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Liebe HPPa,
die diesjährige schriftliche Überprüfung löst überall heftige Diskussionen aus.
Gerne würden wir euch hier einfach mal zwei Fragen einstellen und interessiert fragen, wie Ihr sie gelöst hättet! Die Auswahlkriterien sind jetzt mal ganz bewusst nicht mit angegeben, entscheidet einfach mal so wie ihr es gerade denkt, welche Aussagen zutreffen:
Frage 1:
Welche der folgenden Aussagen treffen zu?
Zu den Symptomen des akuten Cannabisrausches zählen:
1. Gerötete Augen
2. Konzentrationsverbesserung
3. Veränderung der Sinneswahrnehmung
4. Ideenflüchtiges Denken
5. Miosis
Frage 2:
Welche der folgenden Aussagen zu Psychotherapieverfahren treffen zu?
1. Das katathyme Bilderleben gehört zu den verhaltenstherapeutischen Verfahren
2. Zu den systemischen Therapien gehört die Technik des zirkulären Fragens
3. Indikationen der Verhaltenstherapie sind Depressionen sowie Angst- und Zwangsstörungen
4. Bei Kindern können analytische Techniken angewendet werden
5. Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie gehört zu den imaginativen Verfahren
Viele Grüße,
Regina
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(12.10.2017, 15:01)Regina Herzog-Visscher schrieb: Liebe HPPa,
die diesjährige schriftliche Überprüfung löst überall heftige Diskussionen aus.
Gerne würden wir euch hier einfach mal zwei Fragen einstellen und interessiert fragen, wie Ihr sie gelöst hättet! Die Auswahlkriterien sind jetzt mal ganz bewusst nicht mit angegeben, entscheidet einfach mal so wie ihr es gerade denkt, welche Aussagen zutreffen:
Frage 1:
Welche der folgenden Aussagen treffen zu?
Zu den Symptomen des akuten Cannabisrausches zählen:
1. Gerötete Augen
2. Konzentrationsverbesserung
3. Veränderung der Sinneswahrnehmung
4. Ideenflüchtiges Denken
5. Miosis
Frage 2:
Welche der folgenden Aussagen zu Psychotherapieverfahren treffen zu?
1. Das katathyme Bilderleben gehört zu den verhaltenstherapeutischen Verfahren
2. Zu den systemischen Therapien gehört die Technik des zirkulären Fragens
3. Indikationen der Verhaltenstherapie sind Depressionen sowie Angst- und Zwangsstörungen
4. Bei Kindern können analytische Techniken angewendet werden
5. Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie gehört zu den imaginativen Verfahren
Viele Grüße,
Regina Liebe Regina,
zur akuten Cannabisintoxikation hätte ich die Antworten 1 und 3 als korrekt gekennzeichnet. Sinneswahrnehmungen sind zwar explizit mit dieser Terminologie in der ICD 10 nicht genannt, jedoch ist für mich das verzögerte Zeiterleben eine veränderte Sinneswahrnehmung. Miosis kommt in der akuten Intoxikation bei Alkohol zwischen 2-2,5 Promille, bei Sedativa oder Hypnotica und bei den Opioden vor. Bei Cannabis ist im Rausch die Pupille erweitert und nicht verkleinert.
Die therapeutischen Verfahren habe ich noch nicht gelernt. jedoch versuche ich es mir mal herzuleiten.
1.) meines Erachtens falsch. Bei der Verhaltenstherapie werden durch Umstrukturierung von erlernten Reiz-Reaktionsmustern neue Fähigkeiten gefördert, die eine bessere Selbstregulation und somit die "Heilung" möglich machen. Eine Methode ist das S-O-R-K-Modell. Das katathyme Bilderleben zählt meines Erachtens zu der Arbeit mit Vorstellungen, und Bildern also zu den imaginativen Verfahren.
2.) richtig. In der systemischen Therapie wird der Ansatz darin gesehen, dass jeder in seinem System eine Rolle einnimmt, und so wiederum das gesamte System im Gleichgewicht hält. Durch das zirkuläre Fragen: was würde denn A sagen, wenn sie ihn fragen, wie B sich fühlt wenn C das und das macht wird das System und das Zusammenspiel deutlich. Savina hat im PB das Bild von einem Mobile geprägt, wenn ich ein Teil nach unten ziehe wippen die anderen Teile automatisch wieder in ein Gleichgewicht ...auch wenn es zunächst schief ist.
