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19.05.2021, 06:01
Hallo in die Runde,
ich hab jetzt doch nochmal eine Frage zu der Verwendung von ätherischen Ölen im Alltag:
Wann ist es zu viel?
Kann ich ätherische Öle für mein Wohlbefinden in meinen Alltag jetzt einbauen oder nicht? Das ist mir jetzt immer noch nicht so klar.
Auf der einen Seite baut sich mir gerade ein Bild auf, ätherische Öle wie Medikamente zu behandeln. Dann brauche ich sie nicht, weil ich gesund bin.
Auf der anderen Seite könnte ich sie in Öllampen, Cremes und Parfums mischen oder darin baden, was für mich in meinen Alltag gehört.
Ich bin immer noch verunsichert und bekomme gerade kein Gefühl dafür. Wie handhabt ihr das mit den Ölen für euch selbst? Und als Beraterin: Was empfehle ich als Beraterin meinen Kunden, die ihr Wohlbefinden verbessern und ihre Gesundheit erhalten wollen? Was dürfen sie wovon wieviel machen und was wäre zu viel?
Die Laien-Verkäufer machen ja praktisch ALLES mit den Ölen. Trinken, einölen, cremen, einnehmen, kochen, putzen, waschen..... Hauptsache, die Leute kaufen für 100te von Euro Öle.
Bin für jeden Hinweis, der hier Klarheit reinbringt, dankbar!
Viele Grüße
Jana
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Liebe Jana, dass ist eine großartige Frage. Also natürlich kann man ätherische Öle zur Steigerung des Wohlbefinden und unterstützen der Genesung nutzen. Wichtig ist: ätherische Öle sind keine Lifestyleprodukte, sondern hochkonzentriete hochwirksame Vielstoffgemische.
Für die tägliche Anwendung ist wichtig zu wissen, dass man keine 24/7 Beduftung benötigt. Ich finde im Film Unwell/Ungesund auf Netflix wird sehr deutlich das ein ÜBERTRIEBENER aromatischer Lebensstil gar nicht so gesund sein kann.
Wenn man in der 1-3% Verdünnungsempfehlung bleibt sehe ich da auch kein Problem.
Ich beobachte aber das Menschen die dauerhaft Überdosieren immer mehr brauchen weil es ihnen zu wenig riecht...
Schau mal auf den Atom 1x1 Blog da bekommst du eine gute Basis. Wenn du gut in Englisch bist, empfehle ich auch die Seite des Robert Tisserand Institute sehr gern.
Hilft dir das?
Dufte Grüße Isabel
Dufte Grüße
Isabel Henseler
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Hallo Jana
Erstmal : Ja, ätherische Öle können quasi wie Arzneimittel benutzt werden, deshalb sprechen wir auch von AromaTHERAPIE.
Dennoch denke ich, dass ätheriche Öle auch als "Wohlfühlöle" benutzt werden können, solange diese in niedrigen Dosierungen (zur Anwendung am Körper =/<1%)
angewendet werden. Wichtig ist aus meiner Sicht dabei auch, die Vielfalt der ätherischen Öle zu nutzen, d.h. nicht immer das gleiche Öl zu verwenden, um so eine "Gewöhnung", eventuellen Unverträglichkeiten...entgegenzuwirken (obwohl das bei unter 1% wohl eher selten der Fall ist). Uns sollte einfach immer bewusst sein, dass ätherische Öle HOCHkonzentrierte Pflanzeninhaltsstoffe sind und wir dies sorgsam und mit Liebe und Hingabe anwenden sollten. Deshalb halte ich auch nichts von younliving und deren Raindrop-Methode, bei der ätherische Öle UNVERDÜNNT auf die Haut aufgetragen werden. Nicht nur der Möglichkeit von gesundheitlichen Problemen - auch die Verschwendung von Naturgut, von hochsensiblen Pflanzeninhaltstoffen und somit einer Ausbeutung der Natur durch diese Anwendungsmethode - stehe ich mehr als kritisch gegenüber.
