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PB: Darf ich in der Beratung auch Ratschläge geben?
#1
Hallo liebe Savina und liebe MitschülerInnen,

da ich leider kaum live bei den Webinaren zum PB dabei sein kann, möchte ich meine Frage auf diesem Weg an Euch stellen.

Savina, Du hast im letzten Kursabend gesagt, dass wir als Berater unseren Klienten durch gezielte Fragestellungen etc helfen sollen, ihre Lösung zu finden. Das leuchtet mir ein.
Da ich ja zukünftig gerne mit Familien arbeiten möchte, könnte ich mir gut vorstellen, dass Eltern zu mir kommen, die mich gezielt fragen, wie sie beispielsweise mit ihrem Trotzphasenkind oder ihrem pubertierenden Teenager in einem bestimmten Fall vorgehen können.
Ich werde zwar auch noch zusätzlich die Ausbildung bei Katia Saalfrank belegen, in der es um die Familienberatung geht, aber kannst Du, liebe Savina oder könnt Ihr "älteren Hasen" mir vielleicht sagen, wie ich in so einem Fall vorgehe?
Darf ich den ratsuchenden Eltern auch Tipps oder Ideen an die Hand geben oder ist es nur professionell, wenn ich den Klienten ihre eigenen Lösungen erarbeiten lasse?

Ich freue mich sehr auf Eure Hilfe und Antworten.

Habt ein wunderschönes, erholsames und gemütliches Wochenende.
Heart-liche Grüße
von Cathrin



www.gesunde-mitte-mueller.de



Schalte auch mal ab
und genieße das Leben,
Tagträumen ist keine verlorene Zeit,
sondern Auftanken der Seele.
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#2
Heart

Darauf gibt es eigentlich nur eine Antwort:


Auch RATSCHLÄGE  sind SCHLÄGE!

Das ist ein Hinweis von Savina aus der Schulung!


Tipps... Na ja.

Besser wäre es doch, durch gezielte Fragen gemeinsam mit den Eltern nach Lösungen zu suchen.
Denn deine Tipps müssen nicht für die Eltern gut sein und passen.
Und gaaanz  bald aus Deutschland..  

Liebe Grüße Heart

Susanne   Smile

www.beratungspraxis-kleeblatt.de
www.ich-will-gesundheit.de
www.susanne-hottendorff.com
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#3
Hallo Cathrin,

ich würde sagen, es kommt auf den Einzelfall an, warum die Leute genau kommen.
Gibt ja auch Themen, von denen die Klienten überhaupt keine Ahnung haben und wie sollen sie da auf eine Lösung kommen?

Ich bin z.B. schon oft um Rat gefragt worden, wenn es um Sucht oder Psychosomatik geht weil viele Leute wissen, dass
ich mich damit auskenne.
Und da gebe ich auch gerne einen Rat, wenn es den Leuten hilft.
Die wissen ja nicht, welche Schritte sie einleiten können, wie sie sich verhalten müssen um z.B. keine Probleme
im Entzug zu bekommen, in welche Ambulanz oder Klinik sie am besten gehen können etc.
Da nützt auch der beste Therapeut nichts, der versucht, die Leute auf eine eigene Lösung zu bringen.

Was anderes ist es dann, wenn der Betroffene in einer Therapie zum Thema ist.
Oder z.B. zu mir kommt, um seine Familienverhältnisse zu ordnen.



Ich hab auch abends so gut wie nie Zeit bei den Webinaren dabei zu sein.


LG
Antje
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#4
Liebe Cathrin,

Ich glaube wir bekommen im Laufe der Ausbildung noch viel Handwerkszeug von savina mit auf den Weg, welches uns bei solchen Situationen hilft.
Generell würde ich jetzt sagen: der Rat den Du der einen Familie gibst, kann für die andere wieder total falsch sein. Daher wäre ich dafür, den Klienten so zu unterstützen, dass er für sich die beste Lösung findet. Wie Antje auch schon schrieb: manche Dinge die die Familie beispielsweise gar nicht weiß kann man ja erwähnen um ihnen die Möglichkeit zu geben zu schauen, ob dies für sie richtig wäre.
LG

Patenkind von Werner Bergner
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#5
Liebe Cathrin,

es kommt immer darauf an, was du anbietest: Einen Rat oder eine Information.

