Frage zum Herz-Skript

[Daniela Starke]

Hallo!
Habe eine neue Frage zum Herz-Skript!

Folgenden Absatz finde ich schwierig:
"Grund für die Spaltung des 2. Herztones beim Gesunden ist es, dass durch die Einatmung der venöse Rückfluss zum Herzen gefördert wird. Dadurch dauert die Systole in der rechten Kammer etwas länger und der Schluss der Pulmonalklappe erfolgt zeitlich etwas verzögert. Dieses Spal­tungsintervall beträgt zwar nur 0,03 bis 0,08 Sekunden ist aber dennoch im angegebenen Areal deutlich zu hören. Da in der linken Herzhälfte ein höherer Druck herrscht als in der rechten, ist das Zuschlagen der Aortenklappe etwas lauter als das der Pulmonalklappe."

Vielleicht kann mir jemand beantworten, warum durch die Einatmung der venöse Rückfluss genau gefördert wird?
Es fließt also vermehrt Blut in den rechten Vorhof, denn wenn die rechte Kammer eine längere Systole macht (aus welchen Gründen auch immer???), hat der Vorhof ja Diastole und saugt mehr Blut auf (oder?).

Logisch ist dann wieder, dass die Pulmonalklappe natürlich demzufolge später schließt.

Warum genau ist dann aber links ein höherer Druck? Im linken Vorhof, weil der volle rechte so von der Seite drückt oder weil von der Lunge dann das vermehrte Blut mit mehr Druck zur linken Seite fließt?

Liebe Grüße
Laila

(Ich habe diese Frage hierher kopiert. Frage von Laila

[Isolde Richter]

Liebe Laila, das sind ja gleich eine Reihe von Fragen. Also mal der Reihe nach:

1. In der linken Herzhälfte herrscht immer ein höhere Druck als in der rechten, da die linke Herzhälfte das Blut in den ganzen Körper pumpen muss, die rechte aber nur in die Lungen.
Deshalb ist das Zuschlagen der Aortenklappe grundsätzlich lauter als das der Pulmonalklappe. Dieser ganze Sachverhalt hat nichts mit der Spaltung zu tun. Das ist grundsätzlich so.

2. Deine Frage: Vielleicht kann mir jemand beantworten, warum durch die Einatmung der venöse Rückfluss genau gefördert wird?
Antwort: Durch die Einatmung dehnen sich die Lungen aus und pressen das Blut das in der Hohlvene ist, vorwärts.

3. Fließt nun vermehrt Blut in den Vorhof, dauert hier die Diastole etwas länger. Damit verlängert sich auch die Systole der Kammer.
Zur Erinnerung: Wenn der Vorhof in der Diastole ist, ist die Kammer in der Systole.

Liebe Laila, waren das die Fragen?
Sonst einfach nochmals nachfragen.

LG Isolde

PS. Danke liebe Daniela, dass Du die Frage hier eingestellt hast, damit ich Sie finden konnte.

[Laila]

Liebe Isolde!

Vielen, vielen Dank für die Erklärung! Das hilft mir weiter!

Jetzt hab ich nur noch eine Frage:
Wenn rechts stets mehr Blut in den Vorhof aufgenommen wird als links in die Aorta rausgepummt wird, gibts dann kein Blutstau in der Lunge?
Ich hätte nämlich gedacht, dass vielleicht die Aortenklappe in diesem Fall deshalb lauter ist, weil sie ständig versucht das auszugleichen und mit noch höherem Druck als normal schon das Blut pumpt!

Liebe Grüße
Laila

[Isolde Richter]

Liebe Laila,
es kann zwar bei der Ein- und Ausatmung hinsichtlich der Blutmenge gewisse Verschiebungen geben. Aber letztendlich pumpt die linke Herzhälfte genau das Blut aus, das von der rechten in den Lungenkreislauf abgegeben wurde. Anderenfalls gibt es schwere Probleme (Stauungserscheinungen im Lungenkreislauf)

LG Isolde

[stefania]

Hallo Isolde,

ich habe eine Frage zur Tachykardie. Was genau passiert physiologisch im Herz-Kreislauf-System, wenn ich ein Glas Wasser trinke. Wieso beruhigt das den Herzschlag?

Danke für deine Unterstützung.

Herzlichst

Steffi

[Isolde Richter]

Liebe Steffi (Stefania),
durch das Trinken von (kaltem) Wasser wird ein parasympathischer Reiz gesetzt. Das heißt der Parasympathikus (= Erholungsnerv) wird zu einer vermehrten Tätigkeit angeregt. Als Erholungsnerv setzt er die Herzschlagfolge herab.

LG Isolde

[Bernhard]

Ich bin begeistert von Thematik und Erklärung.
Danke
Bernhard