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Hallo ihr Lieben,
ich bin gerade auf einen Link über das Thema ADHS gestoßen. Da ich mich auch für Psychologie interessiere (mich aber noch nicht so gut auskenne), bin ich ebenfalls an eure Meinungen interessiert. Ich finde diese Tatsache, wenn es wirklich so ist, echt schlimm.
Schaut mal hier: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende...toert.html (Hauptseite: http://info.kopp-verlag.de/index.html)
LG Manuela
LG Manuela
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Man sollte an der Stelle auch einmal weitsichtiger denken.
Wie sieht es denn mit der Ernährung unserer Kinder aus?
Weissmehlprodukte und Zucker, Fastfood,... steht doch in den meisten Haushalten zumindestens mehrmals pro Woche, wenn nicht sogar täglich auf dem Tisch. Kein Wunder dass so viele Kinder zappeln.
Sobald meine Söhne Zucker, auch in versteckter Form, zu sich nehmen, stehen sie senkrecht wie HB-Männchen und gehen ueber "Tische und Bänke".
Aber genau hier hat die Pharmaind. ihren grossen Moneyboom entdeckt. Pillen gegen zappeln statt mal ein Auge auf den Kuechentisch zu werfen. Schon die Kleinsten werden ruhig gestellt damit Eltern und Erzieher ihre Ruhe haben und nicht ueber die wesentlichen Dinge wie z.B. gesunde Ernährung nachdenken muessen.
Liebe Gruesse
Melanie
__________
Ob eine Sache gelingt erfährst du nicht, wenn du darueber nachdenkst, sondern wenn du es ausprobierst
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Da gebe ich dir Recht Melanie, das verschulden die Eltern dann natürlich selbst, manchmal vielleicht ohne es zu wissen. Da ich selbst ein sehr "schwieriger" Esser bin, wie ich ja schonmal erwähnte, versuche ich dennoch so zu kochen, dass es abwechslungsreich und gesund ist. Bis vor ein 3-4 Jahren konnte ich nicht einmal wirklich kochen, und unbedingt Spaß macht es mir auch heute noch nicht. Aber es muss halt sein. Ich möchte nicht, dass Finley täglich Fast Food oder ähnliches zu sich nimmt. Zum Glück isst er bis auf 1-2 Dinge bisher alles und wie Kinder in dem Alter noch sind, wechselt das auch noch. Aber ich hoffe dennoch, dass er da nach seinem Vater kommt. Süßigkeiten gibt es hin und wieder auch, aber alles im Rahmen. Möchte nicht, dass er irgendwann übergewichtig wird wie seine Eltern und dann abnehmen müssen wie wir jetzt. Das ist aber das Thema Ernährung.
Kinder die ständig vor der Glotze hocken nur damit sie ruhig sind, fördern die "Hyperaktivität" aber auch. Vor ein paar Wochen war Finley krank, lag 3 Tage mit um 40°C Fieber im Bett. Wir haben Bücher angesehen und ich habe ihm massig vorgelesen, wenn er nicht gerade schlief. Fernsehen gab es nur ganz wenig, wenn ich auch mal eine Pause brauchte. Ich habe aber auch schon von Eltern gelesen, die dann mit 2 jährigen Kindern eine DVD nach der anderen anschauen. Ich finde das weder für ein krankes noch für ein gesundes Kind förderlich, vorallem wenn es übertrieben wird.
Der Punkt des Beitrages ist aber doch, dass die Kinder oder auch Erwachsene, wo ebenfalls ADHS diagnostiziert wird, systematisch mit einem Mittel kaputt gemacht werden, was für eine Krankheit eingenommen wird, die es eigentlich nicht gibt. Die eigentliche Ursache, wie z.B. Ernährung wird nicht beachtet. Ich finde es total erschreckend, dass das Leben vieler Menschen auf's Spiel gesetzt wird, nur um eine Menge Geld zu machen. Und viele Eltern einfach unwissend in die Falle tappen oder vielleicht bewusst die Augen davor verschließen, weil das Kind einfach zu anstrengend geworden ist und ihnen die Ruhigstellung gelegen kommt.
Im Prinzip müsste dann ja jedes wilde Kind hyperaktiv/verhaltensgestört sein. Und statt zu gucken, was das Kind eigentlich will, manchmal ist es nur ein bisschen mehr Aufmerksamkeit, werden Medikamente verschrieben. Man sollte lieber mal Hilfestellung in den Familien geben, evtl. sind Eltern überfordert mit einem "wilden" Kind. Man müsste schauen, wie der Tagesablauf ist, die Ernährung usw.
