Klasse, wie ihr euch an Mike´s Problem herangearbeitet habt
Es geht tatsächlich um eine emotiale Störung mit Trennungsangst des Kindesalters (F93.0), aus der eine Schulphobie entstanden ist.
Schulphobie ist ein
Vermeidungsverhalten ohne direkten Bezug zur Schulsituation. Es geht vielmehr um eine extreme Angst vor einer Trennung von der Bezugsperson (in diesem Fall die Mutter). Zwei Drittel der Kinder, die an einer emotionalen Störung mit Trennungsangst leiden, wollen die mehr in die Schule gehen.
Die Intelligenz dieser Kind ist normal, sie erbringen die Leistungsanforderungen, machen ihre Hausaufgaben usw. Auf dem Schulweg kehren sie aber wieder um oder sie verlassen die Wohnung erst garnicht, weil sie sich unwohl fühlen, da sie jede Art von Trennung von ihren primären Bezugspersonen als bedrohlich erleben.
Psychosomatische Beschwerden treten häufig auf, wenn eine Trennung von der Bezugsperson bevorsteht, die aber oft ganz schnell wieder vorbei sind, wenn die Kinder bei ihrer Bezugsperson bleiben können. Häufig befürchten sie, dass dieser etwas zustoßen könnte.
Ihre Angst vor Krankheit, Sterben und Tod ist generell stark ausgeprägt. Oft haben sie Alpträume, bei denen es um Trennungssituationen geht.
Die Ursachen für eine Schulphobie liegen meistens in problematischen Familienverhätnissen, unverarbeiteten Trennungserlebnissen, Enttäuschungen oder Verlusten.
Auch eine sehr enge und gleichzeitig unsichere Bindung an eine Bezugsperson kann zu pathologischer Trennungsangst führen. Ein Kind ohne emotionale Selbstständigkeit ist noch nicht bereit, sich von seiner primären Bezugsperson zu lösen. In der Schule ist es aber auf sich gestellt und es fühlt sich hilflos. Daraus kann dann Angst entstehen.
So kann es z.B. auch bei "überbehüteten" Kindern sein. Das Kind wird durch die unkontrollierbaren Ängste und Sorgen seiner Bezugsperson überfordert. In manchen Fällen leidet eigentlich die Mutter an einer Trennungsangst, die sich dann in Form einer Schulphobie bei ihrem Kind bemerkbar macht.
Auslöser können auch Sorgen um ihre Bezugspersonen sein, die vielleicht krank oder einsam zu Hause sind. Die Kinder übernehmen eine unangemessen große Verantwortung, vielleicht auch noch für ihre Geschwister.
Ich hoffe, ihr hattet Spaß daran, diesen Fall zu lösen. Wenn ja, kommt in den nächsten Tagen der "Schulverweigerer 2. Fall"