Beiträge: 1.501
Themen: 294
Registriert seit: Oct 2007
Bewertung:
478
Ihr Lieben, tattaaa wie gewünscht euer neues Fallbeispiel
Ein Student kommt in eure Praxis und ist völlig am Ende. Er steckt mitten im Examen und kann sich überhaupt nicht mehr konzentrieren, er schreibt nur noch Klausuren und ist Tag und Nacht nur noch am Lernen. Wie könnt ihr ihm helfen?
Der AA ist übrigens einer, der nur ungern irgendwas gefragt wird. Er erwartet eine Art Vortrag. Zum Beispiel ".....wenn der Student älter ist dann käme dies und das in Frage, dazu müsste ich dies und das in der Anamnese abfragen und anschließend würden folgende Untersuchungen Indizien den Verdacht bestätigen, die Diagnose würde schlussendlich über....."
AA wird dann seine vorbereiteten Zettel durchgehen und abhaken aber ansonsten eher nur ein gefrorenes Gesicht machen um eine "richtige" Prüfungsatmosphäre zu kreieren.
Viiieel Spaß uns allen!
Beiträge: 296
Themen: 17
Registriert seit: Apr 2019
Bewertung:
259
Vielen Dank, für das neue Fallbeispiel!
Ich hab das Gefühl das wird spannend werden. Eigentlich wollte ich erstmal anderen den Vortritt lassen, aber da sich hier nichts tut, fang ich mal mit meinen Überlegungen an und versuche deine bisherigen Tipps zu diesem speziellen Exemplar AA zu berücksichtigen.
Da ich den Patienten nicht vor mir sehe und seinen Allgemeinzustand nicht einschätzen kann, möchte ich zuerst einen Notfall ausschließen. Als Notfall kommt in Frage:
- Drogenintoxikation
- Medikamentenintoxikation
Bei einem älteren Studenten könnten ebenfalls abhängig von bestehenden Vorerkrankungen auch folgende Notfälle bestehen:
- akute KHK
- TIA
- Schlaganfall
Sollte es sich nicht um einen Notfall handeln würde ich mit einer ausführlichen Anamnese beginnen.
Hier wären vorallem interessant seit wann dieser Zustand bereits anhält.
Wie der Patient das "sich nicht konzentrieren können" und das "völlig am Ende sein" beschreibt. Und welche weiteren Symptome daraus abgeleitet werden können. Ich frage nach bestehenden Vorerkrankungen.
Weiterhin wären die Lerngewohnheiten des Studenten sehr aufschlussreich.
Wie ernährt er sich? Wie sieht sein Arbeitsplatz aus? Wie stellt sich sein Lernrhythmus dar? Macht er Pausen? Bewegt er sich? Wie schläft er (Anzahl der Stunden, Qualität des Schlafes) ? (keine direkten Fragen an den AA)
Nachdem ich die aufgeführten Punkte geklärt habe, nehme ich eine allgemeine körperliche Untersuchung nach dem IPPAF-Schema vor.
Mögliche Differentialdiagnosen bei Konzentrationsstörungen allgemeiner Leistungsminderung und Antriebs-/Kraftlosigkeit können sein:
Aufgrund von Mangelernährung:
- Anämie
- Elektrolytverschiebung
Stress und mangelnder Schlaf in Anzahl an Stunden und Qualität können sich negativ auf den Hormonhaushalt auswirken, hier wären denkbar:
- Hypotonie
- Hypothyreose
sollten durch weiterführende Untersuchungen und Blutuntersuchungen keine organischen Ursachen feststellbar sein, könnte es sich ebenfalls um eine psychische Erkrankung handeln. Dies wäre jedoch eine Ausschlussdiagnose. Möglich wäre aufgrund eines anhaltend hohen Stresslevels und dem Gefühl der völligen Überlastung:
- Depression
Soooo....dann hab ich schon mal was vorgelegt. Bitte korrigiert mich wenn ich irgendwo falsch gedacht habe. Ergänzungen sind natürlich auch herzlich willkommen und können bestimmt noch zahlreich durchgeführt werden.
Wer hilft mir beim zweiten Teil des Arbeitsauftrages, die Symptome und jeweiligen weiteren Untersuchungen zu den Erkrankungen zusammen zu tragen?