Wenn ich mal viel im Haushalt zu tun habe, dann beschwert sich mein Sohn auch und das ist auch nicht immer schön, er wird dann auch richtig anstrengend, aber dann lasse ich den Haushalt, Haushalt sein und kümmer mich um ihn. Gehe (nochmal) raus, lese ein Buch vor, baue mit ihm Bauklötze oder Lego, oder was er sonst so machen will. Kinder sind etwas wunderbares und sollten an erster Stelle stehen, das das nicht immer leicht ist, steht auf einem anderen Blatt, aber das gehört dazu. Kindererziehung ist eben nicht immer leicht und wie schon gesagt, vermute ich, dass viele Eltern auch einfach überfordert, aber auch unwissend die Tabletten verabreichen ohne möglicherweise die ganzen Nebenwirkungen zu kennen und einschätzen zu können.
LG Manuela
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Hallo Mauela,
ich kenne ADHS Kinder die werden besser ernährt als die meisten anderen Menschen, leben in der Natur und haben alle Möglichkeiten, sich zu entfalten.
Wenn es nur die Ernährung wäre, dann wäre eine Therapie sehr leicht.
Ist aber nicht in allen Fällen so.
Es gibt z.B. auch ADHS Kinder, die aus Suchtfamilien kommen und die Ursache evtl. da liegt.
Auch wenn die Kinder nur wild wären, würde sich das bestimmt ändern lassen.
Leider ist es aber auch so, dass da ganz andere Probleme auftauchen können.
Inzwischen gibt es etliche Erwachsene, die Ritalin etc. einnehmen.
Ist sehr interessant, was die berichten.
Weil die wissen ja meistens genau, wie es ohne war.
Das ist nicht immer nur negativ und von Ruhigstellung kann auch nicht die Rede sein.
Ich sehe das inzwischen alles nicht mehr so einseitig.
LG
Antje
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Liebe Manuela,
eigentlich habe ich es mir abgewöhnt Beiträge zu AD(H)S zu kommentieren. Es ist ähnlich dem pro und contra zu Impfungen (ich impfe nicht mehr). Auch ich war vehement ein Stricker Gegner des Methylphenidat, und lehnte es jahrelang ab, schüttelte über Eltern den Kopf, welche diese „Droge“ verwendeten um ihre Kinder „normal“ zu machen – ich meine damit nicht dass sie ruhig gestellt werden.
Ähnlich dem Cortison ist Methylphenidat Fluch und Segen zugleich! Ich nehme mich bei Diskussionen um Ritalin & Co. immer stark zurück, da man erst wirklich ein Urteil fällen darf, wenn man sich hautnah & jahrelang mit dieser Thematik auseinander gesetzt hat bzw. selbst betroffen ist. Eine Meinung zu Ritalin darf sich natürlich Jeder bilden. Es ist aber ein Schlag ins Gesicht für alle jene Eltern, welche sich nach einem jahrelangen steinigen Weg durch Frühförderstellen, Ergotherapien, Verhaltenstrainings, Ernährungsumstellung, Naturheilkundliche Betreuung, Psychologen letzten Endes für ein Medikament entscheiden, welche für eine gewisse Zeit eine Grundlage / Basis schafft, damit weiterführende Übungen & Maßnahmen hinsichtlich Konzentrationsübungen etc. überhaupt greifen können.
Stell Dir doch bitte Folgendes vor: Ein Sportler hat einen Kreuzbandriss, wird operiert, bekommt Krücken und geht anschließend auf Reha bzw. zur Krankengymnastik. Die Krücken sind m.E. zwingend notwendig, damit er sein Knie entlasten kann und die Krankengymnastik begleitet den weiteren Genesungsverlauf. Du würdest nie dem Sportler nach der OP sagen, so … und jetzt lauf ohne Krücken! Mit einem ADHS-Kind ist es nach meiner Erfahrung ähnlich. Viele Übungen (Krankengymnastik) können nicht richtig greifen, da das Kind noch so unter „Feuer“ steht, dass es die Übungen nicht aufnehmen und umsetzen kann. Ritalin ist meine Krücke, die die Basis schafft, dass weitere Therapien (Verhaltenstherapie etc.) überhaupt greifen können.
