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Herzliche Grüße Isolde Richter mit Team
zum Organsystem Herz: Extrasystolen! (mit Claudia) = gelöst
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25.01.2010, 21:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.02.2010, 19:15 von Isolde Richter.)
Hier ein Diagnoserätsel mit "seltsamen Herzproblemen", dass sich vor allem für Anfänger eignet, die gerade das "Herz" gelernt haben. Selbstverständlich dürfen aber auch fortgeschrittene Lerner mitraten.
Danke Claudia, dass Du die Rätselführung übernimmst! Viel Spaß wünscht Isolde
26.01.2010, 18:52
Hallo Ihr Lieben, hier kommt die versprochene Krankheit:
Heute kommt eine Frau, 40 Jahre alt, in Eure Praxis und klagt über neuerdings auftretende "seltsame Herzprobleme". Manchmal habe sie das Gefühl ihr Herz setze kurz aus und dann schlage es viel schneller als normal. - Was ist hier Eure erste Einschätzung? Und wie geht Ihr weiter vor? Viel Spaß beim Raten und Grübeln wünscht Euch Claudia
26.01.2010, 20:08
Frau 40 Jahre alt:
- neuerdings auftretende "seltsame Herzprobleme" - manchmal Gefühl, ihr Herz setze kurz aus - dann schlage es viel schneller als normal. Verdachtsdiagnosen: Schneller Herzschlag: - funktionelle Herzbeschwerden - Panikattacke - Liebeskummer - paroxysmale Tachykardie - Supraventrikuläre Tachykardie - Vorhofflattern - Extrasystolen - Roemheld Syndrom Inspektion: Wie sieht die Dame im Gesicht aus? Blass, „errötet“ (falls verliebt)??? Traurig? Pulsmessen: Wie hoch ist der Puls? Gibt es Seitendifferenzen? Klopfende Karotiden? Pulsus altus oder parvus, pulsus durus oder mollis? Blutdruckmessung beidseitig: Wie hoch? Erfragen: Seit wann bestehen die Beschwerden? Wie oft? Jeweils wielange? Gibt es bestimmte Auslöser? Wie fühlt sie sich in der Situation? Atemnot? Schwindelgefühle? Ohnmachtsgefühle? Angst/ Panik? Nimmt sie Medikamente? So, der nächste bitte;-)))
Herzliche Grüße
Alexandra
26.01.2010, 20:15
Verdacht:
SD-Fehlfunktion Veränderung der persönlichen Lebensumstände, z. B.ungewohnte Stresssituationen Wann treten die Beschwerden auf? In Ruhephasen? Unter akuter Belastung? Wie ist der Schlaf? Schläft sie tief? Ist sie geräuschempfindlich und wird schnell wach? Fühlt sie sich ausgeschlafen?
LG, Romina
Gibt Dir das Leben mal nen Knuff, dann weine keine Träne. Lach Dir nen Ast und setz Dich druff und wackle mit de Beene
27.01.2010, 16:22
Wow, sofort so viele gute Ansätze, das ist fast überwältigend!