Viele Grüße,
Katha
Beiträge: 2.641
Themen: 69
Registriert seit: May 2017
Bewertung:
977
Wow. Katha, Hut ab
Ich hab leider bis Mitte Juni ziemlich viel beruflichen "Stress" und muss hier erstmal passen...
Guck immer nur kurz rein und zack - wieder an den Schreibtisch
LG Claudia
Beiträge: 296
Themen: 17
Registriert seit: Apr 2019
Bewertung:
259
Danke, du Liebe!
Schade, dass du hier nicht mit voller Tatkraft dabei sein kannst. Vielleicht findest du ja doch eine ruhige Minute, wenn das Thema etwas in Gang gekommen ist. Ich schätze deine Beiträge und Anregungen.
Viel Erfolg und eine hoffentlich nicht zu stressige Zeit!
LG
Beiträge: 24
Themen: 5
Registriert seit: Dec 2017
Bewertung:
8
Hallo und auch danke für das Fallbeispiel,
ich danke erst mal für die tollen Anregungen, die Katha schon beigetragen hat. Sehr spannend.....
Der Mann (ich gehe davon aus, es könnte sich um einen jungen Studenten handeln), nehme ich erst mal wahr, wenn er die
Praxis betritt und mich begrüßt. Das vermittelt mir einen ersten Eindruck darüber, in welchem Gesamtzustand dieser sich befindet.
Ich kann seinen Atem wahrnehmen, sein Gangbild beurteilen, und seine Affektivität beobachten.
Der Student schildert mir sein Problem. Das erste was ich frage ist, ob er in einer StudentenWG lebt.
Ich denke nun laut und sage mir, dass Stress
1. das Immunsystem schwächt und
2. zu einer extremen Sympathikusstimmulation führt.
Zu 1. Frage ich den Studenten, ob er eine Infektionskrankheit hatte, wenn ja, was das gewesen war und wie lange das her ist.
Falls er das bejaht und ich auch noch einen eigentartigen Mundgeruch bei der Begrüßung bemerkt habe (so nach Obstessig) und tiefe Atemzüge aufweist
muss ich als Notfall auf jeden Fall erst mal ein Coma Diabeticum ausschließen : Das wäre ein Notfall!
weitere Fragen sind, besteht: Polydipsie, Polyurie, Gewichtsabnahme, Bauchschmerzen.
Eine Infektion und die Sonderbelastung könnte bei jungen Menschen auch eine Diabetes Typ I auslösen, denke ich....
2. die Sympathikusstimmulation führt einerseits zu vermehrter ACTH und andererseits zu Adrenalin-Ausschüttung. Beide Faktoren erhöhen den Blutzucker-
spiegel. Oft besteht in extremen Stresssituationen noch ein Heisshunger auf Kohlenhydrate, die den Blutzucker zusätzlich erhöhen. Die unter Stress
arbeitende Pankreas könnte sozusagen "Ausbrennen"
Also, könnte ich doch auf jeden Fall mal picksen und den Blutzuckerspiegel ermitteln.
Liebe Grüße
Angelika
where the focus goes, energy flows
Beiträge: 296
Themen: 17
Registriert seit: Apr 2019
Bewertung:
259
Uhh das sind tolle Gedankengänge! Danke, daran hatte ich noch nicht gedacht.
Eine Frage dazu, handelt es sich beim hormonbedingten "Ausbrennen" des Pankreas, dann nicht um die sekundäre Form Diabetes Typ III? Oder bin ich auf dem falschen Dampfer?
LG
Beiträge: 12
Themen: 0
Registriert seit: Jan 2019
Bewertung:
9
ich würde auch fragen ob er diesen Zustand schon mal so erlebt hat...wenn ja Familienamnamnese machen..ob psychisch etwas vorliegt
LG
Beiträge: 12
Themen: 0
Registriert seit: Jan 2019
Bewertung:
9
nach Medikamentenmissbrauch fragen
fällt mir gerade noch ein
Beiträge: 1.501
Themen: 294
Registriert seit: Oct 2007
Bewertung:
478
IHR LIEBEN!!! SUPER! DANKESCHÖN!
