ich fand die Vorlesung von Michael letzten Montag total spannend. Ein bisschen was weiß ich über Heilpflanzen durch meine Homöopathieausbildung - aber wie ich festgestellt habe, noch lange nicht genug. Die Materia Medicae der Homöopathie befassen sich ja mehr mit Symptomen als mit den Pflanzen selbst und manche Heilpflanzen werden erst gar nicht homöopathisch genutzt - zumindest habe ich über den Gundermann und der Braunelle diesbezüglich nichts gefunden.
Michael empfahl uns ja, uns weiter mit den jeweiligen Pflanzen zu befassen.
Deshalb habe ich dieses Thema hier eröffnet. Vielleicht weiß ja noch die/der ein oder andere von uns etwas Interessantes zu den einzelnen Pflanzen, was auch ein bisschen hilft, dich die Pflanze besser einzuprägen oder Eselsbrücken zur Wirkung zu bauen oder was auch immer....
Habt Ihr Lust, mitzumachen? Ich weiß nicht, wie wir das dann im Forum ein bisschen übersichtlich hinbekommen. Jede Pflanze ein eigenes Thema oder in der Antwort die vorherige kopieren oder darauf beziehen?
Ich mach mal den Anfang:
Ich habe mal in meinen Büchern gestöbert:
Ein ganz toller Buchband ist die Homöotanik von Bruno Vonarburg. Da habe ich etwas zum Breitwegerich gefunden:
Plantago heißt übersetzt Fußsohle wegen der Gestalt der Blätter, major beschreibt die Breite der Blätter. Die deutsche Bezeichnung "Wegerich" stammt aus dem altgermanischen und charakterisieren die Wegerichpflanzen als "Herrscher am Weg". Bei den alten Indianern hieß Wegerich "Fußtritt des weißen Mannes". Die Samen dieser Pflanzen sind mit einer verschleimenden Außenschicht versehen und bleiben an den Füßen von Mensch und Tier haften und dementsprechend verschleppt werden. Der "weiße Mann" hat demzufolge den Wegerich in das Gebiet der Indianer eingeschleppt, früher kam diese Pflanze dort nicht vor - das blieb den Indianern nicht verborgen - sie stellten fest, dass der Wegerich ein "Fußtritt" auf den Spuren des eingedrungenen "weißen Mannes" ist.
Der Bezug zu Füßen des Wegerichs: Auflagen aus Breitwegerichblättern helfen bei Hornhautgeschwüren an den Füßen.
Der Tee als Aufguss hilft u.a. auch bei Blasenschließmuskleschwäche, Bettnässen (homöopathisch wird das Mittel bei bettnässenden Kindern angewandt infolge von Blasenschwäche). Plantago soll außerdem Widerwillen auf Tabak hervorrufen und wird dazu in einer D1-Potenz verwendet (ist bei Tieren jetzt nicht so das Problem aber wenn man sich gerade das Rauchen abgewöhnen will, ist das nicht uninteressant :-) ...)
Ein ganz andere "Anwendung" für die Wegerichsamen ist sie als Vogelfutter im Winter zu nutzten. Breit-, Mittlerer-. und Spitzwegerichsamen sind eine Delikatesse für die gefiederten Überwinterungsgäste.
Wäre toll, wenn wir das nach und nach für alle Pflanzen fortführen könnten.....
Liebe Grüße
Christine