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Hallo ihr Lieben,
ich würde gerne einen Erfahrungsaustausch zum spannenden Thema Kriegskinder / Kriegsenkel anstossen.
In unserer ganzheitlichen Gesundheitspraxis haben wir inzwischen mehrmals sehr gut besuchte Gesprächsrunden zu diesem Thema.
Welche Erfahrung habt ihr gemacht? Habt ihr euch schonmal mit dem Thema befasst oder seid gar betroffen?
Hier noch einige Links zum Thema:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/136946...n-sichtbar
https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=...riegsenkel
https://www.br.de/mediathek/podcast/radi...tion/31617
https://www.br.de/br-fernsehen/inhalt/ge...a-100.html
Ein Mensch mit Erkenntnis hält sich beim Reden zurück und ein Mensch mit Unterscheidungsvermögen bleibt gelassen.
(Bibelbuch Sprüche 17:27; Neue Welt Übersetzung)
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Hallo Heinz, ein sehr spannendes Thema. Ich habe ständig mit Betroffenen in meiner derzeitigen Arbeit zu tun. (Freiberuflerin in der Pflege und Beratung)
Es ist schade wie wenig es aufgegriffen wird und wie viele tatsächlich daran leiden.
Zu oft wird es einfach tot geschwiegen oder als "ist ebenso" deklariert.
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Hallo Lysien, schön, dass du dich näher mit dem Thema beschäftigst. Wie du ja siehst, stösst diese Thema selbst hier im Forum nur auf verhaltenes Interesse.
Genau der alte Glaubenssatz, "das ist halt so, da kann man nichts machen", stösst mir sehr sauer auf. Nach meinen bisherigen Erfahrungen kann man immer was machen, und zwar die Lebensqualität der Betroffenen erhöhen. Doch genau an dieser Stelle beisst sich das Thema in den eigenen Schwanz. Denn von: "Das bin ich nicht wert, das rentiert sich bei mir nicht" bis zu "Wir müssen es halt aushalten" reicht die Palette der erlernen und übernommenen Ansichten. - Diese Einstellung ist somit Bestandteil des Themas und verhindert eine Veränderung.
Allerdings kann man mit viel Geduld den Betroffenen trotzdem zu einer Verbesserung ihrer Situation verhelfen und den "Teufelskreis" in einen "Segenskreis" verwandeln.
Ein Mensch mit Erkenntnis hält sich beim Reden zurück und ein Mensch mit Unterscheidungsvermögen bleibt gelassen.
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Guten Morgen Heinz,
arbeitest du bereits mit Betroffenen?
Im häuslichen Umfeld begegnet mir auch das teilweise völlige fehlen von Verständnis bei Angehörigen. Ich habe viele Klienten die sich irgendwann Luft machen möchten weil es sie so sehr belastet, das sie offenbar fürchten nicht sterben zu können solange so viel dieser Erinnerung unausgesprochen bleibt.
Aber selbst im stationären Bereich, wo man meinen möchte, es ist auch viel Fachpersonal da wird es einfach unter den Tisch gekehrt.
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Guten Morgen Lysien,
ja, wir bieten in unserer Praxis immer wieder offene Gesprächsrunden zum Thema Kriegskinder und Kriegsenkel an. Auch in unserer täglichen Arbeit begleitet uns das Thema und so wie du das schreibst, können manche Menschen offensichtlich nicht in Ruhe sterben, solange die Erinnerung sie quält.
Die Sypthome sind manigfaltig und diffus und in Pflegeeinrichtungen fehlt oft die Zeit und das entsprechende Hintergrundwissen zu diesem sensieblen, oft mit Scham besetzten Thema. Gerne thematisieren wir es daher auch bei Supervision oder gehen in die Einrichtung, um mit Betroffenen zu arbeiten. Biografisches Schreiben ist nur eines der Tools die wir anwenden.
Auf meiner Profielseite findest du den Link zu unserer Praxis mit entsprechenden Infos.
Viele Grüße
Heinz
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