Dann schreibe ich hier und da mal was dazu:
"Da ich den Patienten nicht vor mir sehe und seinen Allgemeinzustand nicht einschätzen kann, möchte ich zuerst einen Notfall ausschließen. Als Notfall kommt in Frage:
- Drogenintoxikation
- Medikamentenintoxikation
Bei einem älteren Studenten könnten ebenfalls abhängig von bestehenden Vorerkrankungen auch folgende Notfälle bestehen:
- akute KHK
- TIA
- Schlaganfall
Sollte es sich nicht um einen Notfall handeln würde ich mit einer ausführlichen Anamnese beginnen."
SEHR GUT GELÖST! und kein Notfall so wie es sich auf den ersten Blick überschauen lässt.
"Hier wären vorallem interessant seit wann dieser Zustand bereits anhält.
Wie der Patient das "sich nicht konzentrieren können" und das "völlig am Ende sein" beschreibt. Und welche weiteren Symptome daraus abgeleitet werden können."
Er kann oft keinen klaren Gedanken fassen, fühlt sich völlig überfordert vom Stoff selbst und vom Lernpensum. Er zweifelt an seiner eigenen Kompetenz und fühlt sich völlig ausgelaugt.
"Ich frage nach bestehenden Vorerkrankungen."
keine
"Weiterhin wären die Lerngewohnheiten des Studenten sehr aufschlussreich.
Wie ernährt er sich? Wie sieht sein Arbeitsplatz aus? Wie stellt sich sein Lernrhythmus dar? Macht er Pausen? Bewegt er sich? Wie schläft er (Anzahl der Stunden, Qualität des Schlafes) ? (keine direkten Fragen an den AA)"
sehr gute Ideen!
"Nachdem ich die aufgeführten Punkte geklärt habe, nehme ich eine allgemeine körperliche Untersuchung nach dem IPPAF-Schema vor."
Ja, sehr gut!
"Mögliche Differentialdiagnosen bei Konzentrationsstörungen allgemeiner Leistungsminderung und Antriebs-/Kraftlosigkeit können sein:
Aufgrund von Mangelernährung:
- Anämie
- Elektrolytverschiebung
Stress und mangelnder Schlaf in Anzahl an Stunden und Qualität können sich negativ auf den Hormonhaushalt auswirken, hier wären denkbar:
- Hypotonie
- Hypothyreose
sollten durch weiterführende Untersuchungen und Blutuntersuchungen keine organischen Ursachen feststellbar sein, könnte es sich ebenfalls um eine psychische Erkrankung handeln. Dies wäre jedoch eine Ausschlussdiagnose. Möglich wäre aufgrund eines anhaltend hohen Stresslevels und dem Gefühl der völligen Überlastung:
- Depression"
JA! SEHR SEHR GUT! Und auch großartig gelöst für "dieses spezielle Exemplar AA"! Wirklich super gemacht. Schön strukturiert und tolle Ideen!!!
"Der Mann (ich gehe davon aus, es könnte sich um einen jungen Studenten handeln), nehme ich erst mal wahr, wenn er die
Praxis betritt und mich begrüßt. Das vermittelt mir einen ersten Eindruck darüber, in welchem Gesamtzustand dieser sich befindet.
Ich kann seinen Atem wahrnehmen, sein Gangbild beurteilen, und seine Affektivität beobachten."
Er wirkt erschöpft und ausgelaugt
"Der Student schildert mir sein Problem. Das erste was ich frage ist, ob er in einer StudentenWG lebt."
nein
"Ich denke nun laut und sage mir, dass Stress
1. das Immunsystem schwächt und
2. zu einer extremen Sympathikusstimmulation führt.
Zu 1. Frage ich den Studenten, ob er eine Infektionskrankheit hatte, wenn ja, was das gewesen war und wie lange das her ist."
ja, immer wieder Infektionen, Rhinitis, Sinusitis, Bronchitis und letzen Winter auch einmal eine Pneumonie
"Falls er das bejaht und ich auch noch einen eigentartigen Mundgeruch bei der Begrüßung bemerkt habe (so nach Obstessig) und tiefe Atemzüge aufweist
muss ich als Notfall auf jeden Fall erst mal ein Coma Diabeticum ausschließen : Das wäre ein Notfall!
weitere Fragen sind, besteht: Polydipsie, Polyurie, Gewichtsabnahme, Bauchschmerzen.
