Angst und Panik begegnen uns bei fast allen Patienten/Klienten in unserer Praxis.
Der Umgang damit ist für die Patienten sehr schwer und kräfteraubend. Und es kostet sehr viel Lebensqualität.
Zunächst geht es darum, die akut auftretenden Angst und Panikattacken zu stoppen.
Anschließend kann dann durch gezielte Übungen die Entstehung dieser Attacken verhindert werden.
Im neuen Kurs "Angst und Panik - verstehen und überwinden", der am 11. Oktober 2018 startet, lernen wir 9 Interventionen kennen, die wir dem Patienten für aufkommende Angst und Panikattacken an die Hand geben können, um sie zu stoppen. Danach zeige ich Euch, welche Übungen ich mit den Patienten mache, damit die Ängste erst gar nicht mehr auftreten.
Das alles ist praxiserprobt und schnell umsetzbar. Damit ihr mal eine Ahnung bekommt, wie so ein Kurs aussieht, stelle ich Euch hier eine Intervention aus dem aktuellen Skript zum Kurs zur Verfügung. Im Kurs gibt es natürlich ausführlichere Erklärungen dazu und weitere Tipps und Tricks. Aber so bekommt ihr schon einmal einen Einblick.
Hier eine meiner Lieblingsinterventionen:
4.3. Seitenwechsel
Wenn wir Gedanken haben ist das, als wenn wir mit uns selber sprechen. Dabei hören wir unsere eigene Stimme im Kopf, auch wenn wir gar nichts laut aussprechen.
Wir bitten den Patienten/Klienten auf mal genau auf diese Stimme zu achten. Wenn er seine Angst-Gedanken denkt (gleich bekomme ich eine Panikattacke. / Ich kann nicht einkaufen gehen, da sind zu viele Leute. / Bestimmt passiert mir gleich etwas Schlimmes…) ist es spannend und hilfreich, auf welcher Seite bzw. auf welchem Ohr er sie hört. Es kann einen Moment dauern, bis er es herausfindet. 98 % werden aber irgendwann eine Seite benennen können.
Falls es dem Patienten/Klienten möglich ist, mal ganz bewusst etwas sehr positives zu denken, bitten wir ihn, auch hier herauszufinden, auf der welchem Ohr er die positiven Dinge hört. In den allermeisten Fällen ist es die andere Seite.
Wenn die negativen Gedanken, die ihn so ängstigen, wieder auftauchen, darf er sie nun einmal auf die andere Seite schieben und versuchen, sie auf dem anderen Ohr zu hören. Da das andere Ohr in der Regel das positiv-besetzte Ohr ist, werden die Ängste auf einmal kleiner. Viele berichten von einer veränderten Stimmlage oder einer geänderten Geschwindigkeit. Durch die Konzentration auf das Verschieben und die Veränderung der Wahrnehmung kann eine Entlastung der Situation entstehen.
Diese Übung kann auch mit Bildern gemacht werden, die vor dem geistigen Auge auftauchen, wenn eine Angstattacke droht.
Weitere Informationen und auch ein kleines Video von mir, in dem ich den Kursinhalt vorstelle, findet ihr hier:
Handwerkskoffer: Angst und Panik - verstehen und überwinden
![Heart Heart](https://www.fernlehrgang-heilpraktiker.com/forum/images/smilies/heart.gif)
Anja Flörke