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Fehlstellung Ellenbogen
#1
Ein vormittägliches Hallo in die Runde,

ich habe eine Frage hinsichtlich richtiger Diagnose zu folgendem Patientenbesuch:

junger Mann mit einem Streckdefizit im rechten Ellenbogengelenk von 30°, rechter Arm kann also nicht durchgestreckt werden - was z.B. im Sportunterricht sehr stört.
Wenn er den Arm nach vorne ausstreckt, sieht man sehr deutlich die mediale Abweichung.
Zurückliegende Fraktur ist ihm und seinen Eltern nicht bekannt. Keine Entzündungszeichen.
Ihm ist die Fehlstellung zunehmend aufgefallen und wird ihm unangenehmer.
Röntgenbild liegt nicht vor. Ellenbogen fühlt sich so an, als wenn etwas Knochen verdickt ist.
Linker Ellenbogen oB, allerdings hier an Streckseite vom linken Handgelenk mal mehr mal weniger große und schmerzhaftes Ganglion.

Wer von Euch kann mir wohl bitte für einer spezifischere Diagnose als "Fehlstellung" einen Rat geben - habe das ICD-10 herangezogen: wäre M84-92 richtig?
Könnte es z.B. sein, dass ein zuviel an Knochenwachstum in der Wachstumsphase (warum auch immer) an einer Stelle am Ellenbogen zu dieser Fehlstellung geführt hat?
Was könnten wir dem jungen Mann als Heilpraktiker empfehlen?

Danke Euch sehr für Eure Hilfestellung!

Allen einen guten Start in die neue Woche, liebe Grüße,

Cordula
Lebe, liebe, lache, sei achtsam und nimm Dir die Zeit, die Du brauchst ... man  lernt nie aus.
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#2
Liebe Cordula,

ohne untersucht zu haben, ist es natürlich schwierig, etwas zu sagen. Es kann also sein, dass das, was ich jetzt schreibe, nicht passt.

Meine Idee dazu ist grundsätzlich:

Erstmal schauen, ob der Pat. eine Beinlängendifferenz hat, dazu Patient auf der Liege auf den Rücken legen, zwei Striche in gleicher Höhe an den Schienbeinen anzeichnen, Pat. auf der Liege hinsetzen lassen, Beine durch anheben etwas lockern, wieder ablegen und schauen, ob die beiden in gleicher Höhe angezeichneten Striche immer noch auf gleicher Höhe sind oder sich verschoben haben. Wenn verschoben, dann Beinlängendifferenz entweder osteopathisch über die HWS oder nach DORN über die Beine ausgleichen. Wenn nämlich ein BLD vorliegt, dann verschiebt sich insgesamt das ganze muskuläre System und somit könnte es sein, dass es nicht der Ellenbogen ist, sondern der Bizeps, der hier verkürzt ist.

Hierzu würde ich mir noch die Triggerpunkte des betroffenen Arms anschauen und dann ggf. tapen oder über die Ohrakupunktur Einfluß nehmen. Der Pat. müsste eine sofortige Verbesserung empfinden. Ist das nicht der Fall, kann man davon ausgehen, dass es kein musuläres Problem ist und wir brauchen eine Diagnose mit bildgebenden Verfahren.

Wenn es ein muskuläres Problem ist, kann man homöopathisch mit Bryonia oder Ruta noch unterstützen. Wenn sich herausstellt, dass es ein Knochen- oder Knorpelproblem ist, kann Zeel von Heel sehr gute Dienste leisten.

So, das wären jetzt mal so meine ersten Ansatzpunkte. Ich hoffe, dass es Dir ein bisschen weiterhilft.

Gute Besserung für Deinen Pat.

LG Julia
Der Weg ist das Ziel, deswegen lasst uns einfach unserem Weg folgen!
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#3
Liebe Julia,

danke Dir sehr für Deine Überlegungen!!

Eine Beinlängendifferenz hat der Patient nicht, die habe ich in der ersten Sitzung überprüft.
Aber ich habe mich über die Craniosacraltherapie an die rechte Seite oberhalb der Hüfte herangetastet - da liegen mehrere Schiefstände und Blockaden vor.

Die Arm-Triggerpunkte werde ich bei der nächsten Sitzung testen (mit tapen habe ich keine Erfahrung) und dann für die Ohrakkupunktur schauen, welche ich nadeln müsste. Falls positiv: die Ohrakkupunktur habe ich in Verknüpfung mit den Triggerpunkten noch nicht angewendet - hast Du hier eigene Erfahrungen? Oder jemand hier im Forum?

Bryonia und Ruta - danke Dir! Wenn die Ursache für seine Ellenbogenfehlstellung muskulär ist, werde ich hier wohl mit einer D6 ansetzen. Was meinst Du?


Bei Deinem Hinweis auf die Fa. Heel musste ich schmunzeln: die habe ich mir gerade am Wochenende notiert, um mal die Produktpalette anzuschauen.

Prima, ich freue mich wirklich über Deinen Ideeninput und die Hilfe, die hier übers Forum gegeben wird.

Liebe Grüße und habt alle eine gute Woche vor Euch,

Cordula
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#4
Liebe Cordula,

zuerst die Schiefstände ausgleichen, dann wird sich wahrscheinlich der Ellenbogen klären. Ohrakupunktur in dem Fall mal im Ellenbogenbereich etwas unter dem Darwini nach dem schmerzempfindlichsten Punkt suchen und den stechen. Der Pat sollte SOFORT eine Wirkung verspüren, das bedeutet er kann den Arm sofort besser bewegen, ich habe das hunderte Male in meiner Praxis erlebt, es ist wirklich so. Wenn Du keine Besserung erreichst, aber der Punkt korrekt ist, dann die Stichrichtung der Nadel einfach korrigieren, dann tritt die Besserung ein. Wenn Du eine Besserung erreicht hast, dann bei musk. Problem auch an die Leber denken, bei Knochenproblem auch an die Nieren, dann die WS am Ohr untersuchen, stechen, dann veg, Rinne schmerzempf. Punkt suchen usw.

Die D6 ist korrekt, da organotrop. Das sollte passen.

Du kannst den Oberarm noch mit Schröpfkopfmassage bearbeiten, Bi- und Trizeps und die Schulter mitbehandelnm wenn Du nicht tapen kannst, dann schau, ob Du den Triggerpunkt schröpfen kannst. Wenn er sehr schmerzempfindlich ist, dann blutig schröpfen. Viel Erfolg.

Ich hoffe, das hilft jetzt alles so ein bisschen.

Herzliche Grüße

Julia
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#5
Danke Dir Julia!

Auch für Deinen alternativen Vorschlag zum Tapen, denn Schröpfen geht klar.
Auf gehts ... soviel Gutes kann doch nur helfen ;-) - mal schaun, ob der Patient auch alles mitmachen möchte ... sicherlich!!
Aber zunächst bin ich neugierig, wie die Triggerpunkte beim Patienten reagieren werden.

Liebe Grüße, Cordula
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#6
Dann viel Erfolg!

Ich würde mich freuen, wenn Du schreibst, was im Enddefekt gemacht wurde und was geholfen hat.

LG Julia
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#7
Natürlich werde ich das tun - gerne!

Liebe Grüße, Cordula
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