Liebe Steffi,
Das ist eine super Frage
Vielleicht können wir es ja hinbekommen, dass Dir die Psyche etwas besser gefällt
Das Fiese an diesen Begrifflichkeiten ist, dass es sehr viele veraltete Begriffe im Bereich der Psyche gibt, mit denen aber viele Gesundheitsämter (vor allem in den mündlichen Prüfungen) und auch viele Fachbücher noch arbeiten. In den neueren schriftlichen und auch in den mündlichen Prüfungen (vor allem beim Heilpraktiker für Psychotherapie) wird immer mehr Wert auf die ICD10 (Internationale Klassifikation der Krankheiten in der 10. Auflage) gelegt.
Nun zur Depression:
Bezüglich der Depression ist es so, dass sie im triadischen System (veraltet, aber viele Gesundheitsämter fragen noch danach) als endogen bezeichnet wird (nicht oder noch nicht körperlich begründbar, quasi "von innen", wie schon von euch treffend beschrieben).
Dann wird noch unterschieden in die "endogene Depression" und die "neurotische Depression". Charakteristisch sind die Schlafstörungen bei der endogenen Depression am Morgen (Früherwachen, Morgentief) und bei der neurotischen Depression am Abend (Einschlafstörungen).
Der Begriff "endogen" ist zwar auch veraltet und unscharf. Den Begriff "exogen" finde ich jedoch noch verwirrender, da "exogen" im triadischen System die "körperlich begründbaren (organischen) psychischen Störungen" beschreibt. Zumal es ja auch noch die "organische depressive Störung F06.32" -> eine Depression als Symptom einer organischen Erkrankung gibt... Besser ist vielleicht die Bezeichnung "reaktive Depression", obwohl auch veraltet. Hiervon sind auch die Belastungsstörungen abzugrenzen.
Weiterhin ist zu schauen, ob die Depressionen andauernd/ chronisch sind oder in Phasen verlaufen/ rezidivierend.
Hier findet ihr eine sehr gute Gegenüberstellung der Depressionsformen:
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=de...iTqni49MZw
Für die HPs würde ich folgendes empfehlen:
-> Macht euch nicht verrückt
Lernt die Symptome, so dass ihr eine Depression einwandfrei erkennen könnt. Ihr solltet immer auch an eine körperliche Ursache denken (z.B. Hirnerkrankung oder Infektionskrankheit).
Dann ist es wichtig, die charakteristischen Schlafstörungen abzufragen (Morgentief, Früherwachen).
Weiterhin könnt ihr überlegen, ob psychotische Symptome vorkommen.
Abgrenzen können solltet ihr die unipolare depressive affektive Störung von der bipolaren affektiven Störung ("Himmelhoch-jauchzend/ zu Tode betrübt" -> manisch-depressiv).
Ich denke auch nicht, dass in einer HP-Prüfung die Depressionsformen abgefragt werden...
Nun hoffe ich, alles verständlich erklärt zu haben
Falls noch Fragen sind, meldet euch gerne
Eure Sybille