Er möchte nun von Ihnen ein pflanzliches Mittel gegen Blasenentzündung.
Wie behandeln Sie?
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Herzliche Grüße Isolde Richter mit Team
Diagnoserätsel Schmerzen beim Wasserlassen (mit Isolde Richter) = gelöst.
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28.11.2009, 19:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.01.2010, 13:12 von Isolde Richter.)
Ein Mann, 45 Jahre, der vorher noch nie in Ihrer HP-Praxis war, sucht Sie wegen Schmerzen beim Wasserlassen auf, die sich gestern eingestellt haben.
Er möchte nun von Ihnen ein pflanzliches Mittel gegen Blasenentzündung. Wie behandeln Sie?
28.11.2009, 21:39
Hallo,
Schmerzen beim Wasserlassen können sich auch bei der Gonorrhö(Tripper) einstellen,die darf der Heilpraktiker laut IfFG aber nicht behandeln.Auch darf er den Nachweis von sexuell übertragbaren Krankheiten nicht führen.Wohl darf er Geschlechtsorgane untersuchen und behandeln soeit es sich um nicht sexuell übertragbare Erkrankungen handelt.Also fragt er vieleicht erstmal wo sich die Schmerzen einstellen und ob die Schmerzen von der Blase oder doch eher von der Harnröhre kommen. Hallo, ich bin glaube ich zu schnell auf den Zug in Richtung Geschlechtskrankheiten aufgesprungen und steige lieber vorher aus.Also ich befrage den Patienten erstmal wie sich die Schmerzen erklären lassen.Kann ja wirklich eine Blasenentzündung sein.
Herzliche Grüße:
Werner Pate von Nicci Pate von Sabinewe
28.11.2009, 22:52
Sind die Lymphknoten an der Leiste angschwollen?
Sonstige Beschwerden? Fieber? Blutuntersuchen (CRP, Weißes Blutbild)
29.11.2009, 09:59
Zusätzlich zum Blut eine Urinuntersuchung.
Und natürlich eine komplette Anamnese und Untersuchung wenn er noch nie da war. LG Antje
29.11.2009, 12:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.11.2009, 12:28 von Isolde Richter.)
An dieser Stelle ein wichtiger Tipp: Egal mit welcher Beschwerde der Patient kommt, er wird erst einmal v o r u r t e i l s f r e i untersucht. Wenn sich in so einem frühen Stadium schon eine Verdachtsdiagnose in den Kopf schleicht, sagt man zu ihr: "Du wartest wie alle anderen auch"!!, damit man die Untersuchung nicht unbewusst in eine bestimmte Richtung lenkt.
Dann geht man nach dem Schema Anamnese und IPPAF (s.u.) vor. (Wird ausführlich im Lehrheft "Untersuchungstechniken" besprochen. Das ist allerdings das letzte Heft, denn um richtig untersuchen zu können, muss man alle Organsysteme gelernt haben.) I = Inspektion (Anschauen) P = Perkussion (Abklopfen) P = Palpation (Abtasten) A = Auskultation (Abhören) F = Funktionsprüfung Jetzt zu den gestellten Fragen: Werner Bergner: Gut, dass Sie mit der Diagnose zurückgerudert sind, es war einfach noch zu früh! Daniela Starke: Leistenlymphknoten sind nicht angeschwollen Es besteht kein Fieber Blutuntersuchung: leichter CRP-Anstieg, sonst keine Veränderung Antje: Die Urinuntersuchung ergibt: Leukozyturie, basischer Urin Sehr gut, dass Sie an die komplette Untersuchung gedacht haben! Die körperliche Untersuchung ergibt keinen auffallenden Befund. Die Anamnese ergibt auch nichts Besonderes. Wenn Sie allerdings bestimmte Fragen haben, dann einfach stellen. Ich beantworte sie für den Patienten. LG Isolde Richter
29.11.2009, 12:34
Super, dass es noch ein Heft zu den Untersuchungstechniken gibt.
