Hallo Verena,
hast Du Zugriff auf die Schulungsaufzeichnungen in unserem E-learning? Da haben wir in der letzten Stoffwechselschulung die Elemente Natrium und Kalium ziemlich genau auseinander genommen und wir haben darin zusammen erarbeitet wie es zu den Symptomen kommt. Evtl. hilft Dir die Aufzeichnung: es war der Stoffwechsel Teil 2 von diesem Jahr.
Ganz vereinfacht kann man sich merken das Kalium für das Ruhepotenzial wichtig ist, also für die elektrische Stabilität der Zelle. Das Ruhepotenzial der Zellmembran beruht auf einem Kaliumgleichgewicht, wird also dadurch bestimmt, wieviel Kalium innen und wieviel aussen ist. Dabei kann sowohl ein Absinken als auch ein zu hoher Anstieg unserer Kaliumionen zu elektrischer Instabilität führen und damit zu Symptomen.
Wir brauchen es eben für Erregungsübertragung im Nervensystem, wie auch im Herzen für die Reizweiterleitung, die nur mit der richtigen Menge an Kalium korrekt funktioniert. (zwar sind noch andere wichtig: Ca, Na etc. ;-) )
Kalium ist also wichtig für die Muskel- und Nervenerregbarkeit und die Herztätigkeit. Fehlt uns Kalium, dann funktioniert dies nur eingeschränkt. Ergo wird das Ruhepotential vermindert und somit auch die neuromuskuläre Erregbarkeit. Damit haben wir 2 Systeme im Argen:
1. neuromuskuläre Funktion inkl. der glatten Muskulatur -> insb. merken: Darm = Obstipation
2. kardiovaskuläre Funktion -> Folge Rhythmusstörungen
So umgekehrt: wir haben zuviel Kalium = führt auch wieder zu Störungen in der Muskel- und Nervenerregbarkeit. Hier wird das Ruhepotential erhöht und damit auch die neuromuskuläre Erregbarkeit. Wenn das sehr stark so abläuft, kann es dazu führen das die Depolarisation nicht mehr funktioniert und wir somit eine Muskelschwäche bis schlaffe Lähmung haben. Die Zelle kann nach einem einzigen Aktionspotential nicht mehr unter die ca. -40 mV repolarisieren. Kann sie das nicht, können sich auch nicht mehr die spannungsabhängigen Kanäle für Natrium nicht öffnen, ergo auch kein Aktionspotential = wieder Funktionsstörungen.
Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen. Es ist ja ein sehr spannendes, komplexes Thema was die netten Ionen alles an der Zelle treiben.
LG Gini