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19.04.2016, 08:26
Hi Mädels,
gestern abend kam die Frage nach Literatur über westliche Pflanzen in der TCM. Da gibt es mehrere Bücher... 1 Buch von Florian Ploberger, Jeremy Ross- eine klinische Materia Medica, Wirkung der Inhaltsstoffe sind gut beschrieben von Margerit Wenigmann oder Ursel Bühring (von Ursel aber nicht über TCM) oder 1 englisches Buch von Peter Holmes - Energetics of western herbs
es gibt inzwischen auch mehrere Zentren in Dtl. die Weiterbildungen zu diesem Thema anbieten. (Shou Zong in Berlin, oder in Baden-Baden vom FDH). Das würde ich in jedem Falle empfehlen, wenn man mit westlichen Kräutern arbeiten möchte.
Oder ihr macht die Ausbildung für chinesische Phytotherapie bei unserer Birgit.
glg Kirstin
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@Birgit, bei so einem Kurs wäre ich sofort dabei.
Ich muss doch sehen was ich mit den "Kräutlein" in meinem Garten alles anstellen kann, wenn ich diese nicht brutal in dem Kreis schleudere und zu Pesto verarbeite ... Ich finde schon der Thermomix kann ganz schön brutal sein
Oder gibt es so ein Angebot schon
Grüßle
Uli
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Hallo zusammen,
an der Heilpraktiker-Akademie Baden-Württemberg in Baden-Baden startet dieses Wochenende eine Kursreihe zum Thema westliche Kräuter in der TCM:
http://www.fachseminarbadenbaden.de/index.php?Seminare
Ich habe bei den beiden Damen ein kurzes Schnupperseminar gemacht und fand es
total toll! Es wird allerdings eine Grundausbildung in der TCM vorausgesetzt.
Die habe ich leider noch nicht, sonst würde ich auf jeden Fall teilnehmen.
Kann ich nur wärmstens empfehlen und hoffe, dass genügend Teilnehmer zusammen
Kommen, damit das in Zukunft wieder angeboten wird
Liebe Grüße
Helena
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Vielen Dank für die Tipps, liebe Kirstin!
Liebe Grüße,
Nina
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19.04.2016, 17:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.04.2016, 17:49 von Birgit Kriener.)
Hallo Ihr Lieben!
Ich sage jetzt mal was zu westlicher Pflanzentherapie in der TCM und das wird dem ein oder anderen vielleicht nicht schmecken!!! Dass ist aber meine persönliche Einstellung dazu!
Entweder ich mache TCM oder ich lasse es!!!
Ich arbeite in der Chinesischen Medizin mit Rezepturen die sind teilweise über 2000 Jahre alt!
Das heißt sie sind auch 2000 Jahre in Gebrauch, alle Nebenwirkungen und Komplikationen weiß man!
Ich weiß wann ich sie (vorausgesetzt ich diagnostiziere richtig!!!) sie einsetzen kann und ich kann vorhersagen wie der Patient reagieren wird!!!
Jeder der westliche Kräuter in der TCM einsetzen will, kann dies natürlich machen, sollte aber wissen das die Patienten - Versuchskaninchen sind!!!
Der Einsatz und die Differenzierung der Kräuter besteht (nagelt mich nicht feste) erst seit maximal 10 Jahren! Das heißt Langzeitwirkungen sind noch nicht erforscht! Viele Syndrome kann ich mit westlichen Kräutern nicht effektiv behandeln und das betrifft vor allem die hochgradig chronischen Krankheiten (immer vorausgesetzt ich arbeite und denke chinesisch!!!) mit denen ja eigentlich unsere Patienten kommen!
Klar ist es so, das es immer weitere Einschränkungen gibt und sich viele Gedanken machen über Pestizide! Aber das hängt doch davon ab - wo bekomme ich meine Kräuter her! Welche Firmen verwende ich und wie untersucht mein Apotheker die Kräuter, die er bekommt!
Zum anderen ist es gerade auch im Allergiebereich so - das die meisten Patienten noch nie mit den chinesischen Kräutern in Kontakt gekommen sind - das heißt ich kann die Kräuter einsetzen - bei Hochallergiepatienten (also denen die fast gegen Alles allergisch sind)! Das kann ich bei vielen westlichen Kräutern vergessen!
