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Ahoi,
Savina predigt ja sehr eindrücklich das Zwang immer Ich-Dysthon ist. Nun steht in meiner version der ICD-10 folgendes unter zwang:
"Westentliches Kennzeichen sind wiederkehrende Zwangsgedanken und Zwangshandlungen. Zwangsgedanken sind Ideen, Vorstellungen oder Impulse, die den betroffenen immer wieder stereotyp beschäftigen. Sie sind fast immer quälend, die betroffene Person versucht häufig erfolglos Widerstand zu leisten. Die Gedanken werden als zur eigenen Person gehörig erlebt, selbst wenn sie als unfreiwillig und häufig abstoßend empfunden werden....."
Also nochmal ganz penibel nachgefragt: Was bedeutet Ich-Dysthon?
Eigentlich dachte ich immer: nicht zu mir gehörend. Meint Savina aber nicht viel mehr den Umstand "nicht-zu-mir-passend" eher in Richtung "parathym"?
In der ICD-10 soll wohl ausgeschlossen werden das die Zwangsgedanken als von-außen-gemacht erlebt werden (Bsp.: Gedankeneingebung) um klar von psychotischen Krankheitsbildern abzugrenzen. Mich hat das jetzt aber total verwirrt. Stimmt der begriff Ich-dysthon wirklich auch nur wenn ich etwas "nicht denken oder tun will"?
Ich versuche mal es klarer zu machen, so wie ich es bisher verstanden habe:
Als Ich-Dystonie bezeichnet man einen Zustand, bei dem eine Person ihre Gedanken, Impulse oder Emotionen als nicht zu ihrem Ich gehörend, sondern als fremd und störend erlebt. Also es widerstrebt mir (meinem Ich) das zu denken etc.
Im Gegensatz dazu wäre dann das von "außen gemachte" z.B. bei der Schizophrenie, also garnicht zu mir gehörend, sondern Gefühlt von einer ganz fremden Person z.B. gesagt oder gedacht. Ich-synton bedeutet dann, dass ich ich quasi einverstanden bin und daran festhalte, was ich denke und das es zu meinem Ich (meinem innneren Bild von mir) passt zu denken, dass da jetzt wirklich fremde Personen zu mir sprechen. Ich stelle dies also nicht in Frage.
Bin gespannt auf weitere Erklärungen, die es vielleicht noch genauer zeigen.
Danke Sandy,
ahaaa das leuchtet mir ein. Also ist es so zusammenzufassen:
Ich-dysthon = Meine eigenen Gedanken passen nicht zu mir.
Ich-synthon = Meine eigenen Gedanken passen zu mir.
Parathym = Mein inneres Gefühlsleben passt nicht zu meinem sich-äußerndem Affekt bzw. der sich äußernde Affekt ist einfach situativ unangemessen.
Synthym = Mein inneres Gefühlsleben passt zu meinem sich-äußerndem Affekt (Affekt-kongruentes Verhalten)
Ich-Störungen = Mir scheint als wären die Gedanken in meinem Kopf nicht von mir (Gedankeneingebung) oder als könnte ich sie nicht für mich behalten (Gedankenausbreitung, Gedankenentzug)