3.) richtig, das sind meines Erachtens klassische Störungsbilder die durch erlernen von neuen Denk- und Verhaltensmuster Linderung erfahren können.
4.) falsch. Grundvoraussetzung für Psychoanalyse ist die Fähigkeit zu komplexen und differenzierten Denk- und Reflexionsvorgängen, eine Stabilität der Ich-Strukturen und eine Frustration im sozialen Umgang. Alles Themen die ich bei Kindern und Jugendlichen nicht entwickelt sehe, bzw. nicht in erforderlichem Umfang.
5.) richtig. Die wichtigen Begründer der tiefenpsychologisch fundierten Psychologie sind Carl. G. Jung und Alfred Adler. Jung entwickelte den Begriff des kollektiven Unbewussten, das Erbe früherer Generationen und wenn ich nun daraus den Schulterschluss zum transgeneralisierten Trauma schlage, dann denke ich das die tiefenpsychologisch fundierte Psychologie zu den imaginativen Verfahren zählt. Schon etwas wild kombiniert :-).
Was bei allem herleiten und überlegen ganz klar ist, im Prüfungsstress und ohne Dr. Psych wäre ich sicherlich auf andere Antworten gekommen. Mit Auswendiglernen kommt da nicht wirklich weiter. Aber gut, es hilft unseren Klienten ja auch nur, wenn wir unser Wissen durchdrungen haben - also: ich habe noch einen langen Weg vor mir, aber Schritt für Schritt wird schon was daraus werden und es zeigt sich, dass es nicht mehr genügen wird keine Gefahr für die Volksgesundheit zu sein. Die neue DVO lässt grüßen. So zumindest mein Eindruck bei der Frage zu den Therapieverfahren (aber vielleicht auch dem geschuldet, dass ich die noch nicht wirklich angeschaut habe und die Antworten auch irgendwo im Skript oder den Unterlagen stehen..).
Bin gespannt, welche Antworten in der schriftlichen Prüfung gesucht waren und dir vielen Dank für s Einstellen und die Auflösung.
Liebe Grüße
Tanja
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Also ganz spontan hätte ich jetzt entschieden zu Frage 1
Antwort 1 und 3
und zu Frage 2
Antwort 2 3 4 5 richtig
Tanja hat ja schon ausführliches darüber geschrieben, ich allerdings finde Antwort 4 auch richtig weil einmal in der Antwort steht können angewandt werden und nicht wird grundsätzlich angewendet
Und ich lasse mich zu der Antwort hinreißen, weil ich schon selbst Erfahrungen indem Bereich gemacht habe, das Kinder analytisch behandelt wurden.
Bin da mal auf die Ausführungen der anderen und auf heftige Diskussion gespannt
ganz liebe Grüße
Dani
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(12.10.2017, 18:04)DaniBene schrieb: Also ganz spontan hätte ich jetzt entschieden zu Frage 1
Antwort 1 und 3
und zu Frage 2
Antwort 2 3 4 5 richtig
Tanja hat ja schon ausführliches darüber geschrieben, ich allerdings finde Antwort 4 auch richtig weil einmal in der Antwort steht können angewandt werden und nicht wird grundsätzlich angewendet
Und ich lasse mich zu der Antwort hinreißen, weil ich schon selbst Erfahrungen indem Bereich gemacht habe, das Kinder analytisch behandelt wurden.
Bin da mal auf die Ausführungen der anderen und auf heftige Diskussion gespannt Das hat was...die Spannung steigt ?
Liebe Grüße
Tanja
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Vielen Dank fürs Mitmachen...
Für den Fall, dass noch andere HPPa mitdiskutieren möchten, lasse ich es erst einmal unbeantwortet.
Aber für die Zwischenzeit, damit es nicht so langweilig wird, stelle ich noch eine dritte Frage ein, die zu kontroversen Diskussionen geführt hat. Hier gebe ich die Information hinzu, dass ZWEI Antworten gewählt werden mussten.
wäre somit unsere Frage 3
Welche der folgenden Aussagen zur Somatisierungsstörung (nach ICD‐10) treffen zu?
Wählen Sie zwei Antworten!
