Tremor (Zittern)
Zittern kommt physiologisch vor (die Muskulatur zittert ständig nicht sichtbar). Wenn es verstärkt auftritt, wird es sichtbar und man spricht von Tremor. Tremor beschreibt die rhythmische Zuckung von Extremitäten und evtl. dem Kopf oder anderen Körperteilen. Verursacht wird diese Zuckung durch antagonistisch (entgegengesetzt) wirkende Muskelarbeit.
Um die Ursachen für den Tremor herauszufinden, muss er klar charakterisiert werden.
Man unterteilt deswegen nach der:
Amplitude(beschreibt die Schwingung und dadurch die Intensität, also den „Ausschlag“ des Tremors):
grobschlägig
mittelschlägig
feinschlägig
Frequenz (beschreibt die Häufigkeit, Einheit: 1s-1= 1 Hz Herzt):
niederfrequent 4 Hz oder weniger
mittelfrequent 4–7 Hz
hochfrequent 7–15 Hz
Ein niederfrequenter Tremor ist dadurch auch ein grobschlägiger und ein hochfrequenter ein feinschlägiger Tremor.
Formen:
Man unterscheidet Ruhetremor von Aktionstremor.
Ruhetremor
tritt bei Entspannung auf, wenn die Muskulatur nicht gegen die Schwerkraft arbeiten muss
nimmt ab bei Bewegung und
kann kurzfristig willkürlich unterdrückt werden
beginnt an den Händen/Armen und breitet sich über Gesicht bis zu den Beinen aus
vorkommend auch als Pillendrehertremor bzw. Münzenzählertremor (Tremor von Daumen und Zeigefinger)
seniler Tremor
Ruhetremor in Kombination mit Halte- und Intentionstremor
„Ja-Nein-Tremor“ am Kopf
Aktionstremor
Tremor bei allen nicht zielgerichteten Bewegungen
verschiedene Aktionstremores:
Haltetremor
tritt z.B. auf bei vorgehaltenen Händen, nicht vorhanden bei Muskelrelaxation
z.B.:
Ermüdungszittern (Nach längerem Halten von schweren Gegenständen ermüdet die
Muskulatur)
Angstzittern
Hyperthyreose
Intoxikationen
vegetative Labilität
Intentionstremor
Tremor bei allen zielgerichteten Bewegungen und verstärkt sich unmittelbar vor dem Ziel (größte Amplitude)
Flapping-Tremor (Flattertremor, Flügelschlagen, Asterixis)
tritt auf infolge von Gehirnschädigung durch Alkohol oder andere metabolische Schädigung
beim Austrecken der Arme klappen die Hände nach unten und der Patient bewegt sie sofort wieder nach oben (Flügelschlagen). Das „Flügelschlagen“ muss nicht synchron sein.
Es kann auch durch Dorsalextension der Hände ausgelöst werden.
verschiedene weitere Formen:
hereditärer essentieller Tremor
erbl. Erkrankung, tritt im Kindesalter auf
Mischform aus Halte-, Aktions- und Ruhetremor
rubraler Tremor
Defekt im Nucleus ruber oder Thalamus
langsamer Halte-, Aktions- und Ruhetremor
Rabitt-Tremor
durch Medikamente im Alter ausgelöster Tremor rund um den Mund
beschäftigungsabhängiger Tremor
z.B. Schreibtremor, Stimmtremor
psychogener Tremor
Differentialdiagnose Tremor
Alter (seniler Tremor)
hereditärer Tremor
physiologisch
labiles Vegetativum
Erschöpfung
Angst
Kälte
ZNS
Parkinson
MS
Arteriosklerose
Tumor
Chorea Huntington
Infektionskrankheiten (HIV...)
Präeklampsie
...
Toxisch
Alkohol (auch Entzug! Delirium tremens)
Nikotin
Koffein
Schwermetalle (Kupfer (Morbus Wilson), Blei, Quecksilber...)
Drogen (auch Entzug)
...
Medikamente
Neuroleptika
Antidepressiva
Kortikosteroide
uVm....
endokrin-metabolisch
Leberzirrhose
Morbus Wilson
Urämie
Hyperthyreose
Hypoglykämie
Elektrolytstörungen
Hypoparathyreoidismus
...
Habt ihr jetzt noch ein paar Ideen mehr? Und könntet ihr die begleitenden Symptome nennen?