ich habe ein Verständnisproblem mit den Venen als Kapazitätsgefäßen.
Im Skript steht "Venen sind Kapazitätsgefäße29 (s. Atlas Abb. 6-4), damit meint man, dass sie durch Weitstellen in der Lage sind, größere Mengen Blut zu speichern." bzw. "Venen sind Kapazitätsgefäße (= wichtigster Blutspeicher)".
Für mich bedeutet "Speicher", dass etwas abgelagert wird, was nicht akut verwendet wird/gebraucht wird, man aber ggf. im Bedarfsfall drauf zugreifen kann. Aber es ist doch nicht so, dass der Körper bspw. in Ruhe mit nur 5 Litern Blut arbeitet und wenn ich zum Bus renne, er noch die restlichen zwei Liter aus dem Speicher aktiviert. Also es ist doch immer alles im Fluss, oder? Warum dann Speicher?
Als ich nach Antworten darauf gegoogelt habe, fand ich auch irgendwo die Aussage, dass ca. 85% des Blutes im Niederdrucksystem der Venen gespeichert seien.
--> Kann es daher sein, dass das Wort "speichern" etwas irreführend ist und es lediglich so ist, dass aufgrund des deutlich geringeren Drucks (im Vergleich zu den Arterien) es für das Blut einfach langsamer voran geht und sich deshalb die Venen dank ihrer Beschaffenheit weiten und so sowohl das Blut, das noch nicht weitergeflossen ist als auch das, das "von hinten nachkommt", aufnehmen können? Und es alles fließt, aber eben langsamer und daher mengenmäßig mehr Blut in den Venen als in den Arterien ist?
Ich stelle mir als Bild gerade eine Rolltreppe in einem Bahnhof vor. Blutstrom=Menschenstrom: Am Ende der Rolltreppe (Arterie) angekommen, verteilen sich die Leute in die Breite sodass die ganzen Leute, die hinter ihnen auf der Rolltreppe noch mit großem Druck nachkommen, auch irgendwohin kommen und es nicht zu einem Stau/Stillstand/Durchgangsverschluss kommt.
If it's not okay, it's not the end.