A) Die Störung beginnt meist im frühen Erwachsenenalter
B) Die Diagnose kann nach 3 Monaten bei entsprechender Symptomatik gestellt werden
C) Die Störung tritt bei beiden Geschlechtern gleich häufig auf
D) Die Betroffenen sind aufgrund ihres hohen Leidensdruckes meist rasch zu einer Psychotherapie motivierbar
E) Im Störungsverlauf kann es zu einer Abhängigkeit oder einem Missbrauch von Medikamenten kommen
Spannende Freude auch damit,
liebe Grüße
Regina
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(12.10.2017, 21:30)Regina Herzog-Visscher schrieb: Vielen Dank fürs Mitmachen...
Für den Fall, dass noch andere HPPa mitdiskutieren möchten, lasse ich es erst einmal unbeantwortet.
Aber für die Zwischenzeit, damit es nicht so langweilig wird, stelle ich noch eine dritte Frage ein, die zu kontroversen Diskussionen geführt hat. Hier gebe ich die Information hinzu, dass ZWEI Antworten gewählt werden mussten.
wäre somit unsere Frage 3
Welche der folgenden Aussagen zur Somatisierungsstörung (nach ICD‐10) treffen zu?
Wählen Sie zwei Antworten!
A) Die Störung beginnt meist im frühen Erwachsenenalter
B) Die Diagnose kann nach 3 Monaten bei entsprechender Symptomatik gestellt werden
C) Die Störung tritt bei beiden Geschlechtern gleich häufig auf
D) Die Betroffenen sind aufgrund ihres hohen Leidensdruckes meist rasch zu einer Psychotherapie motivierbar
E) Im Störungsverlauf kann es zu einer Abhängigkeit oder einem Missbrauch von Medikamenten kommen
Spannende Freude auch damit,
liebe Grüße
Regina
mhmm dann wollen wir auch mal Frage 3 angehen
ich wähle Antwort C und E, wobei in der ICD-10 nicht direkt etwas steht zu der Häufigkeit der Geschlechter, oder ich habe es überlesen
Doch laut Ausschlussverfahren würde ich auf diese Antworten kommen.
A) ist falsch, eher im mittleren bis älteren Alter
B) 3 Monate ist nicht richtig , habe was von 2 Jahren im Kopf ?? Ansonsten undifferenziert aber da mindestens 6 Monate
D) die Betroffenen wollen ja nicht wahrhaben das keine körperliche Erkrankung besteht- sie begeben sich durch das ständige suchen nach einer körperlichen Erklärung auf einen Ärzte und Untersuchungsmarathon
ganz liebe Grüße
Dani
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Zitat:ich wähle Antwort C und E, wobei in der ICD-10 nicht direkt etwas steht zu der Häufigkeit der Geschlechter, oder ich habe es überlesen
Huhu Dani,
in der ICD10 steht das nicht, aber in meinem Skript im Kasten zur Epidemiologie steht dazu was. ;-)
Es sind weitaus mehr Frauen als Männer betroffen.
Liebe Grüße,
Savina
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Liebe mutige Auflöser!
da niemand weiter diskutieren möchte, löse ich mal auf, damit Rosie sich fürs Wochenende entspannen kann
Fange dabei mit der Frage 3 an, denn Savina hat ja den Ansatz zur Auflösung netterweise schon gelegt. Wie schon gesagt, stimmt also die Antwort C in dem Falle nicht. Liebe Dani, mit deinen anderen Aussagen zu B , D und E liegst du dagegen goldrichtig.
Angekreuzt werden sollte (laut vorläufigen Auflösungsschlüssels) also E und ebenfalls die Lösung A. Häufig beginnt die Störung im frühen Erwachsenenalter (...und kann leider auch das ganze Leben anhalten, wobei der Verlauf durchaus fluktuierend sein kann, also auf und ab, mal mehr mal weniger ausgeprägt).
__________________________________________________________________________________________________________________
zu Frage 1 (und das war schwierig finde ich)
bei Euren Antworten oben hat noch die Aussage "Ideenflüchtiges Denken" gefehlt. Somit also waren es die Antworten 1,3,4. Im akuten Rausch gibt es diese heitere Euphorie, die durchaus zu einer Art ideenflüchtigem Denken führen kann. Steht allerdings nicht in der ICD10 und konnte hier leicht übersehen werden. Besonders trickreich war die Aussagekombination, man konnte hier nicht durch Ausschlussverfahren an die richtige Lösung kommen. Man musste es einfach wissen.
