsäuren, Selen, Vit. C hochdosiert, Heilfasten und Verzicht auf Fleisch, das insbesondere Schweinefleisch Arachidonsäure enthält, kalziumreiche Nahrungsmittel, Nahrungsergänzungsmittel wollte sie noch haben
ausleitende Verfahren, Eigenbluttherapie, jedoch im akuten Schub kontrainduziert!!
-Homöopathie wie Rhus tox, Thuja, u. Komplexmittel wie Zeel von Heel
-Im akuten Schub Bromelain hochdosiert, kühlende schmerzlindernde Wickel mit Quark, Kohl, soweit der Pat. sie als angenehm empfindet
2. Frage: Was wissen sie über Psoriasis?
-HLA- B27 assoziiert, genet. Disposition, Altersgipfel 10.- 30. LJ, 1- 3% d. Bevölkerung, gesteigerte Zellneubildung der Oberhaut u. Verhornungsstörungen, gerötete, scharf begrenzte silbrige Schuppen, kaum Juckreiz, blutiger Tau/ Auspitz- Phänomen, Tüpfel-/ Ölfleck-/ Krümelnägel,"
-Prädilektionsstellen sind die Streckseiten der Knie, Ellenbogen, Kopfhaut
-oft auch Psoriasis- Arthritis
Wie behandele ich schulmedizinisch?
wieder alles abgearbeitet, erwähnt, dass man früher Teersalben benutzte, jedoch wegen heute nicht mehr, da sie krebserregend sind etc.
Wie behandele ich naturheilkundlich?
Auch wieder die üblichen Sachen wie oben, noch erwähnt "Bäderkur am Schwarzen Meer".
Lichttherapie, Eigenbluttherapie, jedoch nicht im akuten Schub etc., Zink, Phytotherapie mit Erd-
rauchkraut, Nachtkerze, Eichenrinde, Lavendel
Welchenaturheilkundlichen Behandlungen sind kontrinduziert?
-Baunscheidttieren, Cantharidenpflaster auf den betroffenen Hautstellen,leider erwähnte ich auch die Akupunktur (weil man die Nadeln ja auch nicht auf Naevi oder Narben setzen sollte!!), was jedoch falsch war, da die TCM Akupunktur im akuten Schub einer Psoriasis einsetzt.
Daraus ergab sich dann die nächste Frage vom Hp: Was ist Akupunktur und wie wirkt sie?
-Mist dachte ich, die Prüfung ist gelaufen, denn von Akupunktur wusste ich nur, dass ich sie als Hp nicht machen werde. Nicht viel, bin aber cool geblieben und habe mich mit "Halbwissen" durchge-
wurstelt. Irgendwann hat ihnen "mein Wissen" dazu wohl gereicht!!!
3. Frage: Differentialdiagnose, eine junge Frau kippt bei mir in der Praxis im Wartezimmer um, ist kaltschweißig, bewusstlos. Wie gehen sie vor?
-Bin dann schnell darauf gekommen, dass eine Hypoglykämie vorliegt und habe dann genau das gesagt, wie im Unterricht immer wieder vorgebetet wurde. Also Vitalfunktionen prüfen, bewusstlos-- Pat. in stabile Seitenlage, Notarzt, Glucose 5 % i.v., BZ messen, Vitalfunktionen prüfen (war sehr wichtig!!), Pat. wacht wieder auf ist ansprechbar, was machen sie dann? Ihr Glucose oral in Form von Traubenzucker geben, beim Pat. bleiben bis der Notarzt kommt.
4. Frage : Welche ausleitenden Verfahren kennen sie?
-Erzählt, was ich dazu wusste, wollte jedoch nix näher erklärt bekommen.
5. Frage: Schildern sie uns, wie man eine Eigenbluttherapie macht? Gibt es unterschiedliche Arten der Behandlung?
-Erklärt wie das mit der Eigenbluttherapie funktioniert, dass es eine unspez. Reiztheapie ist, bei der ven. Blut direkt i.m. injiziert wird. Beginn mit kleiner Menge 0,1ml bis 5ml.
-Bei akuter Erkrankung soll die Eigenbluttherapie möglichst oft unter Umständen sogar tägl. mit steigender Menge durchgeführt werden
-Wobei chron. Erkrankungen eher auf große Behandlungsintervalle mit kleinen Mengen ansprechen. Je nach Konstitution des Pat. wöchentl. 2 Injektionen, später 14- tägig 1 Injektion.
-Habe auch erwähnt, das ich nur Nativblut verabreiche.
War dem Beisitzer egal, er kam doch auf den anaphylaktischen Schock.
-Ok, auch das runtergebetet, wie schon zigmal. Sowas Fragen sie ja immer sehr gerne.
Das war alles, was sie von mir wissen wollten. Wurde dann auch nicht mehr groß rausgeschickt und wieder rein gerufen, Fr. Dr. Grieger sagte mir gleich, das ich bestanden habe.