@ Steffi: vielleicht ist sie verliebt -> das ist wirklich goldig, dass Du daran denkst! Leider nein, sie ist nicht verliebt. Verdachtsdiagnose: - WPW-Syndrom -> O.k., kannst Du uns kurz erklären was das ist? - Reentry-Tachykardie -> Auch sehr gut, bist Du so lieb und schreibst auch hierzu einen Satz, weil es sich um eher selten genannte Krankheiten handelt?! @ Alexandra: Danke für Dein Brainstorming. Verdachtsdiagnosen: Schneller Herzschlag: - funktionelle Herzbeschwerden - Panikattacke - Liebeskummer - paroxysmale Tachykardie - Supraventrikuläre Tachykardie - Vorhofflattern - Extrasystolen - Roemheld Syndrom -> alles ganz wunderbar! Inspektion: Wie sieht die Dame im Gesicht aus? Blass, „errötet“ (falls verliebt)??? Traurig? -> sie sieht blass, abgekämpft aus, hat Augenränder Pulsmessen: Wie hoch ist der Puls? Gibt es Seitendifferenzen? Klopfende Karotiden? Pulsus altus oder parvus, pulsus durus oder mollis? -> Puls: 76 Schläge/Min., keine Seitendifferenzen, keine klopfenden Karotiden, evtl. pulsus durus Blutdruckmessung beidseitig: Wie hoch? -> 130:85 Erfragen: Seit wann bestehen die Beschwerden? -> "seitdem ihr alles zuviel geworden ist", damit meint sie Arbeitsplatzwechsel (vor zwei Monaten, Kind war krank, anderes Kind hat Schulprobleme (schon länger) Wie oft? Jeweils wie lange? -> unregelmäßig, wenn sie sich nach dem Mittagessen 5 Min. Zeit nimmt für eine Tasse Kaffee, eigentlich dauert es nicht lange Gibt es bestimmte Auslöser? -> nein Wie fühlt sie sich in der Situation? -> aber es beunruhigt sie Atemnot? -> nein Schwindelgefühle? -> kam auch mal vor, vielleicht 3-4mal Ohnmachtsgefühle? -> nein Angst/ Panik? -> nein, aber insgesamt ein Gefühl von Müdigkeit Nimmt sie Medikamente? -> manchmal eine Schlaftablette, wenn sie nicht abschalten kann @ Romina: SD-Fehlfunktion -> auch eine richtige Verdachtsdiagnose Veränderung der persönlichen Lebensumstände, z. B.ungewohnte Stresssituationen -> richtig - wie oben beschrieben lebt die Frau mit neuen und alten Herausforderungen, sie ist seit zwei Jahren alleinerziehend Wann treten die Beschwerden auf? In Ruhephasen? Unter akuter Belastung? -> eher in ruhigen Phasen, auch wenn sie abends vor dem Fernseher sitzt Wie ist der Schlaf? Schläft sie tief? Ist sie geräuschempfindlich und wird schnell wach? Fühlt sie sich ausgeschlafen? -> sie sagt sie schlage besch... (ein Kind hatte kürzlich Bronchitis mit nächtlichem Husten, der lange nicht verschwinden wollte), sie hat Einschlafprobleme, macht sich Sorgen Das war richtig super! Wie geht es jetzt weiter? Freue mich auf Eure Antworten Claudia
27.01.2010, 16:31
Schade das sie nicht verliebt ist. Wäre die schönste Lösung gewesen
Liebe Grüße Steffi
27.01.2010, 16:51
Ohje, die ärmste.....die Beschwerden kommen mir bekannt vor.
Bei mir war es ein akutes Überlastungssyndrom. Aufgrund der persönl. Lebensumstände, Auftreten der Beschwerden am Abend, wenn sie zur Ruhe kommt und der Ein- und Durchschlafprobleme würde ich auch bei ihr darauf tippen. Vorher würde ich aber noch die SD untersuchen lassen, um eine Fehlfunktion auszuschließen (Sono, Labor) Folgende Fragen noch dazu: Ist das Gewicht konstant? Hat sie Veränderungen an Haut, Haaren oder Nägeln feststellen können? Wie ist der Stuhlgang? Hat sie Konzentrationsprobleme?