Wer einmal in meiner Praxis gesehen hat (auch das per Blutbild) wie chinesische Kräuter gerade auch in der Krebstherapie wirken - wird nie westliche Kräuter dabei einsetzen! Gerade wenn es um Krebserkrankungen, Burnout, Autoimmunkrankheiten geht... und Ihr solche Patienten mittels TCM und seiner Diagnostik behandeln möchtet solltet Ihr auf Chinesische Kräuter zurückgreifen!
Dieses Thema wird auch innerhalb der TCM, stark diskutiert!!! Alle Lehrer bei denen ich gelernt habe und viele sind mit die Besten in der TCM - würden nie westliche Kräuter einsetzen!!!
Derjenige der westlich therapieren möchte, das heißt Symptombehandlung machen möchte - ist bei westlichen Kräutern gut aufgehoben!!!
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Hallo liebe Birgit,
für mich ist das Thema ja noch ziemlich neu und daher hab ich hierzu noch Keine feste Meinung.
Mein früherer Hausarzt hat mich sehr erfolgreich mit chinesischen Kräutern behandelt, was letztlich mein Interesse an der TCM geweckt hat.
Kann man denn die westlichen Kräuter nicht als Ergänzung sehen?
Extreme Umweltverschmutzung in China lässt sich ja nun leider nicht von der Hand weisen.
Außerdem lebe ich zum Beispiel in einem kleinen Ort im Schwabenland und nicht im aufgeschlossenen Herdecke. Da kann ich mir vorstellen, dass einige Patienten vielleicht "exotischem Kraut" misstrauisch gegenüber stehen. Da wäre vielleicht der Einstieg mit was bekanntem leichter?
Man muss das ja nicht so schwarz/weiß sehen
Liebe Grüße
Helena
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(19.04.2016, 17:58)helena1 schrieb: Hallo liebe Birgit,
für mich ist das Thema ja noch ziemlich neu und daher hab ich hierzu noch Keine feste Meinung.
Mein früherer Hausarzt hat mich sehr erfolgreich mit chinesischen Kräutern behandelt, was letztlich mein Interesse an der TCM geweckt hat.
Kann man denn die westlichen Kräuter nicht als Ergänzung sehen?
Extreme Umweltverschmutzung in China lässt sich ja nun leider nicht von der Hand weisen.
Außerdem lebe ich zum Beispiel in einem kleinen Ort im Schwabenland und nicht im aufgeschlossenen Herdecke. Da kann ich mir vorstellen, dass einige Patienten vielleicht "exotischem Kraut" misstrauisch gegenüber stehen. Da wäre vielleicht der Einstieg mit was bekanntem leichter?
Man muss das ja nicht so schwarz/weiß sehen
Liebe Grüße
Helena Man muss nicht schwarz / weiß sehen Helena!
Ich sage nur die Behandlung mit westlichen Kräuter bringt nicht die Erfolge, die man haben möchte!!! Es sei denn man kennt es nicht anders!
Und Du ahnst nicht wie klein Herdecke ist, aber meine Patienten kommen auch von weit her, teilweise sogar aus Österreich oder der Schweiz - gerade deshalb weil ich mit chinesischen Kräutern arbeite!!!
Aber jeder kann es so machen - wie er gerne möchte!!! Nur meine Einstellung darf ich doch dazu äußern - oder ?
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Klar darfst du deine Einstellung dazu posten! Deshalb lese ich hier ja
Und so war das auch gar nicht gemeint.
Ich kann mir gut vorstellen, dass man nicht die gleichen Ergebnisse erzielen kann wie
mit den chinesischen Kräutern. Interessant finde ich den Ansatz trotzdem.
Liebe Grüße
Helena
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Der komische graue Punkt war ein
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Hallo Zusammen,
überlegt euch doch auch mal wie viele chinesische Kräuter inzwischen hier wachsen.
Wenn ich zu meinem Lieblingskräuter Gärtner fahre um mir Stauden oder Kräutertöpfchen zu besorgen bekomme ich:
10 Arten Basilikum (Auch Thai Basilikum), Chinesische Minze, Indonesisches Pflanzen und und und ....
Wissen wir denn überhaupt noch mit unserem Wissen, was ist westlich was ist Chinesisch ?