___________________________________________________________________________________________________________________
Nun zu Frage 2:
1) habt Ihr richtig als "falsch" eingestuft , Katathym imaginatives Bilderleben entwickelte sich aus der Tiefenpsychologischen Psychotherapie.
2) habt Ihr richtig als "richtig" eingestuft
3) ebenfalls richtig
4) zur Hälfte richtig Stolperfallen aber auch sehr hilfreich sind die Formulierungen "kann" in einer Frage... Kann, kann ja theoretisch immer möglich sein irgendwie. Also bei dieser Formulierung immer mal eine extra Denkschleife einlegen bevor man zur Entscheidung kommt. In diesem Fall war es ganz schön link formuliert. Es steht ja nicht "Psychoanalyse" sondern nur "analytische Techniken". Wenn ich mal an den Rorschach-Test als analytische Technik denke, ist es sicherlich möglich, den auch bei Kindern anzuwenden.
5) beide gaaaaaanz kalt Der liebe Sigmund und alle, die ihn weiter ausbauten, war sicher sehr phantasievoll in seinen Auslegungen und Analysevorschlägen... aber mit Imagination an sich hatten diese Herren vorerst nichts zu tun. Das "Katathyme Bilderleben" entwickelte sich dann später. Somit ist diese Antwort 5 nach dem vorläufigen Lösungsschlüssel nicht anzukreuzen gewesen.
__________________________________________________________________________________________________________
Übrigens... Wenn Euch das Spaß gemacht hat, dann könnten wir alle (also auch Ihr) hier gerne weitere Pfrüfungsfragen (auch alte) einstellen und diskutieren.
Lernen tut man allemal etwas,
viele Grüße
Regina
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(13.10.2017, 18:44)Regina Herzog-Visscher schrieb: Liebe mutige Auflöser!
da niemand weiter diskutieren möchte, löse ich mal auf, damit Rosie sich fürs Wochenende entspannen kann
Fange dabei mit der Frage 3 an, denn Savina hat ja den Ansatz zur Auflösung netterweise schon gelegt. Wie schon gesagt, stimmt also die Antwort C in dem Falle nicht. Liebe Dani, mit deinen anderen Aussagen zu B , D und E liegst du dagegen goldrichtig.
Angekreuzt werden sollte (laut vorläufigen Auflösungsschlüssels) also E und ebenfalls die Lösung A. Häufig beginnt die Störung im frühen Erwachsenenalter (...und kann leider auch das ganze Leben anhalten, wobei der Verlauf durchaus fluktuierend sein kann, also auf und ab, mal mehr mal weniger ausgeprägt).
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zu Frage 1 (und das war schwierig finde ich)
bei Euren Antworten oben hat noch die Aussage "Ideenflüchtiges Denken" gefehlt. Somit also waren es die Antworten 1,3,4. Im akuten Rausch gibt es diese heitere Euphorie, die durchaus zu einer Art ideenflüchtigem Denken führen kann. Steht allerdings nicht in der ICD10 und konnte hier leicht übersehen werden. Besonders trickreich war die Aussagekombination, man konnte hier nicht durch Ausschlussverfahren an die richtige Lösung kommen. Man musste es einfach wissen.
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Nun zu Frage 2:
1) habt Ihr richtig als "falsch" eingestuft , Katathym imaginatives Bilderleben entwickelte sich aus der Tiefenpsychologischen Psychotherapie.
2) habt Ihr richtig als "richtig" eingestuft
3) ebenfalls richtig
4) zur Hälfte richtig Stolperfallen aber auch sehr hilfreich sind die Formulierungen "kann" in einer Frage... Kann, kann ja theoretisch immer möglich sein irgendwie. Also bei dieser Formulierung immer mal eine extra Denkschleife einlegen bevor man zur Entscheidung kommt. In diesem Fall war es ganz schön link formuliert. Es steht ja nicht "Psychoanalyse" sondern nur "analytische Techniken". Wenn ich mal an den Rorschach-Test als analytische Technik denke, ist es sicherlich möglich, den auch bei Kindern anzuwenden.