LG, Romina
Gibt Dir das Leben mal nen Knuff, dann weine keine Träne. Lach Dir nen Ast und setz Dich druff und wackle mit de Beene
27.01.2010, 16:58
Liebe Claudia, liebe Steffi,
hiernochmal eine Zusammenfassung: Frau 40 Jahre alt: - neuerdings auftretende "seltsame Herzprobleme" - manchmal Gefühl, ihr Herz setze kurz aus - dann schlage es viel schneller als normal. - Puls: 76 Schläge/Min., , evtl. pulsus durus - Blutdruckmessung beidseitig: -130:85 - sie sieht blass, abgekämpft aus, hat Augenränder - Beschwerden, seitdem ihr alles zuviel geworden ist", damit meint sie Arbeitsplatzwechsel vor zwei Monaten, Kind war krank, anderes Kind hat Schulprobleme (schon länger) sie ist seit zwei Jahren alleinerziehend - insgesamt ein Gefühl von Müdigkeit - unruhiger Schlaf, Einschlafprobleme, macht sich Sorgen - Auftreten der Beschwerden unregelmäßig nur kurz in Ruhephasen, Kaffeepause, abends vor dem Fernseher - Schwindelgefühle, vielleicht 3-4mal - Medikamente: manchmal eine Schlaftablette, wenn sie nicht abschalten kann - keine Atemnot - keine Ohnmachtsgefühle - keine Angst/ Panik - keine Seitendifferenzen - keine klopfenden Karotiden Ich tippe auf: 1. Extrasystolen 2. Paroxysmale Tachykardie: Auftreten v.a. in Erholungsphasen Urlaub,Wochenende, Pausen Symptome Paroxysmale Tachykardie: Anfallsweises Herzjagen (130-220 Schläge/ Minute; Dauer: Minuten bis Tage) Schwindelgefühl Angina Pectoris Atemstörungen Ohnmachtsanfälle Ursachen: - v.a. psychisch - Nikotin, Kaffeeabusus - Schilddrüsenüberfunktion - Körperliche Belastung - Streuherde - Bluthochdruck Nachtrag: Frage: dürfen eigentlich bei der 2. Diagnose 3 Symptome fehlen (Angina Pectoris, Atemstörungen, Ohnmachtsanfälle) und kann es dann aufgrund der anderen Aussagen trotzdem eine Paroxysmale Tachykardie sein?
Herzliche Grüße
Alexandra
28.01.2010, 15:54
Danke an Euch alle, das läuft ja wie geschmiert!
@ Steffi: Vielen Dank für Deine guten Erklärungen, da habe ich jetzt auch etwas dazugelernt. Und das mit der Liebe kann ja noch kommen... @ Romina: Vorher würde ich aber noch die SD (Schilddrüse) untersuchen lassen, um eine Fehlfunktion auszuschließen (Sono, Labor) -> sehr gute Idee Frage: Bei welcher Art von Schilddrüsenstörung treten denn Extrasystolen auf? Folgende Fragen noch dazu: Ist das Gewicht konstant? -> sie ist sehr schlank, schon immer Hat sie Veränderungen an Haut, Haaren oder Nägeln feststellen können? -> sie ist halt blass, Haare und Nägel sind o.k. Wie ist der Stuhlgang? -> ganz normal, manchmal vor der Arbeit dünnflüssiger Stuhl Hat sie Konzentrationsprobleme? -> nein, um wach und aufmerksam zu bleiben trinkt sie v.a. vormittags viel Kaffee @ Alexandra: Danke für Deine Zusammenfassung! Das ist toll. Ich tippe auf: 1. Extrasystolen -> ja, bingo, darauf wollte ich hinaus 2. Paroxysmale Tachykardie: Auftreten v.a. in Erholungsphasen Urlaub,Wochenende, Pausen -> ja, es könnte auch schon eine Tachykardie sein - Frage: Wie kann man feststellen, ob dem so ist? Symptome Paroxysmale Tachykardie: Anfallsweises Herzjagen (130-220 Schläge/ Minute; Dauer: Minuten bis Tage) Schwindelgefühl Angina Pectoris Atemstörungen Ohnmachtsanfälle Ursachen: - v.a. psychisch - Nikotin, Kaffeeabusus - Schilddrüsenüberfunktion - Körperliche Belastung - Streuherde - Bluthochdruck -> ja, alles richtig Frage: Was sind denn mögliche Ursachen für Extrasystolen? Dürfen