Ein Ratschlag erteilt man in der Regel als Freund und ist nicht wirklich professionell. Auch ist in er in den meisten Fällen nicht wirklich sinnvoll, weil du aus deiner Erfahrung, aus deiner Biographie heraus antwortest. Was für dich stimmig ist, kann sich für den anderen ganz falsch anfühlen oder auch einfach nicht den gewünschten Effekt erzielen.

Passende Information, die für deinen Klienten wichtig ist, um eine eigene, selbstbestimme Lösung für sein Problem zu finden, kann meiner Meinung nach niemals falsch sein. Du hast ja durch deine Ausbildung auch einen Wissenensvorsprung. Dein Wissen kannst du mit deinen Klienten teilen, was er daraus macht und welche Lösung er daraus entwickelt ist widerum seine Sache.
Liebe Grüße
Jeannine

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#6
Ich bin in der Verhaltensberatung für Hundehalter unterwegs und die Menschen kommen zu mir, weil sie konkrete Ratschläge erwarten. Nach meiner Erfahrung ist aber genau das der Grund, warum so viele Menschen von einer Hundeschule zur nächsten gehen. Sie versuchen dann, das umzusetzen, was bei dem Trainer so gut funktioniert hat, ohne zu gucken, ob es überhaupt passt. Sehr oft handeln sie gegen ihr eigenes Bauchgefühl, was letztlich nicht funktionieren kann.

Meine Aufgabe sehe ich eher in der Aufklärung der Hundehalter, warum der Hund dieses oder jenes tut oder eben nicht tut. Ich erkläre Zusammenhänge, ich stelle Fragen in den Raum und ich gebe Feedback, wie ich die jeweilige Situation wahrnehme. Die Lösungen finde ich gemeinsam mit dem Hundehalter, entsprechend seiner Möglichkeiten und Ansprüche.

Meiner Meinung nach ist es in der Familienberatung nicht viel anders. Auch hier geht es doch eher um Aufklärung. Die Eltern können nur etwas ändern, wenn sie verstehen, was da passiert und warum.
Herzliche Grüße
Michaela
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#7
Liebe Michaela,

es ist schon ein Unterschied, ob es um einen Hund oder um die Ehe, um Sorgen mit dem Chef oder um gestörte Kinder geht.

Wir sind Psychologische Berater, wir sind keine Freunde.

Freunde geben Ratschläge und Tipps.

Als PB helfen wir durch qulifizierte Fragen dem Klienten seinen Weg zu finden.
Es kann immer nur das Ziel des Klienten sein. Es ist niemals unser Ziel.

Unser Ziel ist es, dass der Klient seinen Weg findet.


Darum machen wir diese Ausbildung.  Und dort lernen wir all diese Dinge.
Und gaaanz  bald aus Deutschland..  

Liebe Grüße Heart

Susanne   Smile

www.beratungspraxis-kleeblatt.de
www.ich-will-gesundheit.de
www.susanne-hottendorff.com
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#8
Liebe Susanne,

ich glaube, Du hast mich komplett missverstanden. Als Hundetrainer bin ich eben auch Berater und kein Freund, der Tipps und Ratschläge gibt. Genau deshalb habe ich ja zusätzlich die Ausbildung zum Psychologischen Berater gemacht, damit ich die Menschen beraten kann und ihnen helfen kann, ihren eigenen Weg zu finden.

Ob es jetzt Probleme mit dem Kind oder dem Hund gibt, macht aus Beratersicht für mich tatsächlich keinen Unterschied. In beiden Fällen muss ich eben auch Wissen vermitteln und über bestimmte Zusammenhänge aufklären. Manche Dinge können die Klienten nicht alleine herausfinden und ich denke, genau in die Richtung ging auch Cathrins Frage. Nur macht es eben einen Unterschied, ob ich sage "Das sollte man so und so machen." oder "Ich würde das so und so machen." oder ob ich erkläre, warum ein Hund / ein Kind etwas tut und der Klient dann von allein drauf kommt, was er/sie tun könnte. Das macht für mich den Unterschied zwischen Ratschlag und Beratung.

