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Hallo ihr Lieben!
Ich habe mal ein persönliches Anliegen an euch und hoffe auf eure Tipps aus allen Therapiebereichen!
Es geht konkret um meine 6-Jährige Tochter. Sie leidet an Blutphobie. Das ganze passiert schon bei der kleinsten Schürfwunde sobald etwas "rotes" sichtbar ist....dann geht es los mit Bauchweh. Sobald ein kleines Tröpfchen Blut zu sehen ist geht es mit Bauchweh los und endet dann darin dass sie regelrecht in Ohnmacht fällt. Sie wird kreidebleich und ist ein paar Minuten weggetreten. Dann heisst es immer Füße hoch und etwas zuckerhaltiges (reicht auch Brot) langsam reichen bis sie nach etwa einer halben Stunde wieder fit ist. In der Zeit in der sie ohnmächtig ist muss die Verletzung zumindest für sie unsichtbar gemacht werden (Tempo wenn kein Pflaster zur Hand)....
Das Problem ist dass das ganze auch passiert wenn sie Blut bei anderen sieht...Sobald sie merkt dass jemand blutet rennt sie in die letzte Ecke und verkrümelt sich. Allerdings sieht sie extrem interessiert zu wenn ein Junge aus ihrer Klasse mit Diabetes den Blutzucker gemessen bekommt. Da macht es ihr nichts aus. Als jedoch ein Kind vom Tisch fiel (warum es da drauf war weiß keiner...) und mit einer Platzwunde landete fiel sie auch um und schlief danach 2 Stunden.
Als Hintergrundinfo: Mit zweieinhalb Jahren fiel sie bei uns daheim hin und stieß mit dem Kopf an den Kaminofen. Platzwunde 1 cm am Kopf. Notaufnahme (passiert immer sonntags sowas) und Panik bei uns als Eltern. Damals fiel sie nicht um, sie sah dass Blut aber auch nicht.
Ich weiß nicht wie ich ihr dabei helfen kann diese Angst zu überwinden. Immer wenn ich eine Verletzung habe lasse ich sie sie anschauen und mir helfen ein Pflaster draufzumachen indem ich sie bitte mir zu helfen.....das macht sie schnell und dann verkrümelt sie sich, meistens mit etwas Bauchweh.
Das Problem daran ist dass sie sich nicht traut es bei anderen zu sagen (in der Schule oder bei anderen Eltern wenn sie Freundinnen besucht) wenn sie wegen einem Vorfall Bauchweh hat.
Ich hoffe dass jemand Ideen hat wie wir es zumindest abmildern können (ich denke auch mit Grauen daran was passiert wenn sie ihre Menstruation bekommt....)
Vielen lieben Dank!
Nadine
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Ich selber war früher auch so und konnte kein Blut sehen,mir wurde es auch immer schlecht und es hat mich umgehauen.
Bis dann das Rote Kreuz einen Tag der offenen Tür hatte und ich mit meinen Eltern dort hingegangen bin, welche mir alles gezeigt und erklärt hatten.
Ferner zeigten sie mir dann auch das künstliche Blut und ich durfte selber meinen Eltern eine Wunde verpassen. Es war dann nicht ganz weg, aber es ist der Tag hängen geblieben, so dass ich dann weiterhin in das Rote Kreuz gehen wollte und ich ging hin.
Bis heute ist es so geblieben, bin Sanitäter und bin auch im Kriseninterventionsteam.
Jedoch selber habe ich noch Angst, wenn ich daran denke, dass ich lernen soll Blut abnehmen, aber das werde ich auch schaffen.
Unser Arzt im DRK hat mal gesagt, einfach denken es wäre Ketchup, auch dies wurde er manchmal denken, wenn es wirklich Situationen gibt, wo es viel Blut gibt.
Es ist einfach abhängig davon, was man denkt und wie die ganze Situation ist.
Ferner liebe Nadine, möchte Dich nicht angreifen, aber schaue mal selber in Deiner Fam. wie reagiert ihr, wenn ihr selber blutet, seit ihr in Panik, Nervös etc., dies schaut sich Euer Kind bei Euch ab.
Bin aber kein Therapeut, würde ihr mal ein leeres Heft geben und einfach mal aufschreiben oder malen lassen, was ihr gerade in der Situation nicht gefallen hat.
Den Blutzucker messen macht ihr auch nichts aus. Ich selber bin da auch umgeflogen. Grund dafür war, ich hatte allgemein zu niedriger Blutdruck und wenn dann unvorhergesehene Ereignisse kamen wie Blut, dann ging der Blutdruck noch weiter runter, denn ich kam in eine Stresssituation und das Ende war, ich viel um. Ich war dann so fix und fertig, so dass ich dann auch danach geschlafen hatte.
Habe es nur wegbekommen, indem ich mich dem ganzen gestellt hatte, klar es hatte gedauert. Möchte Dir keine Angst machen, aber ich selber habe es erst im Alter kurz vor der Pubertät wegbekommen.
Ich wünsche Dir dass du noch weitere tolle Tipps bekommst, die Deiner Tochter helfen.
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Hallo ihr lieben!
Danke für eure Antworten!
Die Idee mit der Serie "Es war einmal das Leben" hatte ich schon, habe selber da ich diese Serie früher gerne gesehen habe mir die komplette Box angeschafft...Die haben wir auch alle geschaut. Und ich habe ihr auch erklärt was das Blut für Aufgaben hat und ihr auch mal die Menge in Flaschen mit Wasser gezeigt wieviel blut ein Mensch hat, um ihr zu zeigen wieviel ein Mensch hat.
Habe ihr auch mal unter dem Mikroskop ein Blutausstrich gezeigt damit sie sieht aus was das Blut besteht.
Sie ist da auch unheimlich interessiert in diesen Sachen und frägt auch immer nach.
Ich zwänge es ihr aber nicht auf, ich frage vorher immer ob sie das sehen mag oder was drüber hören will.
Also alle in der näheren Familie reagieren nicht panisch wenn wir bluten. Nur damals als sie die Platzwunde hatte haben wir so reagiert da es am kopf war und das ja schon schlimmer sein kann.
Mir und meinem Mann macht Blut überhaupt nichts aus.
Mein Onkel dagegen ist genauso wie sie. Er muss nur einen Tropfen sehen egal bei wem und er fällt in Ohnmacht, und das immer noch mit 70 Jahren. Er sagt auch er weiß dass es nichts schlimmes ist aber er kann nichts dagegen machen. Das sagt auch meine Tochter wenn ich sie frage warum ihr das passiert. Sie weiß dass es an sich normal ist zu bluten wenn man sich verletzt und es nicht schlimm ist aber dass ihr Bauch einfach anfängt weh zu tun ohne dass sie es will und sie dann umfällt.
Die beiden Ideen von dir Petra werde ich in Angriff nehmen, wenn meine Tochter das gerne hätte. Mir ist wichtig dass sie es aus freien Stücken macht und nicht weil ich es für gut empfinde....
Danke dir für die Tipps!
LG
Nadine