Eine Infektion und die Sonderbelastung könnte bei jungen Menschen auch eine Diabetes Typ I auslösen,
denke ich....
2. die Sympathikusstimmulation führt einerseits zu vermehrter ACTH und andererseits zu Adrenalin-Ausschüttung. Beide Faktoren erhöhen den Blutzuckerspiegel. Oft besteht in extremen Stresssituationen noch ein Heisshunger auf Kohlenhydrate, die den Blutzucker zusätzlich erhöhen. Die unter Stress arbeitende Pankreas könnte sozusagen "Ausbrennen"
Also, könnte ich doch auf jeden Fall mal picksen und den Blutzuckerspiegel ermitteln."
JA richtig! aber hier keine Auffälligkeiten in diese Richtung
Auch super Ideen und sehr gut gelöst!
"Eine Frage dazu, handelt es sich beim hormonbedingten "Ausbrennen" des Pankreas, dann nicht um die sekundäre Form Diabetes Typ III? Oder bin ich auf dem falschen Dampfer?"
Typ III wäre u.a. der "Gegenregulationsdiabetes" und natürlich könnte man den auch mit "Ausbrennen" durch den Gegenspieler bezeichnen. Ich denke aber das Angelika hier "einfach nur" stressbedingt meint. Das Pankreas verändert seine Konsistenz und Beschaffenheit und dadurch seine Leistungsfähigkeit, durch zuviel Stress im System, aber auch zum Beispiel durch zu viel tierisches Fett.
"ich würde auch fragen ob er diesen Zustand schon mal so erlebt hat...wenn ja Familienamnamnese machen..ob psychisch etwas vorliegt"
auch eine super Idee! was schwebt euch hier genau vor
"nach Medikamentenmissbrauch fragen"
Super auch gut denkbar! DANKE! aber AA hatte etwas anderes vorgesehen für diesen Patienten
Ihr Lieben, das war richtig super! D A N K E ! Bin ganz gespannt wie es weiter geht...
Beiträge: 296
Themen: 17
Registriert seit: Apr 2019
Bewertung:
259
Vielen Dank!
Da unser AA jetzt aufgetaut ist und doch Fragen beantwortet, hätte ich noch ein bisschen was zur körperlichen Untersuchung.
Wie ist das Alter, Gewicht und die Größe des Patienten?
Hat er in den letzten 6 Monaten eher zu oder abgenommen?
Hat er B-Symptome bemerkt?
Hat er Sehfeldstörungen? Sieht er verschwommen oder Doppelbilder...o.ä.?
Welche Werte hatte ich beim BB und Puls messen?
Während der Untersuchung nach IPPAF:
Wie sahen seine Haut und Schleimhäute aus? eher blass oder rosig? Hat der Student Flecken auf der Haut?...
Habe ich beim Abtasten der Lymphknoten etwas feststellen können?
Wie waren seine Reflexe? normal, verstärkt, abgeschwächt?
LG,
Katha
Beiträge: 24
Themen: 4
Registriert seit: Feb 2018
Bewertung:
13
Ihr Lieben,
ich mische mich auch mal mit einem Gedankenstrang ein. Die Infektneigung und Erschöpfung lassen mich auch an Bluterkrankungen denken. Ich schließe mich hier also unbedingt Katha an und frage nach den B-Symptomen, den Lymphknoten und schaue, ob ich die Milz und Leber tasten kann.
Im kleinen Blubild hätte ich ja schon ein paar Hinweise auf eine eventuelle Anämie und Veränderungen in der Leukozyten-Anzahl.
ich würde dann noch nach Gelenks- oder Knochenschmerzen fragen und fragen, ob irgendwelche Hautveränderungen aufgefallen sind- Ekzeme, Fußpilz, Juckreiz?
Liebe Grüße,
Hilke
Beiträge: 12
Themen: 0
Registriert seit: Jan 2019
Bewertung:
9
zur Familienanamnese
er findet sich vielleicht minderwertig, weil er von Vater oder Mutter Druck bekommt
oder er hatte eine Beziehung und die Freundin hat ihn verlassen
und stürzt sich ins Examen um da nicht zu versagen ?(Versagensängste) macht sich selber Druck
Trinkt er vermehrt Alkohol ?