Sorry, jetzt weiche ich etwas von deiner Frage ab, aber es ist mir unglaublich wichtig zu sagen, dass bei ätherischen Ölen weniger oft mehr ist....und deshalb:
Hier meine Meinung zum Thema young living/ auch eine gute Adresse (=https://www.aroma1x1.com/raindrop-und-aromatouch-light-anleitung/)
Young living ist eine US Firma, die ihr Öl nicht im offiziellen Handel, sondern über ein sog. High-Level-Marketing vertreibt. Das ist eine Art Pyramidensystem bei dem viele Menschen am Gewinn beteiligt sind, was sich auf die Preise niederschlägt. Die ätherischen Öle benötigen, da sie nicht im Fachhandel vertrieben werden keine offizielle Zulassung, wie es bei einem offiziellen Vertrieb erforderlich ist. Das bedeutet die Firma kann ihre Öle für alle Bereiche bewerben (als Nahrungsmittel, als Bedarfsmittel, als Arzneimittel oder als Kosmetikum), obliegt dabei aber keinerlei offiziellen unabhängigen Kontrolle und trägt nur firmeneigene Siegel. Sie können nicht erfassen, ob ein Produkt aus Bioanbau oder Konventionell gewonnen wurde. Auch gibt es keine unabhängigen Analysen, die dies erfassen. Hier gilt allein die Aussage des Verkäufers, der häufig zwar verkaufstechnisch sehr gut geschult wurde, oft aber keine Aromatherapeutische Ausbildung hat.
Häufig werden die fehlenden Gefahrstoffzeichen (die bei einer Zulassung als Bedarfsmittel gesetzlich erforderlich sind) mit der besseren Qualität des Produktes beworben, obwohl Zulassungsform und Qualität nichts miteinander zu tun haben. Auch werden Anwendungsarten empfohlen, die zum Teil wirklich gefährlich sind. So die sog. Raindropp-Methode, bei der viele Öle unverdünnt direkt auf die Haut gebracht werden, was zu häufigen Reaktionen führt. Auch nehmen Kunden, horrende Mengen an ätherischen Ölen ein und kommen dann mit Magen-Darm-Problemen in die Arztpraxen oder Apotheken.Ich kann euch alle nur ermutigen kritisch zu sein und zu hinterfragen, besonders was die Transparenz, das Know How und vor allem die Qualität der Produkte angeht. Nicht immer steht ein hoher Preis für hohe Qualität, auch die Vertriebsform muss dabei berücksichtigt werden.Es gibt hier in Deutschland viele Firmen die, wo es denn möglich ist, Bio-Ware anbieten, tolle Projekte mit ihren Anbaupartnern ins Leben rufen und auch tw. regional anbauen (z.B. Lavendel aus Deutschland).
Für alle Aromatherapie-Anfänger: Bahnhof-Apotheke Kempten, Primavera, Taoasis, Neumond, Wadi, feeling...diese Firmen sind meiner Meinung nach seriös.
Wann also zu viel?
Wenn du dich an die Vorgaben hälst und zum Wohlbefinden bei 1% (2 Tr. auf 10ml Öl) und auch bei der Raumbeduftung wie von Frau Nebel erläutert, bei 1-2 Tropfen für 10m² Raum bleibst, bzw. wirkich nur punktuell verdünnte Öle in Form eines Naturparfüms nutzst, ist alles im grünen Bereich. Und wenn dann doch mehr "therapiert" werden soll, um die Stimmung zu heben, die Gelenkschmerzen zu lindern....hat man so noch viel Luft nach oben (siehe Tabelle Dosierungen).
Ich hoffe dir wenigstens ein bisschen mehr Klarheit verschafft zu haben.
Liebe Grüße Cashmo
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Hallo Jana,
da du ja auch bei der Ausbildung bist, würde ich sagen. Einfach mal abwarten. Wir sind ja hier erst am Anfang.