eigentlich bei der Diagnose Paroxysmalen Tachykardie drei Symptome fehlen (Angina Pectoris, Atemstörungen, Ohnmachtsanfälle) und kann es dann aufgrund der anderen Aussagen trotzdem eine Paroxysmale Tachykardie sein? -> ja, denn es müssen nicht alle Symptome auftreten. Gegenfrage: Wie kann man denn feststellen, ob eine paroxysmale Tachykardie vorliegt? O.k., nun wäre es schön wenn Ihr die entstandenen Frage beantworten würdet damit wir klären, wie wir die einzelnen Diagnosen bestätigen bzw. ausschliessen können. Liebe Grüße und bis morgen Claudia
28.01.2010, 16:15
Liebe geduldige Claudia,
Deine Frage: „Was sind denn mögliche Ursachen für Extrasystolen?“ Ursachen für Extrasystolen, die grundsätzlich auch beim Gesunden auftreten können: - psychische Faktoren (passt sehr gut!) - Schilddrüsenüberfunktion (sehr schlank, muss aber nix heißen) - Genussmittel (passt sehr gut!) - Myokarditis - Herzinfarkt - Herzinsuffizienz - Koronarinsuffizienz (häh? Steht so im Buch, aber ist das nicht das gleiche wie Herzinsuffizien???) - Perikarditis - Cor pulmonale - Roemheld Syndrom - Überdosierungserscheinungen von Medikamenten - Elektrolytstörungen (alles aus dem Buch abgeguckt, eigentlich wusste ich nur die ersten drei;-))) Meine Frage: Dürfen eigentlich bei der Diagnose Paroxysmalen Tachykardie drei Symptome fehlen (Angina Pectoris, Atemstörungen, Ohnmachtsanfälle) und kann es dann aufgrund der anderen Aussagen trotzdem eine Paroxysmale Tachykardie sein? Claudia: ⇒ ja, denn es müssen nicht alle Symptome auftreten. Gegenfrage: Wie kann man denn feststellen, ob eine paroxysmale Tachykardie vorliegt? Das frag ich mich auch, wie ich als zukünftige HP das feststellen kann. Vielleicht weiß es jemand anderes?
Herzliche Grüße
Alexandra
29.01.2010, 15:35
Hallo Ihr Lieben,
vergesst nicht, dass dieser Thread gerade für Neueinsteiger sein soll, die gerade das Herz durchgearbeitet haben. Schreibt deshalb bitte so, dass diese zumindest nachlesen können!!! Also Abkürzungen wie SD nur verwenden, wenn Ihr sie erklärt habt. Liebe Neueinsteiger lasst Euch von den Könnern hier nicht entmutigen. Sie sprechen hier über Krankheiten wie WPW-Syndrom und Reentry-Tachykardie von denen ich und mit Sicheraheit auch der Hausarzt noch nichts gehört haben. Dieses Wissen wird für die Prüfung nicht gebraucht. Immer daran denken: In der Prüfung wird kein Spezialwissen verlangt sondern medizinische Grundkenntnisse. Also jetzt mal schön bei den Grundkenntnissen bleiben, sonst klicken sich hier sogar noch die Kardiologen aus, weil sie nicht mithalten können. LG Isolde
29.01.2010, 15:49
Dankeschön liebe Isolde, das bringt uns wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, medizinische Grundkenntnisse und nicht Spezialistentum. Allerdings finde ich die Grundkenntnisse auch schon ziemlich anspruchsvoll, muss ich mir wirklich alle Symptome und Ursachen merken, die in den Heften stehen und wenn ja, wie schaff ich das bloß Herzliche Grüße Alexandra
Herzliche Grüße
Alexandra
29.01.2010, 19:51
Liebe Alexandra,
wenn wir mit den Ansprüchen schön bei den Grundkenntnissen bleiben, wirst Du sehen, dass das schon geht: Durch Wiederholen und durch die Rätsel übt sich alles allmählich ein - man muss nur etwas Geduld haben. Die häufig vorkommenden Krankheiten muss der HP - wie der Hausarzt auch - beherrschen. Für alles andere gibt es Spezialisten. Und wir bilden hier keine Spezialisten für alle möglichen Gebiete aus, sondern ganz normale Heilpraktiker! Ganz viel Freude beim Weiterraten wünscht Isolde