Das hatte ich noch gar nicht mitbekommen. LG Antje
29.11.2009, 12:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.11.2009, 22:53 von Isolde Richter.)
Das Heft ist sozusagen "ein Geschenk der Schule". Ich habe es erst vor ganz kurzer Zeit geschrieben. Es hat sich einfach gezeigt, dass es gut ist, alles was man diesbezüglich gelernt hat, nochmals zusammenfassend lernt.
LG Isolde Richter Tipp: Jetzt bitte mal 1. Die Befunde zusammentragen, die wir bis jetzt haben. 2. Einfach mal alles aufschreiben, was zu Beschwerden beim Wasserlassen führen kann. Am nächsten Samstag melde ich mich wieder und wir überlegen, was wir mit dem Patienten als nächstes machen. LG Isolde Richter
01.12.2009, 18:35
Was auch zu kontrolieren ist, ist die frage ob es Griess in dem Urin gibt, dies würde auf Nierensteinen hinweisen
01.12.2009, 22:04
Liebe® Wiel,
Der Patient entleert seinen Urin durch ein Sieb und siehe da, es bleibt kein Gries zurück. LG Isolde Richter
01.12.2009, 22:31
Hatte der Patient, bevor er die Beschwerden bekam, Geschlechtsverkehr? Hatte seine Frau/Freundin/Lebensgefährtin (sofern vorhanden) ähnliche Beschwerden (falls darüber gesprochen wurde)?
Hat er etwas sehr scharfes gegessen, bevor die Beschwerden eintraten?
02.12.2009, 09:11
Liebe Alexandra,
Ihre Frage: Hatte der Patient, bevor er die Beschwerden bekam, Geschlechtsverkehr? Antwort: Ja, er freut sich Ihnen stolz berichten zu können, dass er und seine Frau ein reges Geschlechtsleben führen und mehrmals in der Woche aktiv sind. Ihre Frage: Hatte seine Frau/Freundin/Lebensgefährtin (sofern vorhanden) ähnliche Beschwerden (falls darüber gesprochen wurde)? Antwort: Davon weiß er nichts. Ihre Frage Hat er etwas sehr scharfes gegessen, bevor die Beschwerden eintraten? Antwort: Ja, am Tag vorher eine irrsinnig scharfe Pizza! Er meint das würde gut zu ihm passen, da er auch so ein scharfer Typ sei. (liebe Alexandra, darf ich Sie mal fragen, warum Sie diese Frage stellen???) LG Isolde Richter
02.12.2009, 12:12
Hallo,
Muß der Pat. häufiger als sonst und dann nur immer kleine Mengen? Trinkt er viel oder wenig am Tag? Geht er auch dann zur Toilette, wenn er muß oder hält er den Urin lange ein? Hat er Ausfluß aus der Harnröhre? LG, Birgit
02.12.2009, 12:41
Mann, 45 Jahre, verheiratet
war noch nie in meiner Praxis Schmerzen beim Wasserlassen (seit gestern!) Leukozyturie, basischer Urin Blutuntersuchung: leichter CRP-Anstieg, sonst keine Veränderung reges Geschlechtsleben, mehrmals in der Woche aktiv (mit seiner Frau) am Tag davor eine scharfe Pizza gegessen körperliche Untersuchung ergibt keinen auffallenden Befund Leistenlymphknoten sind nicht angeschwollen kein Fieber kein Gries im Urin
02.12.2009, 12:58
Ich frage aus folgendem Grund:
Wenn die Frau eine Harnwegsinfektion hatte, können die Bakterien auf die Harnröhre des Mannes übergegangen sein. Es könnte aber auch sein, dass die Frau Darmbakterien an der Scheide hatte, welche dann beim Mann zum Brennen in der Harnröhre führen. Bei scharfem Essen wäre meine Vermutung, dass der Urin auch scharf ist, auf Grund der Ausscheidung der Gewürze, dieses würde dann ggf. auch zum Brennen führen.