Ich selbst habe vier Kinder. Mein Ältester Sohn (9 Jahre) ist von ADHS betroffen. Bemerkt habe ich das schon im Kleinkindalter. Schon sehr früh, haben wir uns in naturheilkundliche-ärztliche Behandlung gegeben, bis wir uns vor 2 Jahren letztlich doch für Ritalin entschieden haben. Diesem Entschluss gingen sehr viele, umfangreiche Untersuchungen von mehreren Ärzten voraus sowie jahrelange Therapien (Frühförderstellen, Ergotherapien, Verhaltenstrainings, Ernährungsumstellung, Naturheilkundliche Betreuung, Psychologen).
Dass man das Medikament leichtfertig verschreibt, mag vielleicht bei dem einen oder anderen Arzt zutreffen, ich jedoch habe ganz andere Erfahrungen gemacht. Wir werden z.B. in einem AHDS-Zentrum betreut und dort wird das Kind ganzheitlich gesehen. Hier ist erst eine Medikation mit Ritalin angezeigt, wenn das Kind von „emotionaler Behinderung“ bedroht ist und viel andere Therapien (Winkelfehlsichtigkeit, Homöopathische Therapie, Verhaltenstraining, Marburger Programm etc.) ausgeschöpft sind. Darunter versteht man, dass das Kind durch sein Umfeld (Schule, Verein, Freunde, Familie, etc.) solche drastische „Ablehnung“ erfährt, dass es innerlich zerbricht … sozusagen auf seelischer Ebene behindert wird. Du kannst Dir nicht vorstellen wie oft mir das Herz geblutet hat, wenn man das ablehnende Verhalten am eigenen Leibe zu spüren bekommt. Unsere Familiensituation war am kollabieren – ich selbst habe mich in psychologischer Behandlung gegeben – sprich, ein Familienleben war nicht mehr möglich.
In diesen Fällen ist eine Therapie mit Ritalin sehr wohl gerechtfertigt. Seit dem Einsatz des Medikamentes Ritalin mit homöopathische Begleitung ist mein Sohn glücklich, kann sein Potential in aller Richtungen ausschöpfen, er ist geerdet und strahlt Lebensfreude aus, nimmt am Alltag (Schule, Freunde, Hobby) wieder BEWUSST teil und spürt selbst den Unterschied, welche wohltuende Wirkung dieses Medikament zeigt. Die möglichen Nebenwirkung (Appetitlosigkeit) kann man geschickt umgehen, indem man die Dosierung nach den Mahlzeiten gibt.
Für uns als Familie ist es ein Segen, da jetzt erst mal die Früchte unserer jahrelangen Bemühungen durch diverese Therapien und Übungen (Konzentration, etc.) zu sehen sind.
Es gibt bestimmt Eltern und Ärzte, welche den Einsatz von Ritalin & Co. Leichtfertig hinnehmen . Aber letzten Ende kann man nicht in die Familien hineinschauen, wie viel Bemühungen schon unternommen wurden um das Leid zu lindern. Es bleibt die Entscheidung der Eltern, wie sie mit der Gesundheit ihrer Kinder umgehen.
Bei einem Diabetiker würde niemand eine so öffentlich geführte Diskussion ins Leben rufen, ob der Einsatz von Insulin Sinn mache. Auch AHDS ist eine Stoffwechselerkrankung !
Übrigens war mein Sohn der Anstoß eine Ausbildung zum Heilpraktiker zu machen . Jede Erkrankung hat auch ihren „Sinn“. Durch ihn lernte ich geduldig und dankbar zu sein, auf sein Bauchgefühlt zu hören und sich nicht durch die Meinungen/Diskussionen Anderer von seiner Überzeugung abbringen zu lassen.
LG, Anja
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Ich denke auch, dass viele ADHS-Fälle ( wohlgemerkt nicht alle!) auf unsere veränderten Lebensgewohnheiten und veränderten gesellschaftlichen Werte zurückzuführen ist.
Früher hatten die Kinder Freiräume zum Spielen. Unbeobachtet von Erwachsenen wurde getobt, geklettert, gerangelt, gerannt und und verfolgt.
Es gab kaum Verabredungen mit nur einem Freund.
Wir wurden zum Beispiel zum Spielen rausgeschickt und Langeweile führte dazu, dass uns wir uns Spiele ausdachten. Natürlich war manches gefährlich oder verboten. Aber so lernten wir unsere Grenzen kennen und konnten uns erproben.