30.01.2010, 17:36
Hallo an alle,
@ Isolde: Danke für Deine Hinweise, Du hast völlig recht, wir wollen hier einfach nur das Grundwissen verfestigen und ein bißchen in den Extrasystolen und den Nebenbaustellen herumbohren - Keep it simple, in diesem Sinne mache ich jetzt mal weiter: @ Alexandra: Du wirst sehen, dass mit jeder Wiederholung mehr hängen bleibt! Im übrigen finde ich Deine Beiträge wirklich sehr gut, weil Du systematisch vorgehst. Jetzt zu unserer Patientin: Ursachen für Extrasystolen, die grundsätzlich auch beim Gesunden auftreten können: - psychische Faktoren (passt sehr gut!) -> finde ich auch, denn sie fühlt sich extrem gestresst - Schilddrüsenüberfunktion (sehr schlank, muss aber nix heißen) -> genau, sie war ja schon immer schlank, wir könnten in diesem Zusammenhang jetzt noch nach möglichen Heißhungerattacken fragen - Genussmittel (passt sehr gut!) -> jawohl, sie trinkt nämlich vormittags ausschließlich Kaffee - Myokarditis -> o.k. und wie wäre sie denn zu einer Myokarditis gekommen? Welche Frage würden wir dazu in der Anamnese stellen? - Herzinfarkt -> gut, wann würden wir an einen Herzinfarkt denken? Über was würde sie klagen? - Herzinsuffizienz -> auch prima. Was muss denn passieren/vorliegen, dass man eine Herzinsuffizienz bekommt? - Koronarinsuffizienz (häh? Steht so im Buch, aber ist das nicht das gleiche wie Herzinsuffizienz???) -> jetzt nicht verwirren lassen: Herzinsuffizienz ist ein Überbegriff, es gibt die Linksherzinsuffizienz, Rechtsherzinsuffizienz und die Globalinsuffizienz (wenn beide Herzhälften nicht mehr ausreichend arbeiten). So, das ist das eine. Das andere ist jetzt die Koronarinsuffizienz: hier liegt das Problem (bzw. die Insuffizienz) bei den Herzkranzgefäßen, denn diese können das Herz nur noch ungenügend mit O² und Nährstoffen versorgen. Wie kann es denn dazu kommen? - Perikarditis -> wunderbar (natürlich nicht die Perikarditis), und wie wäre unsere Patientin möglicherweise an eine solche Herzbeutelentzündung gekommen? - Cor pulmonale -> o.k., diese Erkrankung wird aber beim Atemsystem ausführlich besprochen, die lassen wir jetzt mal beiseite - Roemheld Syndrom -> ja, was ist denn das?? Bitte ein Freiwilliger vor, der mir (schön drastisch) schildert, was das für eine Erkrankung ist! - Überdosierungserscheinungen von Medikamenten -> genau, wir sind hier beim Thema Herz: welches Medikament könnte überdosiert sein? - Elektrolytstörungen -> richtig, gehört zum Thema Stoffwechsel, lassen wir hier mal ruhen (alles aus dem Buch abgeguckt, eigentlich wusste ich nur die ersten drei;-))) -> Liebe Alexandra, das ist doch völlig i.O. Niemand erwartet, dass Du dieses Wissen ad hoc abrufen kannst - wir sind doch hier zum Üben! Wenn Du, oder jemand anderes, die neu entstandenen Fragen beantwortest, beschäftigst Du Dich automatisch tiefer mit dem Thema und ich bin sicher es bleibt wieder etwas hängen. Play it cool. Gegenfrage: Wie kann man denn feststellen, ob eine paroxysmale Tachykardie vorliegt? Das frag ich mich auch, wie ich als zukünftige HP das feststellen kann. -> Wie schon von Isolde betont, sind wir keine Herzspezialisten, sondern HPs, die sich immer wieder fragen: Was ist das für eine