Lg. Gudrun
Beiträge: 21
Themen: 0
Registriert seit: Nov 2018
Bewertung:
22
Zuerst würde ich klären, ob es sich um eine Notfallsituation handelt. - Wie lange bestehen die Beschwerden und welchen Verlauf haben sie genommen?
- RR, Puls messen
- Das Aussehen des Studenten näher beobachten: Zyanose, Blässe, Schocksymptomatik, Vitalzeicheneindruck
- Ich würde abklären, ob in den letzten Tagen Fieber, grippale Symptome vorlagen
Folgende Hintergründe können zu einer anhaltenden Erschöpfung führen:
Anämie (Leukämie, Blutungen, Eisen- Vitamin B12- Folsäuremangel, Nierenproblematik, Infekte, Tumore, AIDS)
Hier würde ich folgende Symptome abklären: Magen- Darm- Probleme, Nierensymptomatik, Fieber, B-Symptome
Tumor - B- Symptomatik abklären
Herz - Endo- Myo- Perikarditis, Herzklappenfehler
Fieber, Infekt, Zahnarztbesuch, Puls rhythmisch, Herzgeräusche?
Lungen - Pneumonie, Pleuritis, Pneumothorax
Fieber, Husten, Brustschmerzen, Atmungseinschränkungen?
Leber - Hepatitis
Urlaub, Operation, Drogen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Oberbauchbeschwerden, Aussehen ?
Nieren - Niereninsuffizienz
Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Miktionsverhalten?
Burn-Out - zu viel Lernen, zu wenig Schlaf
Schlafverhalten, Gefühlslage, Lernsituation?
Ösophagus - Divertikel, Stenosen
Schmerzen beim oder nach dem Essen
Mediastinum - bihiläre Lymphknotenschwellung, Aortenaneurysma
Trockener Reizhusten bei Lymphknotenschwellung, Druckgefühl im Sternum unterhalb des Kehlkopfes, Schwirren im Jugulum
Magen - Gastritiden, Ulcera, Tumor
Verdauungsbeschwerden, Schmerzen, neurologische Störungen?
Stoffwechselerkrankung- DM, M. Addison, M. Cushing, M. Conn, Hypothyreose
weitere Anamnese und weitere Untersuchungen
Autoimmunkrankheiten - RA, MS, Lupus Erythematodes ect.
weitere Anamnese und weitere Untersuchungen
Bewegungsmangel ?
Medikamente ?
Suchterzeugende Substanzen?
Depression
Beiträge: 1.501
Themen: 294
Registriert seit: Oct 2007
Bewertung:
478
Super ihr Lieben! DANKESCHÖN! Schöne Arbeit!
Wie ist das Alter, Gewicht und die Größe des Patienten?
28, 70, 178
Hat er in den letzten 6 Monaten eher zu oder abgenommen?
stabil
Hat er B-Symptome bemerkt?
nein
Hat er Sehfeldstörungen? Sieht er verschwommen oder Doppelbilder...o.ä.?
nein
Welche Werte hatte ich beim BB und Puls messen?
120/80, 60
Während der Untersuchung nach IPPAF:
Wie sahen seine Haut und Schleimhäute aus? eher blass oder rosig?
normal
Hat der Student Flecken auf der Haut?...
nein
Habe ich beim Abtasten der Lymphknoten etwas feststellen können?
nein
Wie waren seine Reflexe? normal, verstärkt, abgeschwächt?
normal
Milz und Leber tasten kann.
unauffällig
Im kleinen Blubild hätte ich ja schon ein paar Hinweise auf eine eventuelle Anämie und Veränderungen in der Leukozyten-Anzahl.
am besten schauen wir erst über Anamnese und klinische Untersuchung, ob und welche Parameter gebraucht werden
ich würde dann noch nach Gelenks- oder Knochenschmerzen fragen
nein
und fragen, ob irgendwelche Hautveränderungen aufgefallen sind- Ekzeme, Fußpilz, Juckreiz?
nein
zur Familienanamnese
er findet sich vielleicht minderwertig, weil er von Vater oder Mutter Druck bekommt
nein
oder er hatte eine Beziehung und die Freundin hat ihn verlassen
nein
und stürzt sich ins Examen um da nicht zu versagen ?(Versagensängste) macht sich selber Druck
?