Woher stammt die Kartoffel ????, Woher die Tomate ????
Wir setzten asiatische Pflanzen hier schon lange ein, ohne das wir es wissen. Es gibt diese eben auch auf beiden Kontinenten.
Ich muss aber Birgit recht geben, wenn TCM dann TCM.
Es ist auch eine Philosophie Frage, wer schon einmal in Asien in Urlaub war, der weiß was Birgit meint.
Das morgendliche Rührei, die Reissuppe oder auch das Thai Green Curry das einem vor lauter Schärfe den Gaumen zerlegt ... es aber trotzdem noch schafft das man den Rest der Gewürze schmeckt, die morgendliche Meditation und und und ....
Es läuft dort auch so vieles auf der Psychischen Ebene ab. Das Vertreiben von bösen Geistern aus der Seele mit einem Heiler und danach erfolgt die Behandlung mit Akkupressur oder mit der Pflanzenkunde. Ich möchte euch nochmals nahelegen die Serie in Arte anzusehen die ich einmal genannt habe.
Medizin in fernen Ländern (Wem eine Folge fehlt, einfach eine PN, ich habe alle aufgenommen die bisher erschienen sind.)
Es fällt aber auch schwer nicht alles vermischen zu wollen. Es gibt so vieles was hilft und was machbar ist.
Die Kunst dabei ist, das richtige zu finden das passt.
Ich denke das schafft nur die Erfahrung.
Heute soll ein wundervoller sonniger Tag werden.
Die Sonne scheint in Asien und bei uns .... genießen wir diese Einfach.
Habt einen guten Tag
Herzliche Grüße
Uli
P.S: In einer Ecke unseres Gartens rankt eine Shisandra Pflanze
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Hallo ,
auch ich bin der Meinung, das es Dinge im Leben gibt, die sollte man ganz od. garnicht machen. Also wenn TCM, dann komplett TCM.
Die TCM, ist eine ganzheitliche Medizin, eine Philosophie in die alles miteinander eingebunden ist. Es wird das Universum, die Natur, Jahreszeiten, Kräuter, Nahrung..., das Umfeld, der gesamte Mensch miteinander in Verbindung gesetzt und beachtet.
Wenn man die chinesische Denkweise erstmal verinnerlicht hat, wird auf einmal alles ganz klar = einfach. Es ist so simpel und konsequent. Wenn man die innere Mitte pflegt, das Gleichgewicht erreicht, egal ob mit Diätetik, Kräuter, Akupunktur, Schlafen, Entspannung, Tuina, Arbeit (die man mag), durch tägliche Entscheidungen des Herzens..., dann ist man voller Energie, man hat Kraft, kann erholt schlafen, hat eine gute Grundstimmung, hat ein stabiles Immunsystem...man kann (fast) alles ausgleichen: Streß, Temperatur (innere/äußere Hitze, Kälte), "Erkrankungen" der Organe, Haut, Knochen, ......
Nur wenn man die TCM Diagnostik + TCM- Behandlungen mit allen TCM-Grundlagen durchführt und auf Erfahrungen und Wissen der letzten 2000 Jahre zurückgreift, kommt es zum Gleichgewicht von Yin und Yang und damit zur Gesundheit.
Ich weiß, das es viele verschiedene Heilungsmöglichkeiten gibt, wie man in der Arte-Serie "Medizin an fremden Ländern" gut erleben und begreifen kann. So wie Uli erwähnte. Aber JEDE Heilungsmethode kann nur greifen, wenn man sie komplett innerhalb der gewählten medizinischen Richtung durchführt.
Die westliche Kräuter (Hildegard von Bingen, Maria von Treben)helfen sicherlich innerhalb der schulmedizinischen Behandlungen, denn es werden dabei auch schulmedizinische Diagnostik, Therapie und Ziele beachtet und angewandt.
Die westliche Medizin, die TCM und ... alle haben Ihren Sinn und haben Erfolge. Nur man kann sie nicht mischen.
Pestizide sind leider auf unserem gesamten Planeten ein ernstzunehmendes Thema.