Krankheit? Darf ich sie behandeln? Kann ich sie behandeln, oder muss ich z. B. weitere Untersuchungen empfehlen? Haben wir nun den Verdacht auf eine Herzrhythmusstörung wie der paroxysmalen Tachykardie, dann betreiben wir erst mal Ursachenforschung (das machen wir ja schon). Um dann Gewißheit zu haben oder auch um schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen, müssen wir den Patienten letztendlich an einen Kardiologen überweisen. Denn durch ein EKG können die Erregungsleitungsstörungen des Herzens aufgezeichnet werden. Das war's erstmal für heute. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mit mir noch ein wenig bei den Extrasystolen "herumbohren" würdet. Rein aus didaktischen Gründen . Bis dann, Claudia
30.01.2010, 21:14
Ich versuchs mal
und wie wäre sie denn zu einer Myokarditis gekommen? Welche Frage würden wir dazu in der Anamnese stellen? Als Ursache kommen rheumatisches Fieber, Viren, Bakterien, Pilze, Protozoen oder Allergien auf bestimmte Arzneimittel (z.B. Penicillin, Sulfonamide) in Frage. Man könnte nachfragen ob sie Medikamente nimmt, was ja aber nicht der Fall ist ausser Schlaftabletten ab und an. Man könnte nachfragen, ob sie eine eitrige Angina hatte, eine Zahnwurzelvereiterung, Nasennebenhöhlenentzündung oder eine andere Streptokokkeninfektion hatte, da man damit die Möglichkeit des rheumatischen Fiebers abklärt und der Bakterien. wann würden wir an einen Herzinfarkt denken? Über was würde sie klagen? Sie würde über Schmerzen klagen, wie z.B. Schmerzen im Oberbauch (gerade bei Frauen), Rücken, linken Arm, linke Kleinfingerseite, linker Unterkiefer und im Brustbereich. Dazu könnte Atemnot, Schwächegefühl, Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen, Angst bis hin zur Todesangst und auch Herzrhythmusstörungen auftreten. Wir würden vielleicht auch durch ihr Aussehen aufmerksam, wenn sie aschfahl, zyanotisch oder blass aussähe. Herzkranzgefäßen, denn diese können das Herz nur noch ungenügend mit O² und Nährstoffen versorgen. Wie kann es denn dazu kommen? Durch Arteriosklerose, Mikroangiopathien und Koronarspasmen kann es zur Verengung der koronaren Gefäße kommen. und wie wäre unsere Patientin möglicherweise an eine solche Herzbeutelentzündung gekommen? Hier kommen auch wieder rheumatisches Fieber und Bakterien, Viren, Pilze und Protozoen in Frage als Ursache. Roemheld Syndrom Da in erster Linie Männer betroffen sind, denkt man bei einer Frau vielleicht nicht sofort daran. Es kommt dabei zu einem Zwerchfellhochstand, was dazu führt das das Herz verlagert wird, was dann Tachykardien auslösen kann. Der Zwerchfellhochstand wird durch geblähte Darmschlingen oder auch durch eine Überfüllung des Magens ausgelöst. Man nennt das Ganze auch gastrokardialer Symptomenkomplex. Hinzu kann es zur verminderten Durchblutung der Koronarien kommen, was sich dann in Herzkreislaufbeschwerden, Angina-pectoris-Anfällen, Extrasystolen, Schweissausbrüchen und Blutdruckabfall zeigen kann. welches Medikament könnte überdosiert sein? Fingerhut = Digitalis
Keine Zeit gibt es nicht - nur andere Prioritäten
(Zitat: Michael A. Denck)
31.01.2010, 18:44
Liebe Claudia,
