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@fragwürdig.
in der eingangsfrage war von einem gelähmten Arm die Rede - gelähmt heißt - kann nicht willkürlich benutzt werden oder nur eingeschränkt - über den Zustand dieses Armes ob nun schlaffe Lähmung oder spastische Lähmung wurde nichts gesagt. Viele Lähmungen die durch Schlaganfälle oder Querschnittsverletzungen verursacht worden sind sind im übrigen nicht schlaff sondern spastisch und haben durchaus einen Muskeltonus.
In der Anästhesie wird, wenn keine direkte blutige Blutdruckmessung gemacht wird in 2-5 minütlichen Abständen Blutdruck gemessen via automatische Blutdruckmanschette - ganz entgegen dem was man so in der Schule lernt (nicht kurz hintereinander messen). Es geht hier aber auch nicht um exakte Wert sonder um Tendenzen, es ist in der Regel egal ob der Menschen einen Blutdruck von 120/70 oder 125/75 hat - es macht aber einen Unterschied ob der Blutdruck 80/40 oder 220/111 ist. Diese Tendenzen sind bei normal durchbluteten Armen immer feststellbar - auch schon deutlich vor erreichen der Extreme - auch an gelähmten Armen (um die man z.B. bei hohem Querschnitt nicht herumkommt). Hier unterscheidet sich einfach die Theorie von der Praxis.
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Ich finde es persönlich nicht schlimm auf auf "Decknamen" zu reagieren, wenn das Thema interessant ist. Auch mit über 30 nicht. :-)
Wers aufgegriffen hat... keine Ahnung... ich gehe immer über neue Beiträge ins Forum... und da war er.. ;-)
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Siehst ich sag sogar was wenn ich nicht gemeint bin *lach*
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Hallo ihr Lieben und herzlichen Dank für die Wahnsinnig vielen Beiträge.
@ wernerberger:
Und du hast doch geantwortet wenn auch mit Irrelevantem zum Thema. Du musst mir auch nicht vertrauen oder Kontakte hegen! Es ging mir lediglich um klärende Argumente und einen Austausch mit Qualifizierten!
Vielleicht können wir - abgesehen von der Offtopic - abschließend alles zusammenfassen:
Das Messen des Blutdruckes ist grundsätzlich an einem nicht funktionierenden Arm kontraindiziert. Lediglich an dem schlaffen gelähmten Arm sind Werte zu erwarten, die dem Invasiven Blutdruck entsprechen. Das Thromboserisiko kann vermutlich vernachlässigt werden.
Es kann in der Prüfung mit Sicherheit nicht schaden ein paar Argumente Pro/Contra darüber zu verlieren. Das zeigt doch nur, dass man sich Gedanken gemacht hat!?
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Hallo Fragwürdig,
ich wollte auch noch kurz was sagen. Du hast recht ! Das Thromboserisiko ist sicherlich, bei einer EINMALIGEN RR Messung zu vernachlässigen. Anders wird es sich allerdings -vorallem auf dem RTW verhalten- stelle Dir einen schockigen Pat. vor. Hier wird der RR nicht nur einmalig gemessen sondern sicherlich im Intervall- hier KANN (nicht muss) es zu einem Thromboserisiko kommen. Sollte der andere Arm frakturiert sein und Du nicht am gelähmten Arm messen möchtest / darfst kann Du mit einer Oberschenkelmanschette an einem Bein messen. ABER nicht nur alleine der RR zählt, sondern auch die KLINIK des Patienten.
Was zu machen ist wenn ein Arm gebrochen, der andere gelähmt, das rechte Bein amputiert und das linke ebenfalls gebrochen ist weiß ich leider nicht. Ich denke da muß man improvisieren, ebenso wie mit einem Pat. mit LeFort 3. Grades und einem "schockigen" RR. Glücklicherweise sind das nächste Krankenhaus MEIST nicht allzuweit weg ! ! ! Rettungsdienstliche Grüße Markus
Das Leben beginnt in einer Zelle,
und bei manchen Strolchen,
endets auch in einer solchen ! ! !