5) beide gaaaaaanz kalt Der liebe Sigmund und alle, die ihn weiter ausbauten, war sicher sehr phantasievoll in seinen Auslegungen und Analysevorschlägen... aber mit Imagination an sich hatten diese Herren vorerst nichts zu tun. Das "Katathyme Bilderleben" entwickelte sich dann später. Somit ist diese Antwort 5 nach dem vorläufigen Lösungsschlüssel nicht anzukreuzen gewesen.
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Übrigens... Wenn Euch das Spaß gemacht hat, dann könnten wir alle (also auch Ihr) hier gerne weitere Pfrüfungsfragen (auch alte) einstellen und diskutieren.
Lernen tut man allemal etwas,
viele Grüße
Regina
Sodale,
danke Regina für die Auflösung, nun können wir entspannt ins WE flitzen
Und Dir Savina für den Hinweis im Skript, habe direkt nachgeschlagen und da ist wieder die Antwort dazu, warum es nicht reicht einfach nur die ICD-10 zu kennen sondern tatsächlich wichtig erscheint eine Ausbildung zu genießen und das noch mit so einer tollen Dozentin an der besten Schule
Gerne bin ich für weitere Fragen und Schandtaten bereit, damit hier etwas Leben ins Forum kommt und zum Lernen wunderbar . Zumal ich dann ohne zu luren oder noch nicht Wissen versuche die Frage zu beantworten. Denn schließlich ist dieses Forum wunderbar dazu gedacht zu Lernen und Fortschritte zu machen. Wenn ich schon alles wüsste wäre es ja Fad.
Müssen ja unsere Neurone Datenbahn ausbauen, also wer ist noch dabei
ganz liebe Grüße
Dani
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Liebe HPP-a
Die ersten Rückmeldungen aus mündlichen Überprüfungen rollen herein
Wer mag, denkt mit und überlegt mal still, ob er es hätte adhoc beantworten können.
„Nennen Sie uns doch bitte zu Beginn, was Sie über die Risiken einer Psychotherapie wissen?“
Eine schöne Beschäftigung zum Wochenende ist das doch, oder.
Viele entspannte Grüße,
Regina
P.s.... natürlich freue ich mich auch, wenn Ihr die Antwort hier preisgebt
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Hallo Regina,
jede Therapieform benötigt gewisse Voraussetzungen. Wenn diese nicht erfüllt sind, dann kann das Therapiekonzept den Klienten schädigen.
Zum Beispiel denke ich daran, dass Menschen mit endogenen Erkrankungen, z.B. mit Schizophrenien oder Depressiven u/o. manischen Episoden zunächst eine Pharmakotherapie benötigen bevor mit einer entsprechenden Gesprächs- oder Verhaltenstherapie begonnen werden kann. Ist dies nicht gegeben, dann kann die Therapie die Symptome des Patienten verstärken und den Patienten z.B. tiefer in den Wahn oder die Freudlosigkeit stürzen und somit evtl. Suizidtendenzen verstärken. Dies ist auch der Grund, warum manche Diagnosen vom HPP nur supportiv begleitet werden dürfen, da zunächst die medikamentöse Behandlung und Einstellung von Nöten ist. Manche Therapieformen sind bei einzelnen Krankheitsbildern komplett kontraindiziert. Habe im Kopf, dass bei Schizophrenie bei der ja an erster Stelle Denken, Antrieb, Wahrnehmung und Affekt beeinträchtigt sind keine kreativen Therapien zum Einsatz kommen sollen.
Auch die Pharmakotherapie birgt natürlich Risiken, aufgrund der Nebenwirkung der Medikamente. Z.B. Lithium aufgrund seiner geringen therapeutischen Breite.
Ebenso kann es sein, dass eine Therapie weitere Erkrankungen fördert. Z.B im Rahmen von Alkoholentzugstherapien. Wenn der Patient z.B. im Rahmen der Psychotherapie Antidepressiva oder Anxiolytika erhält um evtl. ursächliche Faktoren für die Alkoholabhängigkeit zu beheben kann eine Abhängigkeit von diesen psychotropen Substanzen entstehen.
