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Liebe Sonja,
ich habe zwei Fragen:
Inwieweit nimmt Milchsäure, die bei einem intensiven Muskeltraining entsteht, Einfluss auf den Säurehaushalt im Körper?
Sollten Menschen, die an chronischen Krankheiten leiden, auf intensives Muskeltraining verzichten, um zusätzliche Säuren zu vermeiden?
Ich bedanke mich schon jetzt für Deine Antwort und grüße Dich herzlich.
Sabina
Sabina
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Liebe Sabine,
Milchsäureschübe und deren Folge sind bei Leistungssportlern oft zu beobachten. Folgen dieser Übersäuerung sind Leistungsschwäche und Muskelschmerzen. Man denke nur an die erschöpften Radfahrer nach einer Tour de France Etappe, die regelrecht vom Rad geholt werden müssen, weil sie durch die Übersäuerung fast starr wirken. Dementsprechend und auf deine zweite Frage bezogen sollten chronisch Kranke auf intensiven Sport verzichten, wie du richtig schlussfolgerst. Chronisch Kranke sollten eine ausgiebige lange Säure-Basen-Regulationskur unter erfahrener Anleitung starten, welche ganzheitlich therapeutisch arbeitet.
Liebe Grüße
Sonja
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(16.04.2015, 18:44)Sonja s-harwardt schrieb: Liebe Sabine,
Milchsäureschübe und deren Folge sind bei Leistungssportlern oft zu beobachten. Folgen dieser Übersäuerung sind Leistungsschwäche und Muskelschmerzen. Man denke nur an die erschöpften Radfahrer nach einer Tour de France Etappe, die regelrecht vom Rad geholt werden müssen, weil sie durch die Übersäuerung fast starr wirken. Dementsprechend und auf deine zweite Frage bezogen sollten chronisch Kranke auf intensiven Sport verzichten, wie du richtig schlussfolgerst. Chronisch Kranke sollten eine ausgiebige lange Säure-Basen-Regulationskur unter erfahrener Anleitung starten, welche ganzheitlich therapeutisch arbeitet.
Liebe Grüße
Sonja
Liebe Sonja,
herzlichen Dank für Deine Antwort. Wie Du weißt, will ich mich auf neurologische Krankheiten spezialisieren. Beim Krankheitsbild Parkinson ist mir aufgefallen, dass Betroffene neben Trampolintraining und anderen Bewegungsübungen auch dazu angehalten werden, Muskeln aufzubauen, insbesondere im Schulter-Armbereich. Da bei Parkinson Entsäuerung eine wichtige Rolle spielt, muss ich mich natürlich fragen, ob diese Empfehlungen sinnvoll sind. Die Erklärungen leuchten mir durchaus ein: Koordination, Stabilität, Aufrichtung etc. Ich frage mich nun aber doch, ob die durch das Training entstehende Milchsäure kontraproduktiv ist und dem Säure-Basen-Haushalt schadet. Auf der einen Seite wird alles unternommen, um die Säuren aus dem Körper zu bringen. Auf der anderen Seite wird gezielt Milchsäure produziert. Wie siehst Du das? Ein bisschen Muskelaufbau ja, bei gleichzeitiger Einhaltung des basischen Lebens? Oder nur spazieren gehen? Oder ganz was anderes?
Ich danke Dir schon jetzt für Deine Antwort.
Sabin a
Sabina
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18.04.2015, 06:13
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.04.2015, 06:14 von Sonja Harwardt.)
Liebe Sabine
Bewegung und Sport sind heilende Kräfte. Gerade bei Parkinson ist die Koordination und die Bewegungsfreude sinnvoll. Solange im Aeroben Bereich bewegt wird, ist alles gut. Die Azidose wird nur bei anaeroben Bewegungen spürbar.
Fazit: auf jeden Fall bei Parkinson mit Sportheilkunde arbeiten!! Zusätzlich Säure-Basen Regulation und vor allem mental Stärken und Lebensfreude vermitteln ?
Liebe Grüße
Sonja
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(18.04.2015, 06:13)Sonja s-harwardt schrieb: Liebe Sabine
Bewegung und Sport sind heilende Kräfte. Gerade bei Parkinson ist die Koordination und die Bewegungsfreude sinnvoll. Solange im Aeroben Bereich bewegt wird, ist alles gut. Die Azidose wird nur bei anaeroben Bewegungen spürbar.
Fazit: auf jeden Fall bei Parkinson mit Sportheilkunde arbeiten!! Zusätzlich Säure-Basen Regulation und vor allem mental Stärken und Lebensfreude vermitteln ?
Liebe Grüße
Sonja
Liebe Sonja,
herzlichen Dank für die Zeit, die Du Dir für die Beantwortung meiner Frage genommen hast. Übrigens: Ich heiße Sabina.
Was machen wir jetzt mit Klopp? Kriegt den jetzt doch die Hertha?
Hab ein schönes Wochenende.
Sabina
Sabina
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Liebe Sonja, Liebe Sabina,
auf einer Fortbildung (Sturzprophylaxe) hat der Dozent zum Thema Parkinson ein Video präsentiert, was ich hier gerne weiter geben möchte.
https://youtu.be/aaY3gz5tJSk
Es scheint unglaublich...
Vielleicht ein interessanter Ansatz.
Lg Jens
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Lieber Jens,
danke für den Link.
Sollte Dich das Thema interessieren, schau Dir das Video Dr. Perlmutter an. Dort kannst Du sehen, wie unglaublich sich die Gabe von Glutathione bei Parkinson Patienten auswirkt. Hier der Link zum Video:
https://www.youtube.com/watch?v=qZqWAlBc5q0.
Was sich derzeit in der Forschung tut, ist mehr als interessant: ein bulgarischer Joghurt scheint ebenso vielsprechend zu sein, wie eine Impfung, die die alpha-Synucelin-Konzentration reduzieren soll.
Anmerkung: Der aktuelle wissenschaftliche Stand geht davon aus, dass Parkinson – genauso wie MSA – durch Ablagerungen von pathologischen Formen von alpha-Synuclein im Nervensystem verursacht wird. Es wird angenommen, dass die Reduktion der pathologischen alpha-Synuclein-Konzentrationen einen positiven Einfluss auf den Verlauf der Krankheiten hat. PD03A (der oben genannte Impfstoff) soll dies erreichen, indem die Produktion von Antikörpern angeregt wird, die alpha-Synuclein binden und seine Beseitigung fördern, um die toxische Wirkung zu neutralisieren. (Auszug aus der Presseerklärung von AFFiRiS AG - Entwickler des Impfstoffs).
Perlmutter hat übrigens das Buch Dumm wie Brot geschrieben, im englischen lautet der Titel Grain Brain. Im Buch nimmt er immer wieder Bezug auf die Behandlung seiner Parkinsonpatienten.
Gruß,
Sabina
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Liebe Sabina,
vielen Dank für die Infos', die ich aber erst einmal googlen musste .
Welche Therapien auch gerade zukünftig erfolgreich und verträglich sein werden, können wir heute wohl nur erahnen. Aber eins scheint sicher: egal wie schwer die Krankheit wiegt, wir dürfen die Patienten nicht aufgeben!
Lg Jens
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