Liebe Grüße
Michaela
Herzliche Grüße
Michaela
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#9
Hallo ihr,

mir ist gestern noch was dazu eingefallen, und zwar wie mein einziges "Beratungsgespräch" bei einem Psychologen war.
Das war jemand, der auf Parapsychologie spezialisiert war und ich brauchte dringend irgendwie Unterstützung von einer
seriösen Stelle.
Das lief nach diesem Schema ab
mit Fragerei, wie ich doch selbst auf eine Lösung des Problems kommen könnte.

Das war schlimm für mich weil es mir schlecht ging und mir dieses starre Therapiegetue überhaupt
nicht geholfen hat.
Ich wäre in meiner damaligen Situation nie auf eine Lösung gekommen.

Einzig und allein hatte ich das Gefühl, dass der Therapeut total überfordert war.
Hab dann gedacht, ja o.k., die haben nichts anderes gelernt im Studium und können nicht anders damit umgehen.

Wenn der mir den Rat gegeben hätte, dass ich versuchen soll, meinem Problem irgendwas positives abzugewinnen und
 vielleicht noch einen Erfahrungsbericht losgelassen hätte, wäre mir sofort geholfen gewesen und ich hätte zumindest gewusst,
welche Richtung ich vielleicht einschlagen kann.

Das hat er mir dann zum Schluss auch in den Mund gelegt.
Sagen konnte er es aber nicht. Wahrscheinlich weil seine Ausbildung es ihm verboten hat.
Ich hab das dann schön brav in eigene Worte gebracht, damit der Therapieauftrag auch erledigt war.

Hab mir da noch gedacht, bitte lass mich nie soweit kommen, dass ich nach dieser Schema F Fragerei mit Leuten
kommuniziere.
Dann gebe ich lieber zu, dass ich überfordert bin oder sonst irgendwas.


Letztendlich wirklich geholfen hat mir aber was ganz anderes.

Und so meine ich das, dass man einfach individuell sehen muss mit Gespür für das Gegenüber.
Wenn man es kann.
Aber das lernen wir ja sicher alles noch. Big Grin

LG
Antje
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#10
Ja, das lernt Ihr alles bei Savina Smile

Ich muss sagen, dass mir die Ausbildung bei Savina sehr, sehr viel gebracht hat für meine Beratung. Auch sonst im Leben sehe ich heute vieles anders als vor der Ausbildung. Ich gehe sehr viel wertfreier und wohlwollender durchs Leben, ein kleiner Carl Rogers sitzt immer auf meiner Schulter Big Grin Und ich kann Probleme beim Problembesitzer belassen, fühle mich nicht mehr verpflichtet, für andere Lösungen zu finden. Mein Helfersyndrom ist dadurch nicht weg, aber es hat sich verändert, der Druck ist raus.

Antje, vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht, finde ich sehr spannend. Ich denke, letztlich hängt es vom Geschick des Fragenden ab, ob der Klient eine Lösung findet.
Herzliche Grüße
Michaela
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#11
Liebe Michaela,

ja, das habe ich dann falsch verstanden.

Und auch ja, auch mein Blick auf die Welt hat sich verändert. Wobei ich heute immer gleich tiefer schaue.... nicht immer gut für mein Gegenüber,
aber auf alle Fälle besser für mich und mein Wohlbefinden.

Oft hilft mir dann eine Antwort auf eine an mich gestellte Frage, die sozudagen die Fronten klärt - ohne weh zu tun.


Liebe Antje,

wie in jedem Bereich gibt es solche und solche - Berater - Freunde - Ärzte.....

Ich habe hier eine junge Frau in der PB, die seit Juli zu mir kommt. 1 x in der Woche.
In D ist sie zu einem Therapeuten  gegangen - nahm Psychopharmaka....

Heute sagt sie: so gut wie jetzt ging es ihr noch nie. Die Medikamente hat sie abgesetzt - ausgeschlichen.

Kurz gefasst:  Auch der PB kann alleine mit der Fragestellung helfen und man muss keine RatSCHLÄGE geben.


