ich beantworte doch gerne alle Fragen, sofern ich sie selbst beantworten kann, auch wenn sie "romanhaft" sind
Ich mache jetzt grade mal einen kleinen Exkurs zu den Ursachen der Hypertonie:
Die Ursachen der Hypertonie werden in vorerst 2 Gruppen eingeteilt:
1. primäre Ursache, damit meint man, dass keine Erkrankung vorrausgegangen ist
2. sekundäre Ursache, damit meint man, dass eine vorangegangene Erkrankung die Hypertonie auslöste
Diese beiden Gruppen werden noch einmal unterteilt:
1.1 essentielle (idiopathische) Hypertonie:
darunter zählt man z.B. den Bluthochdruck ohne bekannte Ursache, Stress und familiär bedingt
2.1 endokrine Hypertonie:
Eine durch blutdrucksteigernde Hormone enstandene Hypertonie. Dazu zählen
-Kortison (Morbus Cushing)
-Adrenalin (Phäochromozytom)
-T3, T4, TSH (Schilddrüsenüberfunktion und/oder HVL-Adenom)
-STH (Akromegalie)
-Aldosteron (Morbus Conn)
durch Medikamente wie die "Antibabypille" (Ovulationshemmer)
langfristige Kortisoneinnahme
2.2 renale Hypertonie:
eine durch eine Nierenerkrankung entstandene Hypertonie
-chronische Pyelonephritis
-chronische Glomerulonephritis
-Nierenarterienstenose
2.3 kardiovaskuläre Hypertonie:
-Aortenklappeninsuffizienz
-Gefäßmissbildungen
-Aortenisthmusstenose
2.4 neurogene Hypertonie:
-Hirntumor
Wie kann ich die unterschiedlichen Bluthochdruckarten diagnostizieren?
(allgemein gehalten)
-äußere Veränderungen/Auffälligkeiten des Patienten
-Verhalten des Patienten
-Vorerkrankungen, chronische Erkrankungen
-Fragen nach vegetativen Auffälligkeiten - Appetit, Durst, Stuhlgang, Wasserlassen, Schwitzen, Schlafverhalten
-seine Gewohnheiten erfragen im Bezug auf Ernährung, Tabak, Alkohol, Kaffee, Drogen
-welche Medikamente nimmt er regelmäßig? Welche Therapiearten wurden bei ihm durchgeführt?
-evtl. Schmerzen erfragen
-Fragen zum sozialen Umfeld, Beruf, Familie, Freizeitgestaltung
Durch Messen des Blutdrucks an 3 unterschiedlichen Zeitpunkten und über einen längeren Zeitraum.
Bei der IPPAF:
Inspektion: evtl. Organspezifische Auffälligkeiten
Perkussion: Lunge, Herz, Niere
Auskultation: Lunge, Herz, Gefäße
Labor: Blut- und Urinuntersuchung
Eine renal bedingte Hypertonie z.B. würde ich wie Du schon erwähnt hast durch die Lidödeme erkennen. Je nach Schweregrad aber auch durch den Urintest: Es können Eiweiße und Erythrozyten im Urin auftauchen, das zeigt eine Schädigung der Nierenkörperchen.
Durch eine Blutuntersuchung könnte man evtl. die harnpflichtigen Substanzen untersuchen, ob die Werte im Normbereich liegen oder darüber.
Die renale Hypertonie kann aber auch aus einem Teufelskreis entstehen, hier kommt nun die Arteriosklerose ins Spiel:
Unser Patient erwähnte nebenbei, er habe sich zum Essen schon lange nicht mehr viel Zeit genommen. An diesem Punkt könnte man mit einem kleinen "Warum?" einmal nachhaken, seine Geschichte könnte wie folgt aussehen:
Er ist Abteilungsleiter in einer großen Firma. Das Klima ist nicht sehr gut, er bekommt viel Druck von "oben" und hat aufmüpfige Mitarbeiter unter sich. Außerdem arbeitet er schon seit längerer Zeit viele Überstunden, da ein Kollege durch eine schwerwiegende Erkrankung ausgefallen ist. Privat hängt der Haussegen deswegen schief, er ist nur noch sehr selten zu Hause und seine Frau hat ihm nun ein Ultimatum gestellt...
Faktor: Stress
Auf was könnte seine ungesunde Essensweise hindeuten?
Bisher hat keiner gefragt wie sein Gewicht ist, in der Mittagspause eine schnelle Currywurst beim Imbiss um die Ecke, für mehr ist keine Zeit zwischendurch. Am Schreibtisch hat er eine Schublade mit Süßigkeiten, die er regelmäßig auffüllen muss. Abends vorm Fernseher gönnt er sich ab und zu ein paar Chips. Sehr minderwertige, fett- und zuckerhaltige Kost also.
Faktor: Hyperlipidämie
Durch den Stress in der Firma hat er das Rauchen wieder angefangen. Er war 3 Jahre rauchfrei...
Faktor: Zigaretten
Für Sport hat er natürlich auch keine Zeit mehr, dieser Ausgleich fehlt seinem Körper gravierend. Außerdem kann er durch die vielen Zigaretten keine langen Lauftouren unternehmen.
Faktor: Bewegungsmangel
ich hatte für meinen Patienten vorgesehen, dass der Bluthochdruck zuerst aufgrund seines hohen Stressfaktors entstanden ist. Die Nieren wurden hier schon geschädigt, daher der erhöhte diastolische Wert.
Durch die restlichen Faktoren hat sich hier eine Arterisklerose entwickelt die wiederum zu einer Nierenarterienstenose und einer arteriellen Verschlusskrankheit am linken Bein geführt hat.
Und nun sind wir, um unser Thema nicht vergessen, bei einer stabilen Angina pectoris gelandet, da auch diese durch die verengten Herzkranzgefäße aufgrund der Arterisklerose entstanden ist.
Nun aber noch 4 Fragen an Euch:
Welcher Unterschied besteht in der Pathologie zwischen einer Angina pectoris und einem Herzinfarkt?
Wie unterscheidet Ihr im Notfall einen Angina pectoris-Anfall von einem Herzinfarkt?
Was ist der Unterschied einer stabilen und einer instabilen Angina pectoris?
Wie therapiert die Schulmedizin eine Angina pectoris und wie therapiert der Heilpraktiker begleitend?
ich würde mich freuen, wenn Ihr diesen Endspurt noch schön mit ein paar Antworten ausschmückt
Dani