Ich hatte 3 Geschwister und trotz waghalsiger Klettereien auf hohen Bäumen, flößern auf dem Mühlenteich, Schlittschuhlaufen auf ungesicherten Eisflächen, Spielen im Moor haben wir alle überlebt.
Die zivilisierten Spiele waren:
"Räuber und Gendarm", "Verstecken"," Kriegen", Fischer-Fischer. wie tief ist das Wasser" waren Bewegungsspiele, in denen sich die Kinder austoben konnten.
Alles Bewegungsspiele, die uns körperlich müde gemacht haben.
Zur Schule gingen wir zu Fuß, bei jedem Wetter, zur weiterführenden Schule mit dem Fahrrad, auch bei jedem Wetter.
Meine Brüder haben sich auch mal mit Schulkameraden "gekloppt", wie es damals hieß.
Das wurde nicht gutgeheißen, aber auch nicht überbewertet. Anrufe bei den Eltern des anderen Kindes blieben aus, es sei denn es nahm Überhand.
Heute wissen manche Kinder überhaupt nicht, wie es sich anfühlt, mal eine geklatscht zu kriegen, oder geboxt zu werden.
Rangeln zwei Jungs miteinander wird es gleich zur Verhaltensauffälligkeit und stigmatisiert.
Aber wie soll ich als Kind Empathie entwickeln, wenn es selber keine Erfahrungen mit körperlichem Schmerz durch Rangeleien mit anderen Kindern erlebt hat?
Schmerz, Krankheit, Töten von Tieren, Sterben von Familienangehörigen und auch Strafe durch körperliche Züchtigung wurden früher im Alltag erlebt und gelebt und dadurch erfahrbar.
Der Spruch: "Was du nicht willst, was man dir tut, das füg auch keinem anderen zu."
wurde somit leicht begreifbar.
Um es klar zu stellen, ich meine nicht Gewalt als Erziehungsmittel!
Und ich will Gewalt nicht schönreden.
Ich möchte nur zum Nachdenken anregen. Jede Generation vor mir hat mindestens einen Krieg mit allem damit verbundenen Folgen erlebt.
Die Wohlstandsgeneration gepaart mit den Werten der Gewaltfreiheit machen uns möglicherweise neue Probleme. Denn ein Verhalten, dass tausende von Jahren notwendig war, um zu überleben, lässt sich nicht innerhalb weniger Jahre wegerziehen, ohne dass sich diese Energie neuen Wege sucht.
Liebe Grüße
Anja
Liebe Grüße
Anja
Man sieht nur mit dem gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
(Antoine de Saint-Exupéry)
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Liebe Anja,
ich möchte mich bei dir bedanken für deine so ehrlichen und persönlichen Zeilen.
Auch ich bin der Meinung, daß es immer auf die Einzelsituation ankommt und daß gerade AD(H)S ein Thema ist, bei dem der Heilpraktiker ganz toll begleitend arbeiten und betreuen kann!!
Gerade in so schweren Fällen wie bei dir ist das Familienleben meist so gestört, daß an ein normales Leben überhaupt nicht mehr zu denken ist. In sehr vielen Fällen zerbricht die Familie daran, die Geschwister leiden auch so sehr unter dieser Situation, die Ehe/Partnerschaft geht auseinander und der gesamte Alltag wird nur noch von dieser Krankheit bestimmt. In nicht wenigen Familien sind dann auch noch mehrere Kinder davon betroffen!! Umso bewundernswerter sind die Bemühungen und der Einsatz der (meist) Mütter, damit ihre Kinder nicht mehr so leiden! Die Entscheidung für oder gegen Medikamente darf nicht schon im Voraus verurteilt werden, sie ist ja oft auch eine Entscheidung für die Familie und für das Kind!
Ich habe sehr großen Respekt vor dir und vor allen betroffenen Eltern, die ihren Alltag trotz oder/und gerade mit dieser Problematik meistern!!
