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Im Skript findet sich folgende Aussage:
statistisch gesehen tötet sich alle 47 Minuten ein Mensch in Deutschland.
Ist das wirklich wahr? Ich kann mir das garnicht vorstellen. Nimmt denn die Umwelt das so schlecht wahr und versucht nicht mal zu helfen? Oder sind dann wirklich alle Bemühungen sinnlos, kommt man an solch depressive Menschen als Angehöriger garnicht mehr heran?
Mich erschreckt diese Aussage wirklich sehr.
Keine Zeit gibt es nicht - nur andere Prioritäten
(Zitat: Michael A. Denck)
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Ja, das fand ich auch erschreckend!
Anscheinend wird das der Umwelt gar nicht mitgeteilt!
Ich selber kann jetzt gerade nur von einem Menschen sagen, wo ich den Selbstmord mitbekommen habe! Das ist aber schon Jahre her!
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Wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe, machen die Rentner einen Großteil derer aus, die den suizidalen Weg suchen und auch am meisten Erfolg damit haben.
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Hallo Gini,
das ist ja eine erschreckende Zahl . Heute war ich mit 5 Frauen weg, eine davon kannte ich nicht so gut. Sie hat gaaaaaanz viel Wein getrunken und irgendwie war sie ständig lustig, also übertrieben lustig und sie hat den ganzen Tisch permanent unterhalten. Aber ich hab schon gemerkt wie schlecht es ihr eigentlich ging. Als sie dann eine Bemerkung loslies, ca. nach einer Flaschen Wein, dass sie sich manchmal wünschte tot zu sein und sie Null Antrieb hätte, keine Lust mehr für irgendwas, uuii da bin ich aber hellhörig geworden. Hab mal gehört, dass Menschen die es wirklich ernst meinen, sowas nicht sagen, es einfach still und heimlich tun und die, die es ankündigen eher nicht. Sie hat mir so leid getan
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Die älteren Menschen, die es wirklich ernst nehmen kündigen ihren Suizid nicht an! Deshalb haben sie auch eher einen Erfolg.
Jüngere Menschen sprechen eher vom "sich selbst töten", das ist aber eher ein Hilferuf.
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Ist doch aber echt wahnsinnig traurig. Sollten nicht eigentlich ältere Menschen soviel Lebensweisheit besitzen, daß sie für sich einen Weg sehen bzw. finden können? Wie allein müssen sie sich fühlen und wie aussichtlos muß sich deren Leben anfühlen, daß sie diesen Weg wählen.
Gerade bei älteren Menschen denke ich persönlich, daß unsere Umwelt da viel schuld ist. Früher wurde Alter geehrt und ältere Menschen durften in der Familie alt werden. Heute werden sie so oft in irgendwelche Senioreneinrichtungen abgeschoben oder haben so wenig Geld zum Leben, daß sie den ganzen Tag nur zu Hause sitzen. Eine ältere Dame hat mal traurig auf der Arbeit erzählt: alt werden ist nicht schön, die Welt wäre zu schnell für sie. Das hat mich sehr nachdenklich gestimmt und nun diese Suizidinformation dazu, finde ich echt beängstigend.
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In meinem beruflichen Umfeld hat es in letzter Zeit einige Suizide gegeben.Oft waren wohl Depressionen mit eine Ursache.Auch waren das meist nicht mehr junge Menschen die aus ihrer Sicht erfolgreich waren.Da kommt man in Grübeln und überlegen.
Da diese Menschen ihr Vorhaben anders als Junge nicht vorher ankündigen setzen sie sehr oft ihr Vorhaben um,teilweise mit sehr erschreckenden Mitteln.Ohne hier weiter ausholen zu wollen aber wie verzweifelt muß man sein,oder wie autoagressiv,wenn Frau sich mit den Henkeln der Handtasche stranguliert bis sie tot ist?
Das das Leben mit zunehmenden Alter weniger schön und attraktiv ist kann ich aus eigener Erfahrung sagen.Auch fragt man sich möglicherweise ab einem gewissen Alter was man eigendlich erreicht hat und wie das Leben verlaufen ist? Hatte man doch ganz andere Pläne und Vorstellungen am Anfang seines Lebens.
Dazu kommt das sich öfter gesundheitliche Probleme einstellen und "einem die Knochen wehtun".Das alles muß nicht zwangsläufig so sein,ist aber eher die Regel.
Beispiel:Wenn du morgens aus dem Bett aufstehst und dir tut nichts weh,bist du wahrscheinlich tot".
Kleiner Spaß zum Schluß!
Herzliche Grüße:
Werner
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Hier bei uns auf dem Lande, stelle ich fest, das die Suizidrate unglaublich hoch ist. Allerdings geht hier ja auch sowas rum wie ein Lauffeuer wenn so etwas passiert. Vor allem in den "dunklen" Jahreszeiten. Vor ein paar Jahren hat sich hier sogar ein 14 jähriges Mädchen erhängt. Furchtbar!!!