Wichtig ist, das habe ich in den letzten Monaten (war im letzten Jahr fertig mit dem PB) meiner Arbeit gemerkt,
man lernt immer weiter und mit jedem Termin, mit jedem neuen Klienten wird man besser.
Und gaaanz  bald aus Deutschland..  

Liebe Grüße Heart

Susanne   Smile

www.beratungspraxis-kleeblatt.de
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#12
Hallo Susanne,

das ist ja ein toller Erfolg auf den du stolz sein kannst. top

Da gehe ich stark von aus, dass ein PB mit Fragestellung helfen kann und keine Ratschläge geben braucht.

Ich denke einfach, Flexibilität ist alles.

LG
Antje
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#13
Herzlichen Dank für Eure Antworten und Eure Hilfe. Heart

Nach der letzten Kursaufzeichnung vom PB konnte ich zwar die Beweggründe, warum wir durch gezieltes Nachfragen weiterhelfen sollen, sehr gut verstehen.
Das klingt für mich sehr logisch und ich denke, natürlich ist es auch für die Klienten ein gutes Gefühl, sozusagen selbst auf die Lösung ihres Themas gekommen zu sein.

Wenn ich so in mich persönlich hineinhöre, die ich noch keine Erfahrung mit Beratungs- oder Therapiegesprächen gemacht habe, hätte ich mir in einem Beratungsgespräch dennoch Tipps erwartet.
Daher auch meine Frage.
Aber ich werde mich nun erstmal auf die nächsten PB-Abende freuen und bin sehr gespannt auf die Fragetechniken und Strategien, die uns Savina an die Hand geben wird. Und ich kann es kaum erwarten, das Ganze dann im Privaten auszuprobieren.

Nur soviel noch, ich bin jetzt schon froh, mich zum PB angemeldet zu haben, obwohl ich aus finanziellen Gründen lang gezögert habe. Der Kurs mit Savina gibt mir viel und ich kann den nächsten Webinar-Abend immer kaum erwarten. Danke dafür, liebe Savina.
Heart-liche Grüße
von Cathrin



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sondern Auftanken der Seele.
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#14
Liebe Antja,

vielen Dank!   Heart 

Es ist in der Praxis so, dass man dem Klienten eine Frage stellt, wobei ich genau überlege in welche Richtung die Antwort gehen sollte......

Die Fragetechniken lernt ihr ja noch.

Ich kann also in gewisser Weise schon Einfluss nehmen, aber ohne eine Antwort, einen Tipp, einen Rat zu geben.

Meine Klientin sagte oft:
Du hast gar nichts gesagt, und ich weiß nun trotzdem was ich machen soll.

Das ist das mein Lob am Ende einer Beratung.

Ich schließe mich an, das habe ich Savina zu verdanken!
Der Kurs war super toll und ich habe es nicht einen Eigenblick bereut!
Und gaaanz  bald aus Deutschland..  

Liebe Grüße Heart

Susanne   Smile

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#15
Liebe Cathrin,
vielleicht hilft es tatsächlich, klar zu unterscheiden, wie Jeannine sagt, was ein Ratschlag und was eine Information ist. 
Auch was Fenni geschrieben hat, passt da gut.

Natürlich darf ich Informationen geben. Ich kann erklären, dass die Trotzphase gar nichts mit Trotz zu tun hat und kann erklären, was da eigentlich beim Kind abgeht (das lernst du aber seeeehr supergut bei Katia :Smile ). 
So können die Eltern verstehen, was da eigentlich passiert und warum sich das Kind so oder so verhält.

Das bedeutet aber nicht, dass du ihnen einen Ratschlag oder einen Tipp gibst, was sie jetzt genau tun sollen. Weil dieser Tipp wäre nicht individuell auf die Familie zugeschnitten.

Also MIT der INFORMATION, die du gegeben hast, gemeinsam auf eine für diese eine Familie passende Lösung kommen - das ist der Weg Smile

Bis Mittwoch Abend... Ich freu mich auf dich und Euch Smile
Savina
We cannot change the cards we are dealt, 
just how we play the hand. (Randy Pausch)
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