Nochmals Danke und liebe Grüße
Doris
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Moment, stopp, ich denke ich habe mich etwas falsch ausgedrückt. Ich gehe jetzt von den Aussagen im Beitrag aus, wo es heißt ADHS sei eine erfundenen Erkrankung, somit wird ein sehr starkes Medikament verschrieben, welches gar nicht benötigt wird, weil es ADHS laut diesem Bericht gar nicht gibt, sondern die Kinder eigentlich nur "wild" sind. Und dazu wollte ich im Grunde eure Meinung hören. Ist ADHS tatsächlich eine erfundene Krankheit, gibt es das so tatsächlich, wo liegen die Ursachen usw. Ich wollte keine Kinder oder deren Eltern angreifen oder verallgemeinern. Ich kenne aber mehrere Fälle, wo die Kinder meiner Meinung nach alles sind aber ganz sicher nicht erkrankt an ADHS. Der Neffe von meinem Ex-Freund war einfach nur wild, aufgrund von fehlender Aufmerksamkeit. Die Mutter hatten ihn vor den Fernseher gesetzt, er kannte weder viel Spielzeug, noch sonstige Spiele und Geschenke zu Weihnachten oder Geburtstag kannte er ebenfalls nicht. Das alles lernte er erst bei seinen Großeltern kennen. Bevor er zu seinen Großeltern kam wurde dann die Diagnose ADHS, meiner Meinung nach, fehldiagnostiziert. Denn später war er das liebste Kind und nicht mehr anstrengend als andere Jungen in seinem Alter. Mein Beitrag bezog sich eben auf genau solche Fälle, die ja scheinbar häufiger vorkommen, und die Eltern das leichtsinnig hinnehmen, frei nach dem Motto, "dann habe ich endlich etwas Ruhe"
Auch habe ich geschrieben, dass es nicht nur die Ernährung ist, sondern sicherlich auch woanders die Ursachen liegen. Wo diese aber alle liegen können, damit kenne ich mich auch (noch) nicht aus. Ich kann mir aber vorstellen, dass fehlende Aufmerksamkeit von Eltern, Erziehern, Lehrern oder anderen Bezugspersonen, vieles Fernsehen, Computerspiele etc. ebenfalls dazu führen können. Das wären dann aber sicherlich die Ursachen, die am einfachsten behoben werden können.
Ich kannte vor Jahren ein Kind, dass hyperaktiv war, ADHS nannte man es da glaube ich noch nicht, oder mir war es nicht bekannt. Der Junge war sehr früh geboren (Mutter war Anfang 7. Monat), er reagierte ganz schlimm auf Schokoloade, Kakao oder ähnliches, alles andere war kein Problem. Andere Kinder reagieren vielleicht auf noch mehr Dinge und dann ist natürlich klar, dass diese Kinder auch eine bessere Ernährung haben, sofern das als Ursache festgestellt wurde und die Ärzte vernünftig aufgeklärt haben, was aber scheinbar ja nicht immer so der Fall ist. Leider!
Dennoch kann ich mir sehr gut vorstellen, dass viele Diagnosen leichtfertig gestellt oder gar erfunden werden, damit die Pharmaindustrie ihr Kohle scheffeln kann. Dass die Kinder aber keine Probleme habe, will ich damit nicht sagen, sicherlich ist irgendwas nicht in Ordnung, die Kinder fühlen sich unwohl oder sogar richtig schlecht und mit ihnen auch die Eltern. Aber ist es sicher ADHS oder stecken vielleicht doch andere Sachen dahinter. Diese Frage stellt sich mir nach diesem Beitrag, wo es heißt, es sei eine erfundene Erkrankung!
Der Vergleich mit Impfstoffen finde ich vielleicht nicht ganz passend. Meiner Meinung nach ist eine Impfe wesentlich ungefährlicher, sofern es stimmt, dass Ritalin mit Kokain oder ähnliche Drogen zu vergleichen ist. So muss ich annehmen, dass es sich ähnlich verhält, sprich genauso schnell süchtig macht, Rückfallgefahr hoch ist etc. Ist das tatsächlich der Fall, dann würde ich das meinem Kind niemals geben, impfen lasse ich ihn definitiv, aber das ist hier jetzt mal nicht das Thema, das haben wir schon an anderer Stelle.
Ich möchte zum Schluss nochmals betonen, dass ich mich mit Ritalin und ADHS so nicht auskenne und ich mir somit natürlich keine richtige Meinung bilden kann und das teilweise nur vermuten kann, bzw. kann ich mir eine Meinung über, mir bekannte, Fälle machen. Und da ich mich u.a. für dieses Thema und Psychologie im allgemeinen interessiere, bin ich einfach gespannt was ihr noch so schreibt. Und ich hoffe, dass es wie bisher immer in diesem tollen Forum auch sachlich bleibt. Wie ich merke, ist das Thema doch "heißer" als ich dachte Aber ich lerne gerne dazu und lasse mich eines besseren belehren. Ich glaube nämlich nicht unbedingt alles was ich lese und höre mir gerne auch weitere Meinungen an u.a. auch deshalb dieser Thread.