Gudrun hat da gestern ja schon dazu gesagt, dass man diese nicht einfach so einnehmen soll. Egal was die ganzen Unternehmen und Laien-Verkäufer sagen.
Und anhand von dem, würde ich schon sagen, dass es da Probleme geben kann, auch wenn man sich an die Empfehlungen hält. Wo ich mich jetzt nur Frage von wo diese kommen. Denn wie gesagt: Die meisten Verkäufer sind Laien und wollen einfach nur Profit machen. Und somit sind das was sie geben keine Empfehlungen. Denn ohne Wissen ist es keine Empfehlung.
Ich nutze sie derzeit nur in meinem Diffuser. Ab und an gebe ich mir einen Tropfen in mein Shampoo oder in mein Waschmittel, damit die Motten fern bleiben.
Und so werde ich es auch weiter handhaben, bis ich mit der Ausbildung fertig bin. Denn derzeit bin ich Laie und halte mich da an die Vorgaben von Gudrun und ihren Schrieben. Was noch nicht dran kam, das Öl, was noch nicht dran kam, wird von mir definitiv nicht eingenommen. Denn genau dafür mache ich sie ja. Um Ahnung zu bekommen. Und auch erst dann, werde ich andere Beraten. Denn ich will mit meinem Halbwissen keine anderen Menschen gefährden und mit der Haftung ist dann auch noch so eine Sache.
Und wenn du verunsichert bist, würde ich persönlich dir dieses auch Empfehlen, keinen zu Beraten. Denn eine Unsicherheit ist ja nicht umsonst da und zeigt, dass du dich da nicht mit auskennst ?
Stell dir mal vor, du gehst zu einem Arzt und der ist "Verunsichert". Allein welche Auswirkungen seine Unwissenheit haben kann und was da alles schief gehen kann... Von so jemanden wöllt ich nicht Beraten oder Behandelt werden.
Und ich kann mir vorstellen, dass bei einigen Ölen schon ein Tropfen zu viel ist, da nicht alle gleich Intensiv sind.
Liebe Grüße
Melanie
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Da bin ich ganz bei Melanie.
Die Angaben von "meinen unter 1 %" bezogen sich übrigens NUR auf die äußerliche Anwendung in Form von Körperölen oder Cremes.
Für die innerliche Anwendung....da braucht man richtig tiefes Fachwissen!!
Schönen Tag!
Cashmo
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Hallo Jana,
Eine wichtige Frage. Ich benutze schon über 20 Jahre Ätherische Öle,angefangen im familieren Breich,als zusatz zur normalen schulmedizinischen Behandlung,und später dann auf beruflichen Wege.Pflege und Therapiebereich.Ich habe es immer als Hilfsmittel gesehen,auch für das innere Wohlbefinden,gehe da auch nie höher als1%.Selbst in meiner schweren Krankheitsphase verlasse ich mich auf meine natürlichenhelfer,dosiere für mich da auch mal höher.Aber da übernehme ich die Verantwortung für mich selbst. Außer innerlicher Einahme wende ich Ätherische Öle vielseitig an wie Diffuser,Einreibungen,Kompressen vieles ist möglich.Beziehe meine Öle von Aroma-Zentrum in Alsfeld oder andere heimische Anbieter,und bin damit sehr zufrieden. viele Grüße Gaby
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Super Isabel! Damit kann ich richtig gut was anfangen. Das gibt mir ein erstes Gefühl für die alltägliche Handhabung. D A N K E !
Ich habe ja zu Beginn die Öle auch ziemlich hoch dosiert verwendet, da mir das so von eine Produktberaterin "beigebracht" wurde. Und ich kann das bestätigen, das ich häufig das Bedürfnis hatte, mehr davon zu nehmen, um den Duft noch riechen zu können.