Deine Frage: Was muss denn passieren/vorliegen, dass man eine Herzinsuffizienz bekommt? Ich glaube, mit dieser Frage haben wir wieder ein neues Fass aufgemacht, wie man gleich sehen wird;-))) Ich schreibe nur STichworte! Von Herzinsuffizienz spricht man, wenn das Herz nicht in der Lage ist, seine Aufgabe, das Blut durch den Körper zu pumpen (Vorwärtsversagen) oder seine Aufgabe das wiederkehrende Blut aufzunehmen (Rückwärtsversagen), zu erfüllen. Für eine Herzinsuffizienz gibt es folgende Ursachen: - Klappendefekte Stenosen u. Insuffizienzen durch z.B. Endokarditis (Rheumatisch, Streptokokkeninfekte) - Myokarditis (siehe Gini) - Myokardiopathie (?) - Perikarditis - Herzinfarkt - Herzrhytmusstörungen Tachykardie, Bradykardie - angeborene Herzfehler - Hypertonie - Schilddrüsenüberfunktion (Heißhungerattacken???) - Anämie
Herzliche Grüße
Alexandra
01.02.2010, 19:52
Hallo, Ihr Eifrigen,
Danke für Eure detaillierten Antworten! @ Gini: - Myokarditis: bin völlig einverstanden, (besonders gut solltet Ihr ganz allgemein über rheumatisches Fieber Bescheid wissen) - Herzinfarkt: genau! Wichtig sind hier bei einer weiblichen Patientin die möglichen heftigen Oberbauchschmerzen. @ Alexandra: - Herzinsuffizienz: ja, das neue Fass machen wir doch gleich mal auf! Du hast alle Ursachen genannt - welche davon sind denn nicht kardial bedingt? Myokardiopathie: Dabei handelt es sich um eine Sammelbezeichnung (häufig genetischer) Erkrankungen des Myokards mit mechan. u./od. elektr. Dysfunktion. Also machen wir mal einen Schwenk seitwärts: Welche Probleme/Symptome haben Patienten mit Links- bzw. Rechtsherzversagen? Wie sehen sie aus? Wie kommen sie in Eure Praxis? Bitte stellt Euch einmal einen solchen Patienten bildhaft vor, dann könnt Ihr Euch das Krankheitsbild (im wahrsten Sinne des Wortes) besser merken! Ich freue mich auf Eure Beschreibung... Liebe Grüße Claudia
01.02.2010, 21:00
Liebe Claudia,
@ Alexandra: - Herzinsuffizienz: ja, das neue Fass machen wir doch gleich mal auf!Big Grin Du hast alle Ursachen genannt - welche davon sind denn nicht kardial bedingt? Ich tippe mal diese beiden sind nicht kardial bedingt: - Schilddrüsenüberfunktion - Anämie Also machen wir mal einen Schwenk seitwärts: Welche Probleme/Symptome haben Patienten mit Links- bzw. Rechtsherzversagen? Wie sehen sie aus? Wie kommen sie in Eure Praxis? Bitte stellt Euch einmal einen solchen Patienten bildhaft vor, dann könnt Ihr Euch das Krankheitsbild (im wahrsten Sinne des Wortes) besser merken! Ich freue mich auf Eure Beschreibung... Linksherzversagen: Es kommt eine Dame mit blauangelaufenem Gesicht, nach Luft japsend in meine Praxis. Als erstes bekommt sie einen heftigen Hustenanfall, dann erzählt sie, dass sie jede Nacht nach Luft ringend aufwacht, zum Fenster stürzt und ein paar tiefe Atemzüge nehmen muss. Danach beginnt es angeblich in ihrer Lunge zu brodeln. Wenn Sie sich aber auf 7 Kissen bettet, passiert nichts.
Herzliche Grüße
Alexandra
01.02.2010, 21:54
Rechtsherzversagen:
Die Patientin klagt über Appetitlosigkeit, fühlt sich aber trotzdem vollgefuttert und aufgebläht, sie kann auch nicht zur Toilette gehen, wie sie sagt. Hat auch schon ein paar Kilo zugelegt und schmerzhafte Knöchel, besonders abends. Sie meint aber, daß sie zuviel getrunken hat in letzter Zeit, weil sie auch immer nachts aufstehen muss. Dazu kommt das sie gut sichtbare Venen auf dem Handrücken zeigt, auch am Hals und unter der Zunge.
Keine Zeit gibt es nicht - nur andere Prioritäten
(Zitat: Michael A. Denck) |
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