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Wie alle sehen können bin ich neu hier. Wie aber auch ich sehe, wird hier großen Wert darauf gelegt dass man sich kurz vorstellt was ich jetzt auch gerne kurz mache. Ich bin seit 13 Jahren Krankenpfleger, bin aber seit 17 Jahren in der Pflege (letzteres beinhaltet 12 Monate Zivi und 3 Jahre Ausbildung). Nach meinem Examen zum KP habe ich 6 Jahre in der Onkologie und anschließend 6 Jahre in der Unfallchirurgie gearbeitet. Seit 1 Jahr bis dato arbeite ich in einem Pflegeheim weil ich einfach wieder alte Menschen (wie zu meinen Zivi Zeiten) pflegen möchte!! Ich streite mich oft mit unseren Azubis über deren beigebrachten Wissen, ich werde hin und wieder auch mal eines Besseren belehrt. Es gibt aber auch einfach Fakten wo die Lehrer falsch lehren und ich habe mich schon oft mit diesen Pädagogen angelegt und bewiesen dass diese Falsch liegen. Jetzt komme ich zum eigentlichen Thema:
User “Fragwürdig“ hat in meinen Augen, würdig, eine berechtigte Frage gestellt.
Hier mein Kenntnisstand dazu:
Mit dem Begriff Blutdruckmessung fasst man Methoden zur Bestimmung des Blutdrucks in bestimmten Abschnitten des Gefäßsystems zusammen. Im klinischen Alltag verwendet man diesen Begriff meist, um die Messung des arteriellen Blutdrucks zu bezeichnen.
Bei der nicht-invasiven Blutdruckmessung verwendet man ein elektronisches Blutdruckmessgerät oder eine Blutdruckmanschette und ein Stethoskop. Die mit dieser Methode gewonnen Werte sind etwas ungenauer als die der invasiven Blutdruckmessung.
Die nicht-invasiven Blutdruckmessung findet weitaus häufiger auf Stationen, Pflegheimen und in Arztpraxen Anwendung und kann auch außerhalb medizinischer Einrichtungen vom Patienten selbst durchgeführt werden.
Funktionsprinzip:
• Der Blutstrom in der Arteria brachialis wird durch Kompression mit einer manuell oder elektromechanisch aufgepumpten Manschette unterbrochen, bis der
Manschettendruck größer ist als der systolische Blutdruck (Strömungsgeräusche sind nicht mehr hörbar).
• Das Ventil wird geöffnet (nicht mehr als 3 mmHg pro Sekunde ablassen), Luft kann entweichen:
o Sind Manschettendruck und systolischer Druck gleich groß, strömt wieder Blut durch die Arterie.
o Der diastolische Druck ist aber noch geringer als der Manschettendruck, das Blut strömt also nicht kontinuierlich.
• Es kommt zu einem rhythmischen Wechsel: Blut strömt (Systole) <-> Blut strömt nicht (Diastole).
• Dieser Wechsel verursacht die typischen pulssynchronen Strömungsgeräusche (Korotkoff-Geräusche).
• Das Ventil bleibt geöffnet, der Druck der Manschette fällt weiter: Sinkt er unter den diastolischen Druck, bleibt die Arterie ständig offen, und die Strömungsgeräusche sind nicht mehr hörbar.
WO ist hier eine Thrombosegefahr??
So und nun kommen wir zu den Kontraindikationen:
Thrombosegefahr wo??
Relative Kontraindikation
für die Messung per Blutdruckmanschette am betroffenen Arm:
• Lymphödem --> Ok, ja ist möglich
• Parese, Plegie --> Unwahrscheinlich, höchstens eine Verfälschung des RR
• arterielle oder venöse Gefäßzugänge --> nur bedingt
Absolute Kontraindikation
für die Messung per Blutdruckmanschette am betroffenen Arm:
• Dialyse-Shunt --> Shunt wird beschädigt
• frische (OP-)Wunden --> Ja und OP Wunde kann geschädigt werdeb
• Z.n. Ablatio Mammae --> JA
Bevor ich jetzt hier böse Kommentare höre, möchte ich Literarische Beweise (Klinische Studien) hierfür, unter anderem auch warum ich an einem hemiplegischem Arm nicht messen darf.
Noch eine Frage am Rande: Über welche Seite behandelt man den einen hemiplegiker??!!
Gruß, Pflege mit Leidenschaft