Glücklicherweise hat mich meine Intuition davon abgehalten. Ich hatte irgendwie nie das Gefühl, dass ich gut im Sinne von kompetent beraten wurde. Ich bin dann sehr stark meiner Intuition gefolgt und nahm automatisch sehr viel weniger Öle und in viel kleineren Dosen. Jetzt habe ich mir wundervoll duftendes Jojoba-, Mandel, und Wildrosenöl gekauft und verdünne im Verhältnis 05-1%. Ach, das ist toll. Das fühlt sich viel entspannter und mein Körper aufnahmebereiter an. Vorher fühlte er sich unterschwellig immer wie in Verteidigungshaltung an. Kein Wunder!
Besteht bei Aromaölen denn eigentlich auch sowas wie ein Suchtrisiko, wenn man es zu hoch dosiert und dann immer mehr davon nehmen will/muss, um überhaupt noch was zu riechen? Hast Du davon schonmal etwas gehört? Das würde mich nochmal interessieren.
Danke Dir nochmal und ein schönes verlängertes Wochenende!
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Ganz herzlichen Dank, Cashmo, für Deine Ausführungen.
Da ist vieles dabei, womit ich etwas anfangen kann und sich auch mit den Aussagen von Isabel decken.
Danke auch nochmal für die Anregungen und Einblicke der MLM-Firmen. Super!
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Vielen Dank für Deine Antwort, liebe Melanie!
Beratend tätig werde ich frühestens im Neujahr, nachdem ich meine Prüfung hier absolviert und bestanden habe. Da bin ich voll und ganz bei Dir.
Trotzdem möchte ich für mich eine Vorstellung und ein Gefühl dafür bekommen, welche Mengen ich selbst für mich anwenden kann. Ich habe derzeit auch einige Menschen in meinem Umfeld, denen ich die Infos aus dieser Ausbildung weitergebe, weil sie die selben Infos von der selben Produktberaterin haben und jetzt natürlich auch wissen wollen, wie sie verantwortungsbewusst mit den Ölen umgehen können, ohne ihrer Gesundheit zu schaden. Weiternutzen wollen sie sie alle, weil sie sie lieben. Deswegen bin ich hier auch so penetrant mit dem Nachhaken.
Liebe Grüße
Jana
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Herzlichen Dank für den Einblick in Deinen Alltags-Gebrauch der Öle, liebe Gaby! Das hilft mir auf jeden Fall weiter.
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Danke an euch alle! In mir reifte schon der Entschluss, dass ich mich mit max. 1% Mischungen wohlfühlen könnte. Ihr habt mir das mit euren Antworten und Einblicken in euren Alltags-Gebrauch bestätigt. 1000 Dank!
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Liebe Jana, ich beobachte, dass die Leute die immer pur, unverdünnt und hochdosiert ätherische Öle verwenden die niedrigen Dosierungen gar nicht mehr riechen...
Dufte Grüße
Isabel Henseler
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Hallo Jana,
danke für deine Frage. Du stellst in diesem Forum viele Fragen, die mich genauso umtreiben.
Auch ich bin durch eine Networkmarketing Firma auf Instagram auf die Öle aufmerksam geworden und dachte mir schon die ganze Zeit, dass die Dosierungen und die Menge an Anwendungen wirklich sehr sehr hoch sind...
Das Marketing der Firma ist unschlagbar. Die Kunden werden dazu angeregt, so viel Öl wie möglich zu verwenden. In jedes Glas Wasser ein Tropfen, gleich morgens ein Tropfen Öl unter die Zunge, ein anderes (unverdünnt) unter die Fußsohlen, mehrere Tropfen Öl in einer Kapsel einnehmen und der Diffusor läuft am besten den ganzen Tag…
Ich mache gerade eine Ausbildung zur Heilpraktikerin und kann mir gut vorstellen, Aromatherapie zu integrieren. Und dazu möchte ich es richtig lernen.
Mit der "richtigen" Menge geht es mir wie dir, da gibt es weiterhin noch Unsicherheiten, vor allem bei der inneren Einnahme.
Danke an all die Quellen, die von euch genannt wurden! Die werde ich mir auch noch ansehen.
Grüße, Vera
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