02.12.2009, 12:59
was zu Beschwerden beim Wasserlassen führen kann:
Blasenentzündung (darauf weißt auch die Leukozyturie hin) Reizblase Tumor Blasensteine Erkrankungen der Prostata und der Samenblasen Erkrankungen der Niere, Harnleiter und Harnröhre Hat der Patient schon öfters Schmerzen beim Wasserlassen gehabt? Wie ist seine Geschichte der Vorerkrankung? Nimmt er Medikamente? Wie ist seine Hautfarbe? Schwellungen zu sehen im Gesicht (v. a. die Unterlider?)? Blutdruckmessung Palpation der Niere und Harnblase - Schmerzen? Wie sieht der Urin aus? Gewichtsab- bzw -zunahme in letzter Zeit?
02.12.2009, 16:38
Liebe Frau Starke,
wie meinen Sie das: Beschwerden beim Wasserlassen können ihre Ursache in der Niere haben??? zu Ihren übrigen Fragen: Hat der Patient schon öfters Schmerzen beim Wasserlassen gehabt? Antwort: Nein Frage: Wie ist seine Geschichte der Vorerkrankung? Antwort: Ergibt nichts Besonderes Frage: Nimmt er Medikamente? Antwort: Nein Frage: Wie ist seine Hautfarbe? Antwort: Unauffällig Frage: Schwellungen zu sehen im Gesicht (v. a. die Unterlider?)? Antwort: Nein Frage: Blutdruckmessung Antwort: 120/80 mmHg Frage: Palpation der Niere und Harnblase - Schmerzen? Antwort: Nierenlager o.B. Bei der Harnblase gibt er auch schon ohne Palpation Schmerzen an. Frage: Wie sieht der Urin aus? Antwort: Mit bloßem Auge nichts Auffälliges. (Zur Erinnerung: Teststreifenuntersuchung: Leukozyturie und basischer Urin) Frage: Gewichtsab- bzw -zunahme in letzter Zeit? Antwort: Nein
02.12.2009, 16:40
Liebe Alexandra,
der erste Teil der Frage war schon klar. Von scharfen Gewürzen sagt man, dass sie 2 x brennen: das erste Mal im Mund und das zweite Mal am After (wichtig bei Hämorriden!) In der Blase brennen sie nicht!
02.12.2009, 16:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.12.2009, 15:25 von Claudia Fiedler.)
[Liebe Birgit,
Frage: Muß der Pat. häufiger als sonst und dann nur immer kleine Mengen? Antwort: ja beides Frage: Trinkt er viel oder wenig am Tag? Antwort: Er trinkt ca. 1,5 bis 2,0 Liter (das ist unverändert zu vorher) Frage: Geht er auch dann zur Toilette, wenn er muß oder hält er den Urin lange ein? Antwort: Er muss jetzt ständig zur Toilette und es kommt nur eine kleine Menge Frage: Hat er Ausfluß aus der Harnröhre? Antwort: Ja LG, Birgit [/quote]
02.12.2009, 19:03
Hallo zusammen,
ich war vor langer Zeit mal Sanitäter bei der Bundeswehr und von da ein nicht erstgemeinter Spruch: "Der Gonokokus sitzt und lauscht wie der Urin vorüberrauscht"
Herzliche Grüße:
Werner Pate von Nicci Pate von Sabinewe
02.12.2009, 23:03
Bei ca. 60% der Männer kommt es durch ein Ungleichgewicht zwischen
weibl. und männlichen Hormonen im Alter bedingt zu einer gutartigen, knotigen Vergrößerung insbesondere der harnröhrennahen Drüsen der Prostata. Das Prostataadenom. Folgende Beschwerden: deutlich abgeschwächter Harnstrahl und häufiges Wasserlassen. Wegen der eingeengten Harnröhre ist beim Wasserlassen ein hoher Druck erforderlich, so dass die Kontraktionskraft der Blasenwand auf Dauer meist nicht ausreicht, um die Harnblase vollständig zu entleeren. = Restharnmenge, die das Wachstum von Bakterien erleichtert. Harnwegsinfekte sind häufig die Folge. Grüße Steffi |
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