Ich denke der Druck und auch die Ansprüche an sich werden immer höher. Man hört nicht mehr auf sein inneres ich, sondern häufig nur, was könnte die "Umwelt" von mir denken. Erschreckend wie sehr man es doch den anderen recht machen möchte.
LG Alina
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Heute kam ein Anruf. Es war ein ehemaliger Schulfreund von meinem Partner, den er schon ewig nicht mehr gesehen hatte. Ein gemeinsamer Schulkamerad hat sich umgebracht und die Beerdigung ist in den nächsten Tagen
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Hallo Alex,
gut, dass du hellhörig geworden bist! Das sind ja schon einige Anzeichen :
"....wünschte tot zu sein und sie Null Antrieb hätte, keine Lust mehr für irgendwas....". Hört sich sehr depressiv an. Auch diejenigen, die Suizid
"n u r" ankündigen, können diesen Plan unter Umständen in die Tat umsetzen.
Dass sie Dir leid tut, spricht für Dein Einfühlungsvermögen.
Vielleicht kannst Du mit ihr mal das Gespräch suchen....ihr Deine Hilfe (bzw. die Hilfe eines Fachmannes/frau) anbieten. Ein nettes Gespräch kann helfen:-)
Liebe Grüße
Ralph
(16.09.2010, 22:42)Alex schrieb: Hallo Gini,
das ist ja eine erschreckende Zahl . Heute war ich mit 5 Frauen weg, eine davon kannte ich nicht so gut. Sie hat gaaaaaanz viel Wein getrunken und irgendwie war sie ständig lustig, also übertrieben lustig und sie hat den ganzen Tisch permanent unterhalten. Aber ich hab schon gemerkt wie schlecht es ihr eigentlich ging. Als sie dann eine Bemerkung loslies, ca. nach einer Flaschen Wein, dass sie sich manchmal wünschte tot zu sein und sie Null Antrieb hätte, keine Lust mehr für irgendwas, uuii da bin ich aber hellhörig geworden. Hab mal gehört, dass Menschen die es wirklich ernst meinen, sowas nicht sagen, es einfach still und heimlich tun und die, die es ankündigen eher nicht. Sie hat mir so leid getan
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(16.09.2010, 22:42)Alex schrieb: Hallo Gini,
das ist ja eine erschreckende Zahl . Heute war ich mit 5 Frauen weg, eine davon kannte ich nicht so gut. Sie hat gaaaaaanz viel Wein getrunken und irgendwie war sie ständig lustig, also übertrieben lustig und sie hat den ganzen Tisch permanent unterhalten. Aber ich hab schon gemerkt wie schlecht es ihr eigentlich ging. Als sie dann eine Bemerkung loslies, ca. nach einer Flaschen Wein, dass sie sich manchmal wünschte tot zu sein und sie Null Antrieb hätte, keine Lust mehr für irgendwas, uuii da bin ich aber hellhörig geworden. Hab mal gehört, dass Menschen die es wirklich ernst meinen, sowas nicht sagen, es einfach still und heimlich tun und die, die es ankündigen eher nicht. Sie hat mir so leid getan
Liebe Alex,
ich seh es genauso wie Ralph. Kannst du oder eine der Frauen die dabei waren nicht irgendwie Zugang zu betreffender Person finden?
Sie sollte den Mut finden sich in professionelle Hilfe zu begeben. Die Bachblüte Agrimony würde ihr auch super helfen um sich nichts vorzumachen und die Lustige zu spielen, Sweet Chestnut gegen Hoffnungslosigkeit und auch Mustard gegen das "dunkle Loch" in das sie gefallen ist. Vielleicht findest du einen Weg.
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Hallo Lachyoga-Trainer, ich sag einfach Trainer und Nicole,
ja daran habe ich auch schon gedacht, doch ich kenne sie nicht so gut. Ich weiß allerdings, dass sie sehr sehr anstrengend ist und viel quasselt, allerdings nicht viel an sich ranlässt. Das ist eher ein Fall für kompentere Leute. Doch ich habe ihr an diesem Abend schon gesagt, dass ihr evtl. Bachblülten helfen könnten. Da hat sie ganz interessiert aus der Wäsche geguckt.
Und @ Nicole, du wirst lachen,..........hab ich zu ihr gesagt ich denke bei dir an Agrimnoy, an Mustard und an Heahter (weil sie sehr aufdringlich ist und sie erzwingt Aufmerksamkeit, zippelt an deinem Ärmel, will nur im Mittelpunkt stehen, wie dass vernachlässigte Kleinkind). Gott sei Dank kennt sie Bachblüten nicht, grins. Sie ist aber trotzalledem auch ne Nette, du kannst alles von ihr haben. Aber sie will dir viel vorschreiben (sie meint es ja nur gut). Typischer Satz, du wirst noch an mich denken wenn ....eintrifft, und das nervt wohl jeden. Da sieht man ja deutlich, wie sie groß geworden ist. Außerdem ist sie ausländerfeindlich, phuuuuu ein harter Fall sag ich.