@ Anja: nun zu dir Auch ich danke dir für deine offenen Worte. Es ist sicher oftmals sehr schwer damit zumzugehen. Falls dich mein Beitrag, fälschlicherweise, in irgendeiner Form getroffen hat, tut es mir leid. Ich hoffe ich konnte das irgendwie im nächsten Beitrag "gerade rücken".
Wie gesagt bezog sich mein Beitrag auf den Link, indem steht ADHS sei eine erfundene Erkrankung damit die Pharmaindustrie doof und dämlich verdient. Aus dieser Sicht betrachtet, wäre eine Verschreibung von Ritalin überflüssig und sogar gefährlich. Aber wie ebenfalls erwähnt glaube ich auch nicht immer alles was ich lese und höre/lese gerne weitere Meinungen, die ich hier ja schon lesen durfte und sicher auch noch weitere folgen werden.
Ich wünsche dir und deiner Familie weiterhin viel Kraft!
LG Manuela
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Hallo,
ADHS ist die Bezeichnung für eine Erscheinungsform von unruhigen Kindern *das Kind muss ja einen Namen kriegen*
Diese Erscheinungsform gab es aber schon immer, früher nannte man es Zappelphillip. Es gibt sicherlich sehr unterschiedliche Meinungen dazu und auch die Suche nach den Ursachen ist schwierig.
Was aber garnicht hilft (das tut es im Übrigen auch nicht bei depressiven Kindern), ist, den Eltern ein schlechtes Gewissen zu machen, Kindern zu schnell in die Schublade zu stecken oder sie als asozial einzustufen. Es sollte ein ausführliches psychotherapeutisches Anamnesebild erstellt werden. Das ist meine Meinung.
Liebe Grüße
Sonja
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@ Sonja: da gebe ich dir ausnahmslos Recht! Obwohl ein Zappelphillip für mich jemand ist, der einfach nicht still sitzen kann und das ist noch lange kein ADHS. Zumindest ist es das, was ich unter einen Zappelphillip verstehe und kenne.
Man sollte bei keiner Erkrankung, jemanden in die Schublade stecken und immer gründlich untersuchen, das steht absolut außer Frage.
Die Kernaussage des Beitrages war ja, dass ADHS eine erfundene Krankheit sein soll und das wollte ich gerne diskutieren. Ich finde diese Aussage ziemlich hart, weil die Kinder sicherlich nicht gesund sind, wenn sie sich so verhalten, vorrausgesetzt die Diagnose wurde nicht zu voreilig gestellt und alle anderen möglichen Ursachen wurden ausgeschlossen.
Dennoch kann ich mir vorstellen, dass in vielen Dingen, die Pharmaindustrie ihre Finger im Spiel hat. Warum werden sonst viele alternative Behandlungsmethoden nicht zugelassen? Weil sie meinen, damit nicht soviel Geld verdienen zu können. Statt dessen werden wirklich gefährlich Medikamente auf den Markt gebracht die u.U. auch nicht mehr bewirken als harmlosere Methoden. Wobei ich jetzt nicht sagen will, dass viele Medikament schlecht sind. Oft ist es vielleicht das beste was hilft, aber meistens kann man sicherlich auch mit naturheilkundlichen Methoden therapieren und da ist wieder da, was ich vermisse, die Schulmedizin müsste viel mehr die Naturheilkunde akzeptieren und umgekehrt, so dass man Hand in Hand arbeiten kann. Einige Ärzte und Kliniken sind ja schon dazu übergegangen und schein damit erfolgreich zu sein.
Vielleicht könnte man bei einigen Kindern ein etwas harmloseres Medikament plus Naturheilkunde einsetzen, anstatt Ritalin zu verabreichen (natürlich immer je Fall zu betrachten, immer wird das sicher nicht möglich sein). Ich finde viele Ärzte sind da sehr voreilig, wie man an dem Neffen meines Ex-Freundes sieht.