Und dann denke ich noch an das Phänomen der Übertragung und der Gegenübertragung. Wenn beide, Therapeut und Klient in diesem Phänomen zusätzlich noch die Abstinenzregel verletzen, dann kann es zu massiven psychischen Abhängigkeiten führen, in Folge dessen der Patient, sozusagen der Schutzbefohlene in meinen Worten, sich immer in der schwächeren Position befindet und durch "Fehlverhalten" seines Therapeuten weiter in seine "Krankheit" getrieben werden kann.
Bin gespannt was die anderen noch dazu beitragen werden und schicke
liebe Grüße, bis morgen Abend
Tanja
Liebe Grüße
Tanja
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Liebe Tanja,
vielen Dank für deine Antwort und dass du dich hier beteiligst mit deinen Worten und Kenntnissen
Vielleicht möchte der/die ein oder andere HPPa noch etwas hinzufügen? Man könnte noch weitere Aspekte aufzählen und es ist eine gute Übung für die mündliche Überprüfung.
viele Grüße
Regina
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Liebe Prüflinge
Gerne greife ich diesen Thread noch einmal auf, um besonders knifflige Fragen einzustellen, die mir in Prüfungsprotokollen aufgefallen sind.
Ich denke, dass in Zukunft noch mehr Wert auf die Überprüfung gelegt werden wird, ob wir uns „fachbezogen unterhalten können“, diese Formulierung wird ja genau so in den erweiterten Richtlinien gebraucht.
Also heißt es wieder vermehrt, Vokabeln zu büffeln.... viele Prüfer kommen aus der Psychoanalyse und es gibt in der Tat schon geraume Zeit einige GA die besonders gerne Begriffe daraus abfragen.
Anlässlich einer gestrigen Aufgabe im DD-Kurs stelle ich deshalb als erste Begriffe nacheinander die nun folgenden ein. Wer mag, beteiligt sich... es übt und schult
1. Was verstehen Sie unter dem Begriff „Strukturmodell der Persönlichkeit“ ( „Instanzenmodell“)?
2,3,4 folgen ....
Viel Freude beim Formulieren.
Regina
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Guten Morgen,
Die Klicks zeigen mir an, dass diese Fragen durchaus gelesen werden, vielleicht fehlt einfach der Mut, sie hier zu beantworten.
Da ich damit kein Problem habe, stelle ich dennoch ab und zu weitere Fragen ein... ich studiere ja regelmäßig mündliche Prüfungsprotokolle und kann euch daher gerne Wissen weitergeben.
Frage 2 zu oben war
„Erklären Sie kurz, was mit dem topografischen Modell gemeint ist“
Frage 3 ist dann logischerweise nach...
„.... Phasenmodell der Entwicklungspsychologie“.
Viel Freude beim Forschen und Üben.
Regina
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Neue Frage, neues Glück
" Ein Patient, mit dem Sie seit einigen Monaten arbeiten, hat sich in Sie verliebt. Sie erwidern seine Gefühle. Was machen Sie?"
Tja... der Frühling treibt halt manche Blüte....
viel Freude beim Lösen.
Regina
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Hallo liebe Regina,
zuerst einmal vielen Dank, dass Du nicht aufgibst und uns HPP-Anwärtern immer wieder rätselhafte Fragen stellst.
Dann versuche ich mich 'mal in der Beantwortung Deiner Frage:
Sollte ich als Therapeutin in eine solche Situation kommen, wäre es nicht richtig, die Therapie fortzuführen. Es könnte z. B. eine Übertragung/Gegenübertragung zugrunde liegen, die den Therapieerfolg beeinflussen könnte. In diesem Fall würde ich den Klient dabei unterstützen, einen anderen Therapeuten zu finden, mit dem er die Therapie fortführen kann. Ich selbst würde mich um Supervision bemühen, um mir über eventuelle eigene Themen diesbezüglich klar zu werden und (auch) künftig richtig zu handeln.
Dazu gibt es eine Regelung in der Berufsordnung der Landespsychotherapeutenkammer - die Abstinenzregel. Die darin enthaltenen Regelungen sind meiner Ansicht nach auch eine gute Orientierung für den HPP, obwohl ich dazu bisher explizit nichts gefunden habe und obwohl dem HPP ja auch nicht der Entzug der Approbation drohen würde (so wie im schlimmsten Fall einem psychologischen Psychotherapeut), dies liegt einfach auch in der Verantwortung eines HPP. Vielleicht mag hierzu jemand etwas ergänzen oder korrigieren?