Sie hat an diesem Abend versucht mit jedem einen Termin auszumachen, zum Reden, sich Treffen usw. Ihrer besten Freundin habe ich gesagt, sie solle mal mit ihr reden, auch wegen einer Therapie. Aber sie fand das nicht gut und ist eh von ihr ziemlich genervt. Naja, ich bin halt auch keine Thera. Aber für Bachblüten kann ich ja schon mal sorgen ((O:
Find ich gut was ihr geschrieben habt, Danke
3 Bachblüten kann man schon zusammenstellen, oder?
(17.09.2010, 05:51)Gini schrieb: rüher wurde Alter geehrt und ältere Menschen durften in der Familie alt werden. Heute werden sie so oft in irgendwelche Senioreneinrichtungen abgeschoben oder haben so wenig Geld zum Leben, daß sie den ganzen Tag nur zu Hause sitzen.
Ja, die meisten Menschen wollen vom Thema Sterben nichts wissen. Sie müssten ja dann an ihre eigenen Sterblichkeit denken. Dann lieber im Strom schwimmen, Augen zu und durch, nicht nach rechts schauen und nicht nach links. Wir sind irgendwann alle mal alt, werden krank und was ist dann?
Vielleicht könnte man ein Plakat schreiben: "Bitte behandeln Sie alte Menschen so, wie sie selbst mal behandelt werden wollen"
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Suizid
Nur ein neu erdender Satz, zu passender Stund', am rechten Ort. Nicht zur Stell', einer der hätte retten können;
was der zu Rettenden nicht mehr in Vorstellungskraft. Zu karg ward ihre Kraft, die Übermacht den Sorgen gegeben.
Bloß in den Wurzeln, ge- wesen noch etwas Saft. Von denen sie, die nun dem Erdenleben Entsagende, nichts wusste, da niemand war, der jene Wurzeln mit ihrer und ihrer Ur-Quelle verb-and.
Zitat: Komm heiliger Geist, du schaffender,
deine Seelen suche heim,
mit Gnadenfülle segne sie,
die Brust die du geschaffen hast.
[...]
[J. W. v. Goethe)
https://www.lieder.net/lieder/get_text.h...xtId=58731
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Hallo, Ihr Lieben!
Artverwandt mit meinem vorherigen Beitrag, Thema Suizid(prävention):
Wer lange in der Dunkelheit gelebt hat ...
... dem ist Licht möglicherweise nicht das erste Bedürfnis.
Und so könnte präventiv angesetzt werden.
Vielmehr sind es ja "Verbote", über Suizid(gedanken) zu reden, da das in vielen Fällen eine Psychiatrieunterbringung mit sich zöge. Wie die Verzweiflung also zementiert bzw. bis zur Unaushaltsamkeit gesteigert sich darstellt, für jemanden, der nicht in die Mühle der Psychiatrie geraten will, sondern einfach nur jemand Verläßlichen mit Kompetenz zum reden bräuchte, um Linderung zu erfahren.
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Ja, was Fraxinus anspricht, sehe ich auch als „Thema“. Das „Verbot“, offen zu sprechen, die Angst, dann in „Mühlen“ zu geraten, die scheinbare Notwendigkeit zum Schauspielern.
Wobei die „Verlässlichen mit Kompetenz“ ja vielleicht auch Therapeuten wären, die aber haben bei Anfragen (für die diese Menschen erst einmal die Energie aufbringen müssten) lange Wartelisten (Monate bis Jahre ausgebucht) … und sind völlig überlastet, während die Kassenzulassungen (mit Gründen wohl) limitiert sind und junge Therapeuten zunächst einmal keine bekommen.
Gina fragte im Eingangspost (lange her, ich weiß) nach den Angehörigen - „kriegen die das denn wirklich gar nicht mit“. Da ist meine Beobachtung eher so, dass diese das nicht selten sogar vor dem eigentlich „Betroffenen“ wahrnehmen - aber keine Hilfe bekommen oder organisieren können für den Angehörigen, solange dieser diese Hilfe nicht selbst sucht. Auch selbst dann - während Therapien aller Art - sind nahe Angehörige i.d.R. ebenso ausgeschlossen, wie jeder Fremde, obwohl sie Hinweise beitragen könnten, die über den „Scheuklappenblick“ des eigentlich Betroffenen hinaus gehen würden.
Das ist ein Dilemma, zu dem mir auch keine Lösung einfällt, denn so ist das System - je nach Einzelfall hat es sicher auch seine Berechtigung, dass das System so ist, aber ich habe schon häufiger mitbekommen, dass Angehörige am Ende selbst Hilfe benötigt haben.
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