Handlungen und Erlebtes bleiben grundsätzlich besser im Gedächtnis haften als etwas, das man lediglich gedacht hat. Das laute Aussprechen ist gleichzeitig körperliche Aktivität, so dass das Lernen doppelt unterstützt wird. Allerdings genügt es auch, dass das laute Sprechen durch ein lautlosen (aber genaues!) Sprechen in Gedanken ersetzt wird.
Mache einfach einmal die Probe aufs Exempel. Betrachte ein Bild, lege es dann weg und zähle aus dem Gedächtnis auf, woran Du Dich noch erinnerst. Nun sieh erneut auf das Bild und sage laut auf, was Du siehst. Prüfe nun wieder, was „hängen geblieben“ ist. Du wirst beeindruckt sein, wie viel mehr Du anschließend weißt.
Oder mache einen anderen Versuch. Bitte Deinen Partner, nachdem er einen ganzen Tag mit Dir zusammen war, die Augen zu schließen und frage ihn, was Du anhast. Lasse ihn dann nochmals schauen und laut aufsagen, was Du anhast. Teste nochmals, Du wirst einen deutlichen Unterschied feststellen.
Man geht heute davon aus, dass sich Menschen mit einem angeblich guten von solchen mit einem angeblich schlechten Gedächtnis vor allem durch diese Technik unterscheiden. Bei Menschen mit gutem Gedächtnis läuft dieser Prozess allerdings sehr schnell, also durch ein „lautloses Sprechen“ ab.