Trinkt er vermehrt Alkohol ?
nein
Ihr Lieben, DANKESCHÖN! Was braucht ihr als Nächstes?
Beiträge: 296
Themen: 17
Registriert seit: Apr 2019
Bewertung:
259
Vielen Dank!
Dann fasse ich mal für den Überblick zusammen...
Student, männlich, 28 Jahre alt, 1,78 m, 70 Kg
BB 120/80, Puls 60
Kommt zu uns in der Examensphase, ist Tag und Nacht in der Prüfungsvorbereitung, schreibt eine Klausur nach der anderen und fühlt sich völlig überfordert.
Er kann sich nicht konzentrieren und fühlt sich sowohl vom Pensum, als auch vom Lernstoff selbst völlig überfordert.
Er wirkt erschöpft und ausgelaugt.
Anamnese
- Gewicht in den letzten 6 Monaten stabil
- keine bekannten Vorerkrankungen
- immer wieder Infektionen, Rhinitis, Sinusitis, Bronchitis und letzten Winter Pneumonie
- keine B-Symptome
- keine Gelenk- oder Knochenschmerzen
- kein Juckreiz
- keine Sehstörungen oder verschwommen Sehen, keine Doppelbilder
- nimmt keine Medikamente
- kein vermehrter Alkoholkonsum
körperliche Untersuchung
Inspektion
- Schleimhäute und Haut normalfarbig
- keine Flecken auf der Haut
- keine Ekzeme, kein Fußpilz
Palpation
- Lymphknoten oB
- Milz und Leber unauffällig
Blut- und weitere Untersuchungen können wie immer erst veranlasst werden, wenn wir unsere diagnostischen Mittel ausgeschöpft und eine begründete Verdachtsdiagnose haben...
Beiträge: 21
Themen: 0
Registriert seit: Nov 2018
Bewertung:
22
Dann noch weitere Fragen:
Appetit? Durst? Wie ist seine Ernährung? Nimmt er Vitamine (Mangel/Überdosierung) ?
Magen- Darmbeschwerden ? Stuhlgang? Durchfälle/Verstopfung? Übelkeit?
Hat er Schlafprobleme?
Kopfschmerzen? Schwindel? Atemnot? Husten? Schluckbeschwerden? Brustschmerzen, Atmungseinschränkungen?
Probleme mit den Zähnen?
Puls rhythmisch, Herzgeräusche?
Beschwerden beim Wasserlassen? Urin verändert?
Probleme im Sexualleben? Libido? Erektionsprobleme?
Muskelschmerzen, Rückenschmerzen?
Gefühlsstörungen?
Gab es bei den Eltern Symptome, die seinen Symptomen ähneln? Hatten seine Eltern, Großeltern, Geschwister - Bluthochdruck, DM, Rheuma, Krebs, Herzkrankheiten, Depression, Suizid ? Andere Erkrankungen?
Hat er Freunde, Hobbys ? Sport? Bewegung am Tag? War er vor kurzem im Urlaub?
Beiträge: 296
Themen: 17
Registriert seit: Apr 2019
Bewertung:
259
Hmmm...
Ok, damit ist mein Gedankengang Blut erstmal ins Hintertreffen geraten.
Da ich gedanklich gerade festhänge, versuche ich mal laut zu überlegen und vielleicht hat ja jemand ne Idee dazu oder denkt an was ganz anderes.
BB ist oB, aber die Pulsfrequenz ist etwas niedrig, wenn auch noch normal. Stress wirkt stimulierend auf den Sympathikus der sollte positiv chronotrop wirken. Hier ist jedoch das Gegenteil der Fall. Irgendetwas wirkt entweder negativ chronotrop oder die Herzfrequenz ist eigentlich noch niedriger und wird doch positiv chronotrop stimuliert.
Eine Hyperkaliämie würde negativ chronotrop wirken...
Das Herz haben wir noch nicht untersucht, dann wären hier meine Fragen:
Palpation: sind Pulsationen feststellbar?
Auskultation: Sind Arrhythmien feststellbar?, Gibt es eine Spaltung der Herztöne?