In dem Fall wie bei Anja, wo alles ausgeschlossen und ausprobiert wurde, sieht das wieder ganz anders aus, da hat man alle Möglichkeiten ausgeschöpft und es wurde nicht leichtsinnig eine Diagnose gestellt. So habe ich es zumindest verstanden. Dann ist das wahrscheinlich die einzige Lösung gewesen und Kind und somit auch der Familie geht es besser. Aber leider ist die Vorgehensweise ja nicht immer gleich, das gilt natürlich ebenso für andere Diagnosen.
Das Wort asozial wird heute meist ohnehin an falscher Stelle verwendet und ein schlechtes Gewissen braucht eine Mutter nicht zu haben, wenn das Kind krank ist (welche Erkrankung auch immer), das hat sich ja schließlich niemand so ausgesucht. Ich finde es beeindruckend wie viel Kraft diese Eltern aufwenden, die schwerkranke Kinder Zuhause haben.
Dazu fällt mir auch etwas ein, das ist jetzt ein wenig Offtopic: Ich habe letztens einen Beitrag im Fernsehen gesehen, über ein zweijähriges Mädchen, dass eine Krankheit hat, die bisher noch niemand kannte. Man hatte mit einer Genuntersuchung festgestellt, dass sie einen einmaligen Gendefekt hat. Das Kind bekommt dabei immer krampfähnliche Anfälle, alle 2-3 Tage für bis zu 15 Std. mit riesen Geschrei. Das war richtig schlimm und da hatte ich auch echt Tränen in den Augen. Wo die Mutter die Kraft her nimmt weiß ich nicht. Das schlimmer daran ist, dass man nichts dagegen machen kann, weil die Krankheit total unbekannt ist. Man ist einfach nur hilflos. Ich finde solche Mütter bzw. Eltern einfach nur beeindrucken und haben meiner Meinung nach den größten Respekt verdient.
LG Manuela
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Hallo Manuela,
ich möchte nur nochmal das mit der Abhängigkeit aufgreifen.
Ritalin ist ein Amphetamin.
Das macht nicht körperlich abhängig.
Das kannst du sofort absetzen und da passiert nichts in Richtung körperlichem Entzug.
Ritalin gibt es ja schon viel länger als ADHS und das wurde früher auch missbräuchlich genommen.
Allerdings auch ohne körperliche Abhängigkeit.
Ich kenne das sogar noch aus früheren Zeiten.
Der Unterschied ist, dass es bei den ADHS Leuten nicht wie ein Amphetamin wirkt und somit sogar noch viel weniger psychisches Suchtpotenzial hat.
Wir haben Freunde, die bei ihrem Sohn immer in den Sommerferien Ritalinpause gemacht haben.
Auch dem ist noch nie etwas passiert.
Höchstens seine ADHS Symptome wurden wieder stärker.
Und ich hab es auch bei anderen Leuten immer mal wieder mitbekommen, dass Ritalin ohne Probleme abgesetzt wurde von einem auf den anderen Tag, ohne Ausschleichen oder sonstiges.
Sollte man allerdings nicht auf eigene Faust machen sondern immer mit dem Arzt absprechen, da es auch von der Dosis abhängt, ob es nicht doch zu sog. Absetzerscheinungen kommt, die evtl. abgefangen werden müssen.
Ob man natürlich stärker suchtgefährdet ist wenn man im Vorfeld länger Ritalin genommen hat, ist die Frage.
ADHS Patienten gelten sowieso als Risikogruppe, wenn es um eine Suchtentwicklung geht.
Nicht umsonst hebe ich in meiner Familie öfter mal den warnenden Zeigefinger wenn es um einen Verwandten geht, der zu viel trinkt als für ihn gut ist und ADHS Patient ist.
Auch wenn es nichts nützt.
Der hat aber z.B. nie Ritalin genommen.
LG
Antje
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Danke für die Info Anja. Das habe ich so noch nicht gewusst, dann ist der Vergleich mit Kokain in dem Beitrag schonmal nicht ganz gerechtfertigt.
LG Manuela
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Steht auch einiges dazu im Internet.
Hab eben auf Wikipedia gelesen und da steht auch eine Begründung für die allgemein erhöhte Suchtgefahr bei ADHS.
Hängt angeblich nicht mit dem Ritalin zusammen sondern mit dem gestörten Dopaminhaushalt.
Keine Ahnung, was da stimmt.
