Beginn: 14 Uhr, Dauer: ca. 25 Minuten
Prüfer: Frau Dr.Sprenger, HP: Herr Zieger
Nach den kurzen Formalitäten zu Beginn und die Frage, ob ich bereit sei (Bibber..), geht es schon los:
Eine Farbkopie (aus dem Tischendorf) mit drei Abbildungen:
Palmarerythem, Spider naevi, Lackzunge
Ich sollte beschreiben, was ich sehe und dann DD äußern. Klarer Fall: Leberzirrhose ?
Wie entsteht Leberzirrhose, welche Ursachen kommen hierfür in Frage?
alles aufgezählt von Virushepatitis, Autoimmunhepatitis, Alkoholabusus, medikamentös-toxisch, Speicherkrankheiten (Hämochromatose, Morbus Wilson) Bilharziose, Mukoviszidose, durch Rechts-Herz-Insuffizienz…
Welche Leberhautzeichen kennen Sie noch?
Welche Aufgaben hat die Leber?
Wir kamen dann über den Östrogenabbau auch irgendwie (keine Ahnung wie…?) aufs Phämochromozytom.
Was ist das ? Welche Symptome ? Wo werden die Hormone gebildet?
Welche Harnabflussstörungen kennen Sie?
Hier wollte sie Anurie, Oligurie, Polyurie, Dysurie, Nykturie, Strangurie, Pollakisurie hören, jeweils mit Mengenangaben (bei den ersten 3) und möglichen Ursachen.
Notfall: Pat mit Wadenschmerzen kommt in die Praxis, ist blass und greift sich immer wieder an die Brust:
Phlebothrombose mit anschließender LE – NOTFALL, sofortige Klinikindikation , 112 wählen und Notfallversorgung.
Sie hat dann noch Entstehung der Thrombosen näher hinterfragt, wer ist hier Risikogruppe? Habe das anhand des Virchow Trias sehr ausführlich erklärt (bis ich unterbrochen wurde…das reicht mir schon ?)
Transversaler Schnitt Höhe BWK 8 (keine Netterkarte) mit jeder Menge Ziffern dran.
Sie wollte nur einige Nummern genannt haben. U.a. Lungenlappen (rechts 3, links 2), Herzbeschreibung, Ösophagus, Ductus thoracicus.
Habe dann ungefragt noch alles zum Mediastinum und den umliegenden Strukturen erzählt (war gerade so in Fahrt ?)
Sie wollte dann aufs Lymphsystem hinaus und wissen, was der Ductus thoracicus ist, wo er entspringt welche Aufgabe er hat…
Was sagen Ihnen Herzrhythmusstörungen? Welche kennen Sie?
jeweils Beispiele dazu nennen. Wie kann man sie einteilen? (cardial, extracardial)
Welches sind die ersten 3 Hirnnerven? Benennung und Funktionsprüfung
Jetzt kommt der Sommer, alle gehen wieder in die Natur. Was können Sie zu FSME erzählen, was sagt Ihnen das?
Wer ist gefährdet? (Waldarbeiter, Jogger, Naturliebhaber…), wie kann man sich schützen? (Impfung, Kleidung, direkt nach Aufenthalt im Freien auf Zecken absuchen und entfernen (lassen).
Habe dann das Krankheitsbild runtergebetet und ungefragt zur Borreliose abgegrenzt (keine Impfung). Ist ein Zeckenbiss immer gefährlich? (zielte wohl darauf ab, dass nur infizierte Zecken den Virus übertragen können) und wie viele Zecken schätzungsweise infiziert sind?? (keine Ahnung, habe blind geraten und auf knapp 20 Prozent getippt. Sie klärte es aber nicht auf.. schien nicht so wichtig zu sein ?)
Ja, ihr würde das schon reichen, sie hätte keine weiteren Fragen, hat dann an den HP Herrn Zieger übergeben.
Der fragte dann als erstes, ob ich denn ein naturheilkundliches Mittel gegen Zecken kennen würde?
Äähmm, habe Kokosöl erwähnt und er meinte, in der Homöopathie wäre Staphysagria ein gutes wirkungsvolles Mittel. Aha, Danke- wieder etwas gelernt ?
Seine 1.Frage : ein Patient mit RR 160/120 kommt in die Praxis. Was sagen Ihnen die Blutdruckwerte?
Habe als erstes darauf hingewiesen, dass eine seitenvergleichende Messung wichtig wäre und zudem eine wiederholte Messung. Fand er klasse!
Dann habe ich erwähnt, dass die Werte für eine Hypertonie sprechen und zudem der diastolische Wert sehr hoch sei, was mich DD an ein Nierengeschehen denken lässt.
Wie kann man die Niere untersuchen, was findet man dort bei Hypertonus?
Inspektorisch über das Hautcolorit bei Niereninsuffizienz /Urämie, Nierenlager perkutieren, Urinstix, dann zusätzlich Blutwerte bestimmen (Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure)
Was ist ein Hypertonus, wie kann man ihn unterteilen?
Habe dann alles zur primären und sekundären Hypertonie heruntergebetet und alle Arten für den sekundären Hypertonus aufgezählt.
Das reichte ihm dann auch, keine weiteren Fragen ?
Sie schauten sich an und Frau Dr.Sprenger meinte, sie müssten sich nicht mehr beraten. Ich hätte eine prima Prüfung hingelegt und sie können mir direkt gratulieren. Yiopppppiiieeeeh! Die Endorphine schlagen Purzelbäume und nachdem ich mich artig bei Beiden bedankt habe, verlasse ich etwas benommen das Amtsarztzimmer…
Beide Prüfer waren sehr wohlwollend, die Atmosphäre war relativ entspannt (ich dagegen nicht ?) und angenehm. Frau Dr.Sprenger hat mich durch gezielte Nachfragen immer wieder auf den richtigen Weg gebracht, wenn ich mich mal „vergaloppiert“ hatte. Es wurde lediglich solides medizinisches Basiswissen abgefragt, so dass die Prüfung gut zu bewältigen war.
Ein ganz dickes DANKESCHÖN an das gesamte Team der Isolde Richter Schule für die intensive Lernzeit, die tolle Prüfungsvorbereitung bei/ mit Marlene und die gesamte Wegbegleitung zum HP. Ihr seid toll!!!!
Und Allen, die die Prüfung noch vor sich haben wünsche ich von Herzen ganz viel innere Zuversicht, den Glauben an sich selbst und das Vertrauen darauf, im richtigen Moment das nötige Wissen abrufen zu können! Man weiß wirklich viel, viel mehr, als man selber glaubt und manchmal braucht es nur die „richtige“ Frage, um zur eigenen Struktur zurückzufinden. Und solltet ihr immer wieder ins Zweifeln geraten und an Eure Grenzen stoßen, denkt daran, warum ihr mit der Ausbildung angefangen habt. Und bewahrt Euch dann dieses Gefühl….! Es lohnt sich durchzuhalten….. und dann diesen wunderschönen Satz am Ende der Prüfung zu hören !
VIEL GLÜCK und Alles Liebe!