Weitere Überlegungen von mir:
Was hat es mit der Infektanfälligkeit auf sich? Hat sich der Erreger eventuell verschleppt? Möglich wäre eine Myokarditis.
Der Patient verneint B-Symptome ich messe aber trotzdem Fieber.
Weitere Fragen an den Patienten:
noch ausstehend ist seit wann er die Leistungsminderrung/ Erschöpfung verspürt
Konnten die Infekte ausheilen?
Wie sieht seine Ernährung aus? Ein typisches Tagesprotokoll wäre hilfreich.
hmmm...ratlose Grüße
Beiträge: 1.501
Themen: 294
Registriert seit: Oct 2007
Bewertung:
478
Ihr Lieben, sehr schön! D A N K E!
hier kommen eure Antworten:
Appetit? Durst? Wie ist seine Ernährung?
normal, Mensa usw
Nimmt er Vitamine (Mangel/Überdosierung) ?
nein
Magen- Darmbeschwerden ? Stuhlgang? Durchfälle/Verstopfung? Übelkeit?
nein
Hat er Schlafprobleme?
nein
Kopfschmerzen? Schwindel? Atemnot? Husten? Schluckbeschwerden? Brustschmerzen, Atmungseinschränkungen?
nein
Probleme mit den Zähnen?
nein
Puls rhythmisch, Herzgeräusche?
ja, nein
Beschwerden beim Wasserlassen? Urin verändert?
nein
Probleme im Sexualleben? Libido? Erektionsprobleme?
nein
Muskelschmerzen, Rückenschmerzen?
Gefühlsstörungen?
nein
Gab es bei den Eltern Symptome, die seinen Symptomen ähneln?
ja
Hatten seine Eltern, Großeltern, Geschwister - Bluthochdruck, DM, Rheuma, Krebs, Herzkrankheiten, Depression, Suizid ?
Bluthochdruck, DM, Rheuma, Krebs, Herzkrankheiten, Depression
Andere Erkrankungen?
welche?
Hat er Freunde, Hobbys ?
ja, keine Zeit
Sport? Bewegung am Tag?
keine Zeit
War er vor kurzem im Urlaub?
nein
Palpation: sind Pulsationen feststellbar?
ja? (Autokorrektur?)
Auskultation: Sind Arrhythmien feststellbar?, Gibt es eine Spaltung der Herztöne?
nein
Weitere Überlegungen von mir:
Was hat es mit der Infektanfälligkeit auf sich? Hat sich der Erreger eventuell verschleppt? Möglich wäre eine Myokarditis.
sehr schöne Idee!!! aber nein
Der Patient verneint B-Symptome ich messe aber trotzdem Fieber.
SEHR GUT, aber unauffällig
Weitere Fragen an den Patienten:
noch ausstehend ist seit wann er die Leistungsminderrung/ Erschöpfung verspürt
halbes Jahr verstärkt, aber eigentlich schon immer
Konnten die Infekte ausheilen?
ja
Wie sieht seine Ernährung aus? Ein typisches Tagesprotokoll wäre hilfreich.
Mensa usw. "Studenten-schnell-schnell-Küche"
Ihr Lieben, ganz ganz super! Jetzt fehlt bald nicht mehr viel und ihr habt es raus!
Beiträge: 1.501
Themen: 294
Registriert seit: Oct 2007
Bewertung:
478
Ihr Lieben, was braucht ihr noch?
Ich denke wir könnten mal ganz grob schauen in welche Richtung das wohl vorerst läuft?
Wie soll ich euch unterstützen? Soll ich schon Hinweise geben?
Ich finde das ist mit Abstand das schwierigste Fallbeispiel was wir bis jetzt hatten und ihr habt das bis jetzt wirklich unglaublich gut gemacht! Deswegen würde ich es schade finden, wenn ich euch da störe, aber da es so ruhig ist...?
Beiträge: 2.641
Themen: 69
Registriert seit: May 2017
Bewertung:
977
Gibt es etwas, woran er Freude hat?
Was tut er, um zu entspannen?
Lebt er allein?
Und ich trau mich einfach mal: Hat er schon einmal daran gedacht, sich das Leben zu nehmen?
LG Claudia
|