Der Therapeut hat eine besondere Verantwortung und Einfluss auf den Patienten/Klienten und sollte "nicht in Erscheinung treten" - z. B. schildert er unter anderem seine Gefühle und Bedürfnisse nicht.
Ich hoffe, ich liege mit meiner Einschätzung nicht komplett daneben - aber auch dann bin ich froh über den Lerneffekt
Liebe Grüße
Karin
LG Karin
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Hallo liebe Karin,
erst einmal, vielen Dank für deine Beteiligung
Mit deiner Einschätzung liegst du zunächst sehr richtig. Es wäre völlig korrekt, in solch einem (erfragten) Fall den Klienten "abzugeben" an einen anderen Therapeuten und auch der Gedanke, dann selbst Supervision in Anspruch zu nehmen ist absolut richtig.
Es wäre und ist der einzig richtige Schritt, denn - würden die Gefühle weitergehen und sexuelle Handlungen daraus erstehen, wären diese strafbar - auch dann, wenn in beiderseitigem Einvernehmen. Hier gälte dann StGb § 174c.
Es ist auch durchaus korrekt vom Problem der Übertragung-Gegenübertragung zu sprechen.... das hast du sehr richtig erkannt und formuliert.
Die Frage des Prüfers ging übrigens weiter... "Wie wäre es, wenn die Therapie vorbei ist, "dürften" Sie dann?"
Richtige Antwort, ja, wenn eine geraume Zeit vergangen ist (geraume Zeit ist nicht definiert, Quellen berichten von ca. 1 Jahr, aber es gibt nichts Genaues) dann "dürfte" man zusammenkommen. Voraussetzung ist, dass der Therapieabbruch nicht deshalb erfolgte, um sexuelle Handlungen zu ermöglichen.
Tatsache ist also, dass es ein sehr ernst zu nehmender Tatbestand wäre, käme es in Folge von Verliebtheit zu einer sexuellen Beziehung. HPP würden übrigens vom zuständigen GA zur weiteren Verantwortung gezogen in solch einem Fall. Niedergelassene Therapeuten oder Ärzte von den ihnen entsprechenden Stellen.
Der Therapeut hat eine besondere Verantwortung und Einfluss auf den Patienten/Klienten und sollte "nicht in Erscheinung treten" - z. B. schildert er unter anderem seine Gefühle und Bedürfnisse nicht.
Zu dieser Annahme möchte ich ergänzen, dass dies der Ansatz der Psychoanalytischen Verfahren ist jedoch innerhalb der unterschiedlichen Verfahren variieren kann. Zum Beispiel bei der klientenzentrierten Gesprächstherapie nach C. Rogers ist es durchaus angebracht, dass auch der Therapeut sich mit Gefühlen zeigt und auch als Person in Erscheinung tritt. Das ist also immer ein bisschen abhängig davon, wie man arbeitet.
Danke für dein Mitmachen! Ich wünsche dir viel Lernerfolg und Freude,
viele Grüße
Regina
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Hallo liebe HPPa,
wow, wir haben jetzt ganz neu den Bereich für die Prüfungsprotokolle hier in unserem Thread.
Ja, wir sind an Anzahl gewachsen und somit auch die Anzahl der Protokolle - da lohnt es sich, einen oder zwei Blicke hineinzuwerfen. Klasse!
Und damit gleich gaaaanz viele neue Protokolle dazukommen können hier meine nächste Frage zum Üben für jeden, der mitmachen möchte - ob hier oder zuhause bei sich oder in der Lerngruppe :
"Bitte schildern Sie mir den Ablauf einer Psychotherapie!"
viele Grüße !
Regina
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Hallo liebe HPPA`lerInnen
wieder eine kleine Frage aus den letzten Prüfungsprotokollen:
Nach einem Fall und folgenden Wissensfragen zu Depressionen nach F.3 folgte die Frage:
Wie werden depressive Episoden behandelt?
Wie behandeln Sie selbst?
Viel Freude beim Forschen und Üben, wie immer....
viele Grüße,
Regina
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Liebe Regina,
wollte nur mal DANKE sagen für deine Prüfungsfragen hier und deine Denk- und Lernanregungen! Wirklich klasse :-)
Liebe Grüße,
Savina
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