hast du das Buch "Dr. Psych"?
Hier sind die Alkoholtypen noch etwas genauer beschrieben und es wird auch noch von weiteren Einteilungen nach der Cloninger-Typologie und der Typologie von Babor geschrieben.
Ich zitiere mal die Stelle, wo es um Einteilungen geht:
"Vor allem weil die Trinker-Typen nach Jellinek zu geradlinig, vorbestimmt und nicht aufhaltbar sind und sich seine Einteilung zwar auf Erfahrungen, nicht aber auf wissenschaftliche Studien stützt, wird sie heutzutage nicht mehr zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet.
In der klinischen Praxis und vor allem in der Selbsthilfe ist der gute alte Jellinek aber immer noch "up to date". Aus seinen Erkenntnissen zu Trinker-Typen und Phasen des Alkoholismus konnte ein taugliches Instrument zur Selbsteinschätzung entwickelt werden, mit dem man sich analysieren kann. Es enthält einfache Fragen wie: "Trinkst du, um dich zu erleichern? Hast du nach den ersen Gläsern ein unwiderstehliches Verlangen weiterzutrinken? Versuchst du, periodenweise völlig abstinent zu leben?""
Quellenangabe: Dr. Psych's Psychopathologie, Klinische Psychologie und Psychotherapie, Autor: Sandra Maxeiner & Hedda Rühle, Band 1, 4. Auflage 2019, Seite 639 u. 640
Ich denke also, die Typen dienen somit vorzugsweise der Selbsteinschätzung des Patienten.
Es ist vermutlich schwierig und eher ein "Schubladendenken", wenn man die Patienten zu den verschiedenen Typen zuordnet. Ich denke auch, es besteht eine hohe Veränderlichkeit und wäre nur eine Momentaufnahme. Aber für eine ehrliche Selbsteinschätzung ist die Einteilung sicherlich gut.
Ich hoffe, das hilft dir etwas
Liebe Grüße
Roxana
P.S.: Falls ihr das Buch nicht habt, kann ich es euch wirklich sehr empfehlen!