LG
Antje
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Ja bestimmt sogar, ich hatte jetzt nur noch keine Zeit näher danach zu suchen. Werde ich aber ganz sicher noch tun, wenn der Trubel hier vorbei ist. (Sohnemann hat am Donnerstag Geburtstag, Samstag feiern wir mit der restlichen Verwandtschaft nochmal und dann ist Ostern, da bin ich im Vorbereitungsstress)
Ich fand nur heute den Link und war einfach mal an anderen Meinungen interessiert.
LG Manuela
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Hallo
Sich bei diesem Thema kurz zu halten ist wahrlich schwer. Aber ich werde es mal versuchen.
Jeder hat seine Meinung zu Ritalin und zu ADHS, meine habe ich aus meiner Berufserfahrung als Erzieherin. Es gibt für mich auf jeden Fall ADHS Kinder, die ohne die Unterstützung von Ritalin kaum in der Lage sind "normal" zu leben. Ihre Unruhe ist so groß, das sie kaum dazu kommen zu essen bevor es kalt ist, oder es nicht schaffen einem Spiel zu folgen. Ritalin kann hier helfen das die Kinder sich selbst besser wahrnehmen und auch das sie von ihrem Umfeld anders wahrgenommen werden und so eine positive Beziehung aufbauen, positive Erfahrungeh sammeln können.
Leider ist es aber auch wirklich so, das ADHS viel zu schnell diagnostiziert wird, und somit auch Ritalin viel zu schnell gegeben wird. Ich leite eine heilpädagogische Lebensgemeinschaft. Wir haben zwei Kinder aufgenommen, die beide bis kurz vor der Aufnahme Ritalin bekommen haben, weil sie angeblich ADHS hätten. Abgesetzt wurde das Ritalin, weil wir immer erst das Kind kennenlernen wollen, bevor wir mit der Diagnostik anfangen, und Ärzte mit einbeziehen. Beide Kinder sind seit zwei bzw. vier Jahren ohne Medikamente. Hier lag es vielmehr an der Ernährung, an Reizmangel, an Bewegungsmangel und am Desinteresse der Erwachsenen um sie herum.
Also ich will damit sagen, das Ritalin gut sein kann wenn wirklich ADHS vorliegt. Aber man sollte mit voreiligen Erzieherinnen ( wie oben beschrieben), und voreiligen Ärzten vorsichtig umgehen und sich auf jeden Fall ein eigenes Bild über sein Kind machen.
War jetzt doch nicht ganz so kurz.
Nette Grüße
Evelyn
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Hallo Evelyn,
danke für deine Antwort! Es ist mal schön, dass ganze aus der Sicht einer Erzieherin zu hören. Schön, dass ihr so vorsichtig damit umgeht und erst die Kinder kennenlernt wie sie sind um festzustellen, ob sie einfach nur "wild" sind oder wirklich ADHS haben. Dieses Voreilige ist genau das was ich kritisiere. Kinder die wirklich krank sind, sollten eine Hilfe bekommen, so schonend wie möglich und wenn alles nichts hilft, dann erst sollte man Ritalin als allerletzte Möglichkeit in Betracht ziehen. Ich finde, dass Ärzte das zu schnell verabreichen (natürlich nicht alle!!).
LG Manuela
☼ Sybille Disse
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Hallo Ihr Lieben,
Ich beobachte eure Diskussion mit Spannung
Das ist übrigens eine gern gestellte Prüfungsfrage beim HPP:
Wie stehen Sie zu Ritalin (bzw. Methylphenidat)?
Das wichtige bei dieser Frage ist nicht unbedingt die richtige Lösung zu sagen (gut oder schlecht), sondern seinen persönlichen Standpunkt klarzumachen
Schön, dass ihr alle so engagiert seid und euch Gedanken macht
Nachtrag: Dies bringt mich auf eine gute Idee
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Zu ADHS gibt es in der aktuellen Naturarzt (5/12) auch einen sehr interessanten Artikel.
LG Anja
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Hatten Michel, Pippi Langstrumpf und der Zappelphilipp ADHS?
Liebe Grüße Steffi
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(20.04.2012, 21:20)Steffi M. schrieb: Hatten Michel, Pippi Langstrumpf und der Zappelphilipp ADHS?
Liebe Grüße Steffi
Das ist eine gute Frage.
Aber eigentlich ist es doch egal, wie man das "Kind" (die "Krankheit", "Auffälligkeit") nennt. Wichtig ist doch, dass den Kindern und auch Erwachsenen geholfen wird, mit sich klar zu kommen.
LG Anja
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