Daher glaub ich, das jeder für sich Frage ob er westliche oder chinesische Kräuter einsetzen will, davon abhängig machen müßte, in welche medizinische Richtung er persönlich gehen will, ob er Syndrome oder Krankheilen behandeln will
Wenn man sich für TCM entscheidet, muß man auch anfangen TCM-mäßig zu denken und damit zu handeln. Denn nur so kann das Gesamtpaket, die Grundpfeiler der TCM greifen.
Es gibt hier kein richtig oder falsch. Man muß einfach für sich eine Entscheidung treffen, die in sich rund ist.
Ich wünsche noch einen schönen Tag
Viele Grüße
Beate
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Ich sehe es so, dass man doch den "TCM" Gedanken auch übersetzen kann und vice versa und auch andere Therapiemethoden in diese Gedankenwelt einlassen kann - auch andere Kräuter oder auch Behandlungsansätze.
Die Krankheiten der Menschen sind ja nicht unterschiedlich, sondern die Denkmodelle/Konstrukte dazu - z B Kopfschmerzen ob ich es "innere" und "äußere" Kopfschmerzen nenne oder "Stresskopfschmerz" und "Kopfschmerz durch Sonneneinwirkung".
Denkmodelle können stets erweitert und abgeändert werden!
Das ist mein persönliches Verständnis von "Ganzheitlichkeit" und daher denke ich man kann durchaus auch TCM Diagnosen und westliche Diagnosen hin und her übersetzen und auch die Therapieansätze beider Welten nutzen (das macht das Spektrum nur größer nicht kleiner).
Ich sehe hier ja gar kein ENTWEDER TCM ODER XYZ sondern:
Das beste von ALLEM!
Viel Erfolg für auch alle mit allen Ansätzen zum Besten der Patienten
Meine Forenbeiträge sind keine Therapieempfehlungen
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Genau so wie Silke sehe ich das auch!
"Wenn TCM, dann richtig" würde ich auch sofort unterschreiben.
Allerdings bedeutet das für mich, dass ich den Anspruch an mich selbst habe,
eine wirklich fundierte Ausbildung zu machen und das große Ganze der TCM zu
begreifen und verinnerlichen um dadurch die Freiheit zu erlangen, eben diesen
Gedanken auch auf anderes übertragen zu können.
"Mal ein bisschen TCM machen" nur um das auch in meinem Portfolio zu haben,
wäre auch nicht mein Weg, aber darum ging es hier ja eigentlich auch nie
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend!
Liebe Grüße
Helena
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(25.04.2016, 15:47)Silke Uhlendahl schrieb: Ich sehe es so, dass man doch den "TCM" Gedanken auch übersetzen kann und vice versa und auch andere Therapiemethoden in diese Gedankenwelt einlassen kann - auch andere Kräuter oder auch Behandlungsansätze.
Die Krankheiten der Menschen sind ja nicht unterschiedlich, sondern die Denkmodelle/Konstrukte dazu - z B Kopfschmerzen ob ich es "innere" und "äußere" Kopfschmerzen nenne oder "Stresskopfschmerz" und "Kopfschmerz durch Sonneneinwirkung".
Denkmodelle können stets erweitert und abgeändert werden!
Das ist mein persönliches Verständnis von "Ganzheitlichkeit" und daher denke ich man kann durchaus auch TCM Diagnosen und westliche Diagnosen hin und her übersetzen und auch die Therapieansätze beider Welten nutzen (das macht das Spektrum nur größer nicht kleiner).
Ich sehe hier ja gar kein ENTWEDER TCM ODER XYZ sondern:
Das beste von ALLEM!
Viel Erfolg für auch alle mit allen Ansätzen zum Besten der Patienten
Den Gedanken "das Beste von Allem" finde ich gut und berechtigt und hat über Jahrtausende die Bildung und Verbesserung von Heilmethoden weitergebracht.
Trotzdem denke ich, dass die Benutzung der westlichen Kräuter nach TCM gefährlich werden kann.
Aber vor allem meine ich, dass wir alle den Patienten vielfältig und gut helfen wollen. Deshalb sind wir auch hier in der Ausbildung und profitieren gern von Birgit's Wissen.
Eine gute Arbeite - und Lernwoche
Beate
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