ich habe die Prüfung letzte Woche bestanden und teile gerne mit Euch mein Protokoll Falls Ihr Fragen habt, meldet Euch bitte
Meine Prüfung sollte um 10 Uhr beginnen. Ich war schon kurz nach 9 Uhr da - mit der Hoffnung, dass ich
früher rein darf. Leider hat die Prüfung davor 1 Stunde 45 Min gedauert und wir kamen 45 Min später
rein… Eine Anwärterin hat die Prüfung leider nicht bestanden - sie hatte eine Frage zur Rhinosinusitis.
Die andere, die bestanden hat, hatte das Thema Heilfasten und IF.
Ich war super nervös und wollte als erste die Karten ziehen (wir waren zu zweit geprüft), damit ich es schon hinter mir habe Prüfer
waren Frau Dr. Schmidt und ein Mann, der sich nicht vorgestellt hat.
Die Gesetzesfragen:
Welche Erkrankungen sind bei VET zu melden?
Ich habe die Gastro vergessen - ich wurde aber schnell auf die fehlende Antwort geführt. Also abgehakt
Die zweite Frage war:
Welche Gesetze sind für die Unterbringung von psychisch kranken Personen wichtig?
Ein Wort PsychKG - „danke, das reicht mir“
Fachfragen:
Ein Patient mit Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerz (MÜKS). Welche Ursachen und
Therapiemöglichkeiten gibt es? (Oder so ähnlich)
Ich habe sofort gestartet und keine Notizen gemacht - wollte es hinter mir haben.
Ich habe mit der Anamnese angefangen und bin auf die Schmerzen eingegangen:
AZ und EZ
Ausreden lassen
Notfall ausschließen:
Die Schmerzen sind nicht akut und plötzlich, sondern chronisch, gibt es eine Verschlechterung?
Fragen explizit des KSs:
Wie? Wann? (Morgens nach dem Aufstehen, in der Nacht, nach dem Alkohol, …) Wie stark? (Muss sich
der Patient hinlegen und alles abdunkeln und Schmerzskala, …) Gibt es etwas, was verbessert,
verschlechtert? (Spaziergang, Lärm, …), …
Medikamentenanamnese
Welche? Wie oft? Übergebrauch? (Auch erklärt wie MÜKS entsteht)
Familienanamnese
Stress, kleine Kinder, die nachts weinen, …
Berufsanamnese
Computerarbeit, Überstunden, keine Brille, Mobbing…
Vegetative Anamnese
Essensgewohnheiten - wird es gekocht, fast food, viel Salz?
Schlafgewohnheiten (Einschlaf-, Durchschlafstörungen, frühmorgendliches Erwachen erwähnt - Patient
einfach ständig müde und nimmt zu viele Schmerzmittel?), Schlafapnoe?
Trinken - wie viel und was? Zu wenig Wasser und zu viel Kaffee?
Therapie: der Patient muss sein Problem verstehen und langsam die Medikamente mit Begleitung von
einem Arzt oder HP ausschleichen, evtl. eine Psychotherapie
Nach gefühlt 5-8 Min (war bestimmt mehr) kam „danke, das reicht mir“ - ich war erlöst
Ich bin mir jetzt nicht mehr so ganz sicher, ob ich hier alles erwähnt, was ich erzählt habe… Das war auf
jeden Fall ein Monolog und wurde nicht unterbrochen. Ich habe auch versucht, alle Kopfschmerzarten,
die Ursachen in die Anamnese einzubauen, dass die Prüfer wissen, was ich beim Patienten explizit abfragen
möchte - das hat perfekt geklappt
Meine Mitgeprüfte hatte folgende Frage 45-jährige Frau, in den letzten 2 Jahren 10 kg zugenommen.
Ernährungsempfehlungen und was ist 80:20?
Hier war natürlich wichtig die Anamnese und Ernährungstagebuch, DD Hypothyreose, Menopause,
Depression, …
Dann kam die berühmte Frage: „Was wollen sie weiter machen?“ Und wir durften gehen
Auf dem Flur ein stiller Freudentanz und wir sind ins Nachbarbüro unsere Erlaubnisse abzuholen Wir
waren beide nach 20 Minuten fertig und die Frauen im Büro konnten es nicht glauben, dann kam Frau Dr.
Schmidt noch rein und meinte "was soll ich denn bei denen noch fragen - sie wissen doch alles" das war
ein schönes Gefühl, sowas zu hören
Hier noch mal VIELEN LIEBEN DANK AN DIE GANZE SCHULE, AN MARLENE, AN GINI - ohne Euch würde ich es nicht schaffen - Ihr seit ein Teil von meinem Leben geworden und werdet immer in meinem Herzen bleiben DANKE!