Ich habe eine Hündin, deren genaues Alter ich nicht weiß, weil sie aus dem Tierschutz kommt. Wir schätzen sie aber auf ca. 12 Jahre. Seit einiger Zeit beobachten wir an ihr Veränderungen, die uns immer mehr zu dem Schluss bringen, dass unser Hund dement zu werden scheint.
Sie kann z.B. nicht mehr richtig Treppen steigen... manchmal steht sie 2-3 Minuten vor unser Außentreppe und man kann ihr richtig dabei zusehen, wie sie darüber nachdenkt, was sie jetzt tun muss und wie sie ihre Füße ordnen soll. Manchmal steht sie auch ganz vor verloren im Garten einfach nur rum und man gewinnt den Eindruck, als würde sie denken: "Was mache ich hier?"
Das Treppensteigen ist übrigens ein großes Thema: sie kann nicht mehr im Dunkeln bzw. der Dämmerung Treppen steigen, verheddert sich dabei mit den Beinen und stürzt teilweise (wahlweise die Treppe herauf oder runter). Auch beobachte ich, dass sich der kleine 2cm hohe Absatz in der Haustür, der jahrelang für sie kein Problem war (den sie noch nicht mal wahrnahm!), als häufige Stolperfalle in den letzten Wochen erweist. Auch findet sie an manchen Tagen ihren Schlafplatz im Dunkeln (wir schlafen immer mit ein bisschen Dämmerlicht, also es ist nicht stockdunkel) nicht und tappst desorientiert durchs Schlafzimmer. Wenn man ihr dann das Licht anmacht, geht sie sofort auf ihren Platz und legt sich hin. Vor 2 Tagen hörte ich sie nachts immer irgendwie sehr "unzufrieden" arbeiten und machte das Licht an. Sie lag einen Meter von ihrem Schlafplatz entfernt und man konnte richtig in ihrem Gesicht sehen, wie sie dachte: "Ach, da ist ja mein Bett!" Stand auf, rollte sich dort zusammen und schlief ein.
Manchmal steht sie wie verpeilt auf dem Flur und scheint in Leere zu stieren. Spricht man sie dann von Ferne an, reagiert sie nicht und erschrickt, wenn ich sie dann berühre. Manchmal scheint sie gar nicht richtig orten zu können, woher meine Stimme kommt. Ich stehe im Obergeschoss, rufe ihren Namen durchs Treppenhaus und mein Hund steht wie paralysiert vor der Haustür uns stiert diese an oder läuft auf der Suche nach mit durchs Erdgeschoss. Tauche ich dann (für sie) unvermittelt in der Tür auf, erschrickt sie, obwohl ich sie die ganze Zeit anspreche!
Dazu kommt seit einigen Wochen Stubenunreinheit, die sich langsam entwickelt. Pippi machen geht draußen, aber ihr großes Geschäft erledigt sie immer häufiger in der Küche (und schon 2mal im Auto!). Das kann auch 10 Minuten nach dem letzten Spaziergang sein oder wahlweise, wenn ich daneben stehe. Früher hat sie mich aufmerksam gemacht, wenn sie mal Not hatte, das macht sie aber im Zusammenhang mit diesem Kotabsatz nicht.
Kennt das auch jemand von euch und seinem Tier? Gibt es Demenz beim Hund? (Ich denke: warum nicht... der hat ja auch nur ein Gehirn! ) Und was kann man da tun? (Wahrscheinlich nicht sehr viel mehr als beim Menschen) Und: wie ist das feststellbar?
Vielen